Land belegt Abellio wegen Zugausfällen mit Strafen
Das Land Sachsen-Anhalt hat dem Bahn-Unternehmen Abellio die Zuschüsse für die Monate Juni, Juli und August um 62.319,97 Euro gekürzt, das Unternehmen zudem mit einer Vertragsstrafe von 3.800,30 Euro belegt. Grundsind ständig Zugausfälle. Das geht aus einer Landtagsanfrage der CDU hervor.
Es sei „wiederholt zu unangekündigten Zugausfällen gekommen. Nicht im Internet, nicht auf dem Bahnsteig erfolgten Hinweise auf diese Zugausfälle. Es ist vorgekommen, dass Passagiere sich Minuten vor fahrplanmäßiger Zugabfahrt eine Fahrkarte kauften, ohne vom Schalterbeamten auf den Zugausfall hingewiesen zu werden. Dieser war selbst nicht informiert. Auf dem Bahnsteig gab es – was geradezu gespenstisch anmutet – keine Hinweise auf den konkreten Zugausfall“, heißt es in der Anfrage des Abgeordneten Daniel Sturm.
Es sei bekannt, „dass für einige dieser Zugausfälle keine oder eine mangelnde Information der Reisenden erfolgte“, antwortet das Verkehrsministerium. 78 Züge seien im Juni ausgefallen, im Juli waren es 32 und im August 31. Damit sind in diesen drei Monaten 141 Züge ausgefallen, 113 davon tatsächlich wegen Personalmangel. Allerdings beschwichtigt das Land etwas, bei 11.731 bestellen Zügen entspreche dies 1,2 Prozent.
„Eine Vielzahl der auftretenden und aufgetretenen Probleme ist auf die besondere Bausituation zurückzuführen. Bei Vertragsabschluss konnte die aktuelle Bauintensität nicht vorhergesehen werden“, heißt es aus dem Verkehrsministerium. Abellio habe mit stetig wechselnden, oft kurzfristig angekündigten Bauzuständen zu kämpfen. „Diese erfordern eine ständig wechselnde Personalplanung und erhöhte Personalbedarfe, da die Personalumläufe im Bauzustand oft nur unwirtschaftlich gestaltet werden können. Die Personalbedarfe liegen damit über dem Bedarf, der im Regelbetrieb erforderlich ist und können zeitweise, insbesondere bei erhöhten Krankenständen, nicht mehr abgedeckt werden.“
Man stehe mit Abellio in Kontakt. Das Unternehmen habe ein umfangreiches Maßnahmepaket vorgelegt. „Zur Entschärfung des Personalproblems stellt Abellio weiteres Personal ein. Auf dem Arbeitsmarkt steht aktuell jedoch kaum ausgebildetes Personal zur Verfügung.“ Zwar werde auch neues Personal ausgebildet, doch zeige dies erst in einigen Monaten Wirkung. Laut Land werde aber auch mit dem zuständigen Infrastrukturbetreiber geredet, der DB Netz.
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