Land kritisiert häufige Zugausfälle beim Harz-Elbe-Express

Noch bis Ende 2018 ist die Firma Transdev mit ihrem Tochterunternehmen Harz-Elbe-Express (HEX) für den Nahverkehr in westlichen Sachsen-Anhalt zwischen Halle, Bernburg, Aschersleben, Blankenburg, Thale und Magdeburg zuständig, zudem betreibt der HEX auch seit einem halben Jahr die Schellverbindung von Halle nach Goslar.
Doch in letzter Zeit häufen sich Beschwerden von Fahrgästen, weil immer wieder Züge ausfallen. HEX verweist auf seiner Homepage auf betriebliche Störungen. Hauptgrund scheint aber zu sein, so konnten es betroffene Reisende erfahren, dass nicht genügend Lokführer zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund kam es in den vergangenen Tagen zeitweise zum Ausfalle von fast 40 Verbindungen des privaten Bahnunternehmens. Auch am heutigen Sonntag, an dem weniger Züge als unter der Woche unterwegs sind, müssen Reisende mit Ausfällen rechnen.
Allein auf der Strecke Bernburg – Halle (Saale), in deren Verlauf neben dem halleschen Hauptbahnhof auch die Stationen Trotha, Wohnstadt Nord, Zoo, Dessauer Brücke und Steintorbrücke in der Saalestadt bedient werden, sind am Sonntag sechs Verbindungen ausgefallen. Als Ersatz biete man zwar Schienenersatzverkehr mit Bussen an. Doch dieser bedient nur die Haltepunkte zwischen Trotha und Bernburg, nicht jedoch die innerstädtischen S-Bahn-Stationen. Für Reisende in Halle, die den Hex als schnelle Verbindung Richtung Hauptbahnhof oder ab Hauptbahnhof nutzen heißt dies, auf den innerstädtischen Nahverkehr umsteigen, also die Straßenbahn. Alternativ werden zwar bis auf Wohnstadt Nord auch alle anderen S-Bahn-Haltepunkte von der S3 (Halle-Leipzig) bedient. Doch auch diese Verbindung ist sehr unsicher. Schon bei Verspätungen von fünf Minuten, die sich durch die umfangreichen Bauarbeiten rund um den halleschen Hauptbahnhof schnell aufbauen, wird der Ast zwischen Hauptbahnhof und Trotha nicht von der S-Bahn bedient. Die aktuelle Situation beim privaten HEX und der staatlichen Deutschen Bahn sorgt also dafür, noch mehr Fahrgäste vom nördlichen halleschen S-Bahn-Ast zu vertreiben, da kein Fahrgast sicher sein kann, ob sein Zug nun fährt oder nicht.
Die Nahverkehrsservicegesellschaft Sachsen-Anhalt (NASA), die für die Bestellung der Zugverbindungen im Landesauftrag zuständig ist und den Bahnunternehmen dafür Gelder zahlt, bestätigt auf Nachfrage eine Häufung fahrzeug- als auch personalbedingter Ausfälle. „Diese Ausfälle sind aus Sicht des Landes inakzeptabel und führen berechtigt bei den Reisenden zu massiver Kritik“, so Tobias Jensch, Abteilungsleiter Angebotsplanung und Tarif. Man habe das Unternehmen unverzüglich zur Abhilfe aufgefordert. „Wir führen mit HEX regelmäßig intensive Gespräche, um diesen Prozess zu kritisch begleiten. Dabei ist aktuell erkennbar, dass das Unternehmen die Situation auch selbst als höchst negativ betrachtet und sehr aktiv an einer Verbesserung arbeitet.“ Für die ausfallenden Fahrten erhält HEX keine Zahlungen vom Land. „Auch aufgrund dieser massiven Einnahmeausfälle dürfte bereits für das Unternehmen ein hoher Anreiz zur schnellen Abhilfe bestehen.
Gestern, am 12.11. wollte ich mit der HEX von HBS nach Goslar fahren. Zunächst kam der Zug nicht. Auf der Tafel angekündigt war stattdessen ein Zug nach Halle. Personal, das man hätte fragen können, war am Bahnsteig nicht vorhande. Im Zug dann die 1. Klasse voller Flüchtlinge, so dass ich als Schwerbehinderter stehen musste. Verspätung dann eine knappe halbe Stunde, so dass alle Anschlüsse weg waren und ich 2 Stunden später zu Hause war. Warum fordert das Land von der HEX das überwiesene Geld nicht zurück wegen Nicht- bzw. Schlechtleistung? Die HEX sollte man dicht machen bzw. eine Gewerbeuntersagung aussprechen.