Von wegen, Lesen ist nicht angesagt: Kinder im Hort „Abenteuerland“ in Halle (Saale) freuen sich über 50 Bücher
Ganz aufgeregt waren die Kinder im DRK-Hort Abenteuerland an der Neumarkt-Schule in Halle (Saale). Denn eine DHL-Paketzustellerin hat 50 Kinder- und Jugendbücher an Hort-Leiterin Jana Thierling übergeben. Dritt- und Viertklässler können sich nun über das sogenannte Welttagsbuch „Iva, Samo und der geheime Hexensee“ von Autorin Bettina Obrecht und Illustrator Timo Grubing freuen. Herausgeber ist die Stiftung Lesen in Zusammenarbeit mit dem „cbj Verlag“, der Deutschen Post DHL sowie weiteren Partnerinnen und Partnern. Bundesweit kamen rund 1 Million Kinder in den Genuss, das Buch zu erhalten. Die Kinder haben beim Schleppen der Kisten und beim Öffnen geholfen.
Schirmherrschaft: Kultusministerinnen und -minister der Länder
Ziel der Kooperation ist es, Kinder mit spannenden Geschichten für das Lesen zu begeistern und ihre Lesekompetenz zu stärken. Darüber hinaus soll Kindern, die noch nicht gut deutsch sprechen oder nicht gerne lesen, Lesespaß vermittelt sowie ein Beitrag zur Inklusion geleistet werden. Zu diesem Zweck wird der Romantext durch einen Comic des Illustrators Timo Grubing ergänzt, der sich gut für den Einsatz in Integrations-, Förder- und Willkommensklassen eignet. Die Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerinnen und -minister der Länder.
Warum sind Bücher für unsere Kinder so wichtig?
Lesen fördert die Ausdauer, das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Das wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Kinder aus. Der DRK Hort „Abenteuerland“ hat darüber hinaus in diesem Jahr das Projekt „Leseratten“ ins Leben gerufen. Dort stellt eine Gruppe von Dritt- und Viertklässlern Lieblingsbücher vor. Diese werden im Anschluss gemeinsam besprochen und sie tauschen sich aus, was momentan unter Kindern alles gelesen wird.
Hortleiterin Jana Thierling sagte über das Projekt: „Wir nutzen Bücher, um mit Kindern in Kontakt treten zu können. So erfahren wir, was die Schülerinnen und Schüler bewegt und wo ihre Interessen liegen. Außerdem bekommen wir in den Gesprächen Einblicke in die Lebens-, Fantasie- und -Wunschwelt. Erfahrungen und der Wissenstand werden erkannt, wo wir als pädagogische Fachkräfte anknüpfen können. Das eigene Handeln, Reaktionen und Gefühle werden für uns im Austausch und in Gesprächen nachvollziehbarer – wir können Themen aufgreifen und an den Bedarfen der Kinder ansetzen. Lernerfolg durch Motivation und Neugier ist unser Motto. Somit können wir auch präventiv einwirken, vorbeugen und mitwirken.“
Hintergrund:
Erstmalig wurde das Welttagsbuch in diesem Jahr aus komplett recycelbaren und für den biologischen Kreislauf geeigneten Materialien produziert, die sowohl für die Umwelt als auch für Menschen unbedenklich sind. Das Papier des Buches stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Druckfarben sind biologisch abbaubar und enthalten keinerlei Schadstoffe. So können aus den recycelten Papierfasern neue Produkte entstehen, bis alle Bestandteile am Ende in den biologischen Kreislauf zurückfließen.
Die UNESCO-Generalkonferenz hat 1995 den 23. April zum „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ ausgerufen. Das Datum geht auf eine Tradition in Katalonien zurück: Zum Namenstag des Schutzheiligen St. Georg werden dort Rosen und Bücher verschenkt. Der 23. April ist zugleich der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes. Der Welttag des Buches wird heute in über 100 Ländern gefeiert – in Deutschland seit 1996. Von Anfang an haben die Stiftung Lesen und ihre Partner den Welttag des Buches maßgeblich mitgestaltet. So gibt es zum Beispiel seit 1997 die Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“.
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