Leseförderung: Stadtbibliothek bekommt in Neustadt und Südstadt kaum Rückmeldungen
Die Leseförderung ist ein wichtiges Anliegen der Stadtbibliothek in Halle (Saale). Die Bedeutung zeigt die IFS-Schulpanelstudie. Denn der Anteil an Grundschülerinnen und -schülern, die gut bis sehr gut lesen können, im Vergleich zum Jahr 2016 um rund sieben Prozent auf 37 Prozent gesunken ist. Und Probleme mit dem Lesen und dem Textverständnis haben mittlerweile 28 Prozent (+6).
Das ist der deutschlandweite Durchschnitt. Die Ergebnisse sind aber auch abhängig von der sozialen Herkunft. Wenn die Eltern mit ihren Kindern nicht lesen und auch kein Interesse an einer Verbesserung zeigen, wird sich wohl auch an den Ergebnissen nichts ändern.
So bietet die Stadtbibliothek zwar entsprechende Programme zur Leseförderung an. Doch während das in der Zweigbibliothek in Halle-Nord in der Reilstraße „ein Selbstläufer ist“, wie Bibliothekschefin Katrin Lesche im Kulturausschuss sagte, kommen in die Stadtteilbibliotheken in der Südstadt und in Neustadt viel weniger Kinder.
Es gebe dort nur einen geringen Rücklauf, dass Eltern mit ihren Kindern vorbeischauen, so Lesche. “ Wir können dort froh sein, dass Kindergärten und Schulklassen kommen und so die Kinder überhaupt mit Büchern in Kontakt kommen.“
Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Stadtbibliothek am Lesesommer, zum mittlerweile 13. Mal. Kinder lesen im Rahmen der Aktion in den Sommerferien Bücher. Nach den Ferien erhalten die Schüler ein Zertifikat, dass sie in der Schule vorlegen können. Zahlreiche Schulen belohnen die Teilnahme mit Zusatznoten.
Einen weiteren Knick bei der Nutzungshäufigkeit bemerkt die Stadtbibliothek bei Schülern ab der 6. Klasse. Darauf hat man in diesem Jahr schon reagiert und erstmals einen Comic-Tag veranstaltet. Weitere Aktionen in dieser Richtung sollen erfolgen.
Kein Wunder, wenn man sich allein ansieht, wie die Generation ihrer Eltern und Großeltern allein hier Kommentare „schreibt“, nachdem sie versuchen, den Sinngehalt der gelesenen(?) Artikel zu erfassen.
Schrecklich.
Daran liegt es auch aber das Problem liegt noch ganz woanders
Silberhöhe und Nietleben?
Schon mal nachgedacht woran das liegen könnte?
An Neustadt und Südstadt.
Nein die Bibliotheken gibt es dort nicht mehr die gehören ins Wohngebiet und nicht ins kaufland und davon mal abgesehen infrastruktur gibt es dort nicht mehr ausser Edeka, netto und norma
Wo war denn deiner Meinung nach die Bibliothek Südstadt, bevor sie im Kaufland war?
Ich bin eine 75jaehrige und nicht mehr in Halle lebende dennoch gebliebene Hallenserin. Diese Stadtbibliothek weckt in mir Erinnerungen. Stolz war ich, als ich dann ab einem bestimmten Alter eine Etage höher die Ausleihe nutzen durfte. Leider konnte ich die Räumlichkeiten nicht noch einmal besuchen. Die Abstände meine Reisen nach Halle werden wohl immer länger. Dennoch hab ich schöne Erinnerungen.
Die Stadtteilbibliothek Südstadt ist nun viel näher an den Großwohnsiedlungen dran.
Die Stadtteilbibliothek befand sich nämlich einst im Böllberger Weg (dort wo sich jetzt die Lebenshilfe befindet) und somit viel weiter weg von den Wohnblöcken als heute.
Die Stadtteilbibliothek Neustadt befindet sich neben der Pusteblume und ist gut von allen Teilen der Neustadt aus erreichbar.
Merkel
Na da muss der Staat gleich Geld in die Hand nehmen für bessere Bildung und Chancengleichheit. Oder noch besser, man gesteht sich ein, dass Bildung zuallererst in den Händen der Eltern liegt. Ist da nichts los, werden aus den Kindern selten Lesende. Traurig aber wahr
Das wundert mich nicht. Bildungsferne Schichten verstetigen sich über das soziale Umfeld, in dem sie gehäuft auftreten. Das trifft auf Neustadt und Südstadt zu. Die Schulen können da zwar etwas anstoßen, aber wenn seitens der Eltern keine Unterstützung kommt, verläuft das im Sand und versackt folgenlos. Und ab der 6. Klasse ist der Kopf mit anderen Sachen voll, so dass Bücher in der Regel komplett out sind, TikTok, Facebook und Instagram hingegen in. Das wird dann wohl auch in der Nordstadt so sein.
So isses ! Nur auf dem Handy rumdaddeln benötigt keine sonderlichen Lesekompetenzen.
Ein Teil liest Flaschen auf.
Ich wusste bis heute gar nicht das die Bibliothek so etwas anbietet, da wir selber eine kleine Bibliothek zu Hause haben nutzen wir die Bibliothek so gut wie gar nicht. Aber das soll sich in den Sommerferien ändern, den dann kommt meine Maus in die zweite Klasse, wir müssen dann zwar ganz schön weit laufen, aber laufen ist ja gesund. 🙂