Klinikum Merseburg: Patienten an Unterzuckerung gestorben, Station geschlossen
Am Carl-von-Basedow-Klinikum in Merseburg sind zwei Patienten innerhalb weniger Stunden an Unterzuckerung gestorben, eine weitere Person wird noch behandelt. Der Zustand des Mannes sei stabil, so das Krankenhaus. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die betreffende internistische Station ist vorerst geschlossen.
„Die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten steht für uns an allererster Stelle“, erklärt der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Roland Prondzinsky. „Auf dieser Station behandeln wir viele ältere, häufig schwerkranke Patienten mit mehreren Krankheitsbildern. Dass sich ein Gesundheitszustand auch einmal unerwartet schnell verschlechtert, ist erst einmal nichts Ungewöhnliches. Da aber in allen drei Fällen die gleiche Ursache dahinterstand, mussten wir schnell handeln, um den Hintergrund aufzuklären und einer Wiederholung so gut wie eben möglich vorzubeugen. Wir haben daher umgehend Maßnahmen ergriffen.“
„Um die Aufklärung nicht zu gefährden, musste zunächst Vertraulichkeit gewahrt werden“, sagt der Geschäftsführer des Carl-von-Basedow-Klinikums Lutz Heimann. „Nun haben wir uns entschieden, Beschäftigte und die Öffentlichkeit darüber zu informieren, auch wenn wir viele Details auf Grund des laufenden Verfahrens noch nicht benennen dürfen.“
„Wir sind sehr betroffen. Die Aufklärung der Hintergründe hat für uns oberste Priorität. Darüber hinaus haben wir besonders die Angehörigen im Blick, die wir in dieser Situation so gut wie möglich begleiten und unterstützen wollen“, so Lutz Heimann. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station ist die Situation eine emotionale Herausforderung. „Die Zentrumsleitung und die gesamte Klinikumsleitung stehen an der Seite des Teams und versuchen, ihnen durch diese schwierige Zeit zu helfen“, betont der Geschäftsführer. „Für alle, die Gesprächsbedarf haben, besteht die Möglichkeit, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.“
„Die tragischen Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, stets aufmerksam zu sein, Auffälligkeiten schnell wahrzunehmen und umgehend zu reagieren“, stellt Dr. Prondzinsky klar. „Die Mitarbeiter und der verantwortliche Chefarzt haben richtig reagiert.“
„Das Carl-von-Basedow-Klinikum genießt großes Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landkreises“, stellt Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Hartmut Handschak fest. „Gerade in der Corona-Krise hat das Klinikum sich wieder einmal als verlässlicher Partner für die Bevölkerung erwiesen. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Vertrauen jetzt nachhaltig erschüttert wird. Unser Klinikum hat eine hervorragende Behandlungsqualität. Das dürfen diese Ereignisse nicht in den Hintergrund rücken.“
Für alle, die Fragen haben oder sich Sorgen machen, hat das Klinikum eine Hotline geschaltet: Unter der Telefonnummer 03461 27-3838 ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr ein Ansprechpartner des Klinikums erreichbar.











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