Kulturticket für Halles Studenten: billiger ins Theater und Museum

Studenten in Halle (Saale) könnten möglicherweise künftig günstiger in Museen und Theater kommen. Ein Arbeitskreis des Studierendenrats der Uni Halle befasst sich derzeit mit der Ausarbeitung eines solchen Angebots.
Die Stadtrats-Fraktion MitBÜRGER für Halle – NEUES FORUM begrüßt die Diskussion. „Wir freuen uns sehr, dass an einer Umsetzung der Idee, die bereits im Jahr 2013 in Form eines Prüfauftrages unserer Fraktion an die Verwaltung thematisiert wurde, gearbeitet wird“, so der Fraktionsvorsitzende Tom Wolter. „Unsere Fraktion sieht das Kulturticket als gute Möglichkeit für Studierende, leichter am kulturellen Leben der Stadt teilnehmen zu können.“ Für die beteiligten Kultureinrichtungen sei von Vorteil, dass diese mit festen Einnahmen planen könnten. Göttingen habe dieses Modell im Jahr 2012 erstmals erfolgreich eingeführt. Dort habe es sich seitdem als wichtiges Instrument entwickelt, Studierenden ermäßigten und teils gar kostenfreien Zugang zu kulturellen Veranstaltungen zu ermöglichen. In Göttingen zahlt jeder Studierende der Georg-August-Universität zusammen mit dem Semesterbeitrag 9,50 € zusätzlich für das Kulturticket. Diese Einnahmen werden dann anteilig an alle Kooperationspartner wie Museen, Theater, Bars oder Sportvereine ausgeschüttet. Mit dem Studierendenausweis erhalten die Studenten dann vergünstigten oder kostenlosen Eintritt in den beteiligten Einrichtungen. „Wir erwarten, dass sich die kulturellen Einrichtungen der Stadt Halle, aber auch die Kulturinitiativen, Vereine und Einrichtungen des Landes aktiv und attraktiv an der Einführung des Kulturticket beteiligen“, so Wolter. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich die Studierendenschaft der Uni Halle diesem positiven Beispiel anschließt und sich für ein Kulturticket ausspricht. Die Stadt Halle (Saale) ist eine Universitätsstadt, die auch kulturell von der Teilnahme der Studierenden am Angebot unserer Kulturschaffenden profitieren sollte.“
„Entsetzt“ über die Diskussion ist dagegen die Liberale Hochschulgruppe Halle. „Natürlich ist es begrüßenswert, wenn Studenten eine kulturelle Einrichtung in Halle besuchen. Dennoch ist es für uns unverständlich, dass bisher nicht auf die schon bestehenden Vergünstigungen für Studenten hingewiesen wird“, so der Vorsitzende der Liberalen Hochschulgruppe, Andreas Bender. „Wir halten dieses Kulturticket für obsolet. Ein wohl kostenpflichtiges Kulturticket wird den Semesterbeitrag weiter in die Höhe treiben. Das ist für uns nicht akzeptabel. Jeder Euro, um den der Semesterbeitrag erhöht wird, muss kritisch hinterfragt werden“, erläutert Bender weiter. Der Vorsitzende der Liberalen Hochschulgruppe Halle erklärt abschließend: „Wir stehen auf der Seite der Studenten, die sich gegen diese Farce aussprechen. Wir lehnen Zwangsabgaben und teure überflüssige Strukturen entschieden ab. Sollte der StuRa für ein kostenpflichtiges Kulturticket stimmen, so wird die Liberale Hochschulgruppe Halle entschieden eine Urabstimmung fordern.“
Der AK Kultur erarbeitet derzeit ein Konzept, ist zudem im Gespräch mit Kooperationspartnern. Großes Interesse bestehe bei der Theater, Oper und Orchester GmbH mit Puppentheater, das Neue Theater, die Oper, das Thalia Theater und die Staatskapelle Halle. Im Rahmen der Hochschulwahlen am 10. Mai könnte gleichzeitig auch eine Urabstimmung über das Kulturticket stattfinden.
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