„Learning from streets“: invasives Gesamtkunstwerk im BLECH – Raum für Kunst am Steintor
Unter dem Titel „Learning from streets“ wir BLECH. Raum für Kunst am Steintor zu einem invasives Gesamtkunstwerk von 7 Künstler*innen, die sich in ihrer Arbeit mit ästhetischen Phänomenen der Straße, kurz Postvandalismus, auseinandergesetzt haben. Der längst überfällige Begriff, zu dem es übrigens auch einen gleichnamigen Instagram Account gibt, verweist auf diese urbanen Erscheinungen. Das Draußen auf der Straße erweist sich dabei als Drinnen in der Stadt – mitten im Organismus namens Gesellschaft – als Raum, in dem die verschiedenen Gedanken, Revolten, Proteste und Widerstände, aber auch die Poesie des Alltäglichen, des Flüchtigen und Beiläufigen – wie das Zurechtstupsen des Mauerwerkes, ihren Ausdruck finden. Diese oft kontroversen Aufschreie sind Zeugnisse begehrender Menschen. Genau dort im Ungehorsam, im Regelbruch finden sich Inspirationen, Kraft, Energie, Lustgewinn und sogar Korrektive einer wehrhaften Demokratie finden.
Die KÜNSTLER*INNEN
Julius Anger
Simon Baumgart
Julia Eichler
Kristina Buketova
Mark Hornbogen
Christoph Liedtke
Thomas Müller
laden herzlich in eine dafür entworfene Rauminstallation ein, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Dabei wurden Prozesse und Ideen der Straße aufgegriffen. Nach dem Prinzip des Crossings oder Palimpsests werden Arbeiten übermalt, Duktus und Autorenschaften verwischen, Werden und Vergehen fließen ineinander. Was bleibt ist ein schwer zu definierender Prozess der Wandlung und Verhandlung. Was bleibt ist eine Spur, Ausdrücke und Kondensate von Vorstellungen, Wünschen und Begehren. Es sind Zeugnis eines schwer zu definierenden Restes, der sich wehrt, etwas genau definiertes seien zu wollen.
Fragen kommen auf: Ist die Ästhetik absoluter Sauberkeit nicht auch eine Ästhetik der Unterdrückung? Und, wie spricht diese Unordnung zu uns? Was will sie meinen? Wäre eine Stadt ohne Graffiti nicht unheimlich? Wie eine schon längst zu Ende geschriebene Geschichte? Sind die Wände, die wieder und wieder neu vereinnahmt werden nicht so eine Art letztes niemands Land, ein Reservat der Wünsche, ein murmelndes Raunen davon was sein könnte? Halle ist eine Stadt mit allerlei Vandalismus. Allein die HAVAG hat 2022 45.000 EUR für die Beseitigung von Vandalismusschäden ausgegeben – was bedeutet das für eine Stadt?
Vernissage Freitag, 30.08. 18.00 Uhr
Sound: Mark Hornbogen
Tanzperformance: Kristina Buketova 19:00 Uhr
31.08 – 27.09. 2024 | Do – Sa 16:00 – 19:00 Uhr
Was für ein Schwachsinn 🙈
Ja.
Ich denke, wer kurz nach Mitternacht, im Netz Schwachsinn verspürt, benötigt Luft.
Vielleicht aber auch nur noch mehr Raum für Notizen?
„Wäre eine Stadt ohne Graffiti nicht unheimlich? “
Ich finde eher Straßenzüge die mit Graffiti „Kunst“ zugepflastert sind unheimlich,bestes Beispiel Leipzig.Will man jetzt solchen Schmierereien Normalität verleihen?
Wer bezahlt diesen Unfug? Vermutlich der Steuerzahler.
Der Name Blech scheint in jeder Hinsicht gut zu diesem Kunstwerk zu passen.
Das Poster verrät, dass unter anderem die Pleitestadt Halle und das hochverschuldete Sachsen-Anhalt Geldgeber sind. Die Politik setzt eben Prioritäten, zum Wohle von wem noch mal?