Eierwürfe auf AfD Demo

Ein großes Polizeiaufgebot war am Mittwoch in Halle präsent. Grund waren zwei Kungebungen.
Die Alternative für Deutschland (AfD) hielt am Hallmarkt eine Veranstaltung mit dem Spitzenkandidat der AfD in Sachsen-Anhalt, Martin Reichardt, dem Landtagsabgeordneten und Stadtrat Alexander Raue, die hallesche Direktkandidatin Evelyn Nitsche sowie Jürgen Elsässer, Herausgeber des „Compact“ Magazins, ab. Man werde im Bundestag sozial, mutig und deutsch sein, hat der Spitzenkandidat Martin Reichardt gesagt. Ein weiterer Redner lobte die Ausländerpolitik der DDR. “Unser Land steht gerade Kopf und wir können es wieder auf die Füße stellen”, sagte die Hallesche Direktkandidatin Nitzsche. 2015 habe Frau Merkel zusammen mit den Altparteien “unser Land mit Menschen unterschiedlichster Kulturen” geflutet. Sie kritisierte, man wisse nicht einmal, “wer alles in unser Land eingedrungen ist.” Das Volk, im Fall der AfD-Demo um die 150 bis 200 Leute, gäbe einen wesentlich klareren Verstand als die “Brett-vorm-Kopf-Politiker”. Die Altpolitiker hätten allesamt vergessen, dass sie fürs Volk da zu sein hätten. “Das müssen wir ändern. Deshalb sage ich: holen wir uns unser Land zurück.” Kritik übte Nitzsche auch an der Euro Politik. “Der Wahnsinn im Euro-Raum rettet nicht die Völker. Wir zahlen an raffgierige Banken.”*Zwischendurch waren auf der Kundgebung auch Sprüche wie “Merkel muss weg” zu hören.
Unter dem Motto „AfD stoppen! Es ist alles gesagt“ rief „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ zu einer Demonstration gegen den AfD-Aufmarsch auf. Etwa 100 Leute hatten sich gegen 17 Uhr am Steintor versammelt. Anschließend ging es zum Hallmarkt. Am Ende waren es etwa 500 bis 600 Gegendemonstranten.
„Es ist alles gesagt über die AfD“, heißt es im Aufruf des Bündnisses. „Sie ist eine rechtsextreme und in Teilen faschistische Partei, die für ein völkisches Deutschland kämpft. Ein Volk Derer, die sie für deutsch hält. Ein Volk dessen imaginierter gemeinsamer Wille durch seine Führung exekutiert wird. Nicht-Deutsche, politische Gegner*innen, Menschen die anders sind als die AfD sie will – sie sollen vertrieben und vernichtet werden. Zwei Jahre fortgesetzte Eskalation haben gezeigt, wie gefährlich die AfD schon jetzt ist, ohne eine reale Chance in die Nähe einer Regierungsbeteiligung zu kommen und wie massiv sie gesellschaftliche und politische Debatten nach rechts verschoben und Gewalt befeuert hat – mit allen Folgen.“
Auf dem Hallmarkt machten beide Seiten lautstark auf ihre jeweilige Position aufmerksam. Teilweise machte sich eine Intervention seitens der Polizei und der Versammlungsbehörde notwendig, um die Einhaltung von Auflagen durchzusetzen.
Im Rahmen der überwiegend friedlichen Veranstaltungen kam es zur Feststellung von einzelnen Verstößen, die polizeiliche Ermittlungen nach sich ziehen. Dazu zählten laut Polizei das vereinzelte Werfen von Eiern und kleinen Gegenständen in Richtung der AfD- Versammlung, sowie Sachbeschädigungen und Beleidigungen.
Im Rahmen der Feststellung der Personalien eines Demonstrationsteilnehmers, wegen einer Beleidigung stellte sich heraus, dass diese Person per Haftbefehl gesucht wurde. Er wurde in die JVA Halle eingeliefert.
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