“Wir haben einen Traktor”: Klimademonstranten der “Letzten Generation” sind durch Halle (Saale) geschlichen

Die Bauern haben am Mittwoch mit ihren Protesten die Autobahnausfahrten lahmgelegt. Und auch in der Innenstadt von Halle (Saale) ging es am Nachmittag zeitweise nur in Schrittgeschwindigkeit voran. Denn Aktivisten der Klimabewegung “Letzte Generation” haben den Verkehr entschleunigt.

Vom Opernhaus zogen die rund 20 Teilnehmer über den Hansering und die Auffahrt der Hochstraße an der Waisenhausapotheke weiter über den Franckeplatz und den Glauchaer Platz zum Hallmarkt.

Neben den bekannten orangefarbenen Plakaten war diesmal auch ein Kindertraktor dabei. Damit gingen die Aktivisten auf die Doppelmoral ein. Wenn Bauern über Stunden mit schweren Fahrzeugen den Verkehr blockieren, kommt Zustimmung auch aus Richtung von Parteien, die die Teilnehmer der Letzten Generation in Präventivhaft nehmen wollen. Deshalb war auf einem Plakat zu lesen: “Wir haben einen Traktor”, ein weiteres Plakat stellte die Frage “Spricht die Politik jetzt auch mit uns?”

Man protestiere mit der Aktion “gegen die unzureichende Klimapolitik in unserem Land”, sagte Christoph Eichert, Pfarrer der Pauluskirche. Die Klimakatastrophe schreite unvermindert voran, so Eichert, der auf die Hochwasserereignisse in der Region seit Weihnachten einging. Die Politik handele nicht angemessen. In den Vorjahren habe es Ernteeinbußen von erschreckendem Ausmaß gegeben. Millionen Bäume, ganze Wälder, seien abgestorben. “Nicht nur im Harz, sondern überall in Deutschland.” Das Jahr 2023 sei das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland gewesen.