“Leuchtturmprojekt der Industriekultur Sachsen-Anhalts”: Sanierte Großsiedehalle auf der Saline übergeben – Bauausstellung am Wochenende
Die Bauarbeiten für die Sanierung und Umgestaltung des Saline-Ensembles in Halle (Saale) schreiten voran. Am Freitag konnte die sanierte Großsiedehalle Süd übergeben werden, jetzt ist die nördliche Halle dran. Und auch ein Museumskonzept wird nun erarbeitet.
Bürgermeister Egbert Geier sprach von einem “Mammutprojekt”. Die Sanierung des Salineensembles sei ein “Leuchtturmprojekt der Industriekultur Sachsen-Anhalts.” Das komplette Areal solle ein “wunderbarer Ausstellungskosmos” werden.
Architekt Andreas Dopfer gab einen kleinen Einblick in die Arbeit. “Wir mussten fast alle Stützenfüße sanieren”, sagte er. Grund seien die Schäden durch den jahrzehntelangen Salzeinfluss. Auch die Nordhalle sei eine Herausforderung. Dort sei man im Keller in 6 Metern Tiefe auf Salz gestoßen, vermutlich muss das komplette Tragwerk erneuert werden.
Den Aufbaustab für das neue Museum leitet Ingo Beljan. “Wir haben noch ganz viel vor uns”, sagt er. Man wolle die “Saline als kulturelles Herz der Stadt etablieren, Tradition, Gegenwart und Zukunft verbinden.”
Noch ist die Halle so gut wie leer. Nur ein paar Plakatwände stehen. Diese Bauausstellung „Fakten, Hürden und Visionen“ ist allen Beteiligten, wie Architekten, Projektplanern und Gewerken gewidmet, die dafür verantwortlich sind, dass die Großsiedehalle Süd im neuen Glanz erstrahlen kann. Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei und kann am 01. und 02. Juli 2023 jeweils von 10 bis 16 Uhr erfolgen. Zudem richtet die Stadt Halle (Saale) in der Großsiedehalle Süd vom 18. August bis 12. November 2023 eine Zukunftswerkstatt aus, die einen Ausblick auf die künftige Gestaltung und Einrichtung der neuen Dauerausstellung geben soll.
Die Großsiedehalle als ehemaliges Industriebauwerk zur Produktion von Siedesalz wird ein Teil der Dauerausstellung des Salinemuseums und beinhaltet unter anderem den Eingangs- und Servicebereich.
Die Stadt Halle (Saale) investiert rund 20 Mio. Euro in die Sanierung des Salineareals. Dazu gehören die Großsiedehalle und das Uhrenhaus sowie die Außenanlagen. Dazu stehen unter anderem Fördermittel aus der EFRE-Förderung der EU und Stadtumbaumittel zur Verfügung.
„Mit großer Begeisterung sehe ich das Ergebnis aller Beteiligten an diesem für die Stadt Halle (Saale) so bedeutsamen Projekt. Steigende Baupreise und die weiteren Auswirkungen der Corona-Pandemie haben uns alle sehr herausgefordert. Umso mehr freue ich mich darüber, dass die Historie und der Ursprung Halles in neuem Glanz erstrahlt und für weitere Generationen erhalten bleibt.“, so die Vizepräsidentin des Landesverwaltungsamtes Yana Mark vor Ort.
Mit der heutigen Einweihung wird ein großer Teil des Zuwendungsvorhabens der Städtebauförderung am Salinemuseum fertiggestellt. Es umfasst aber noch weitere Gebäudeteile (Großsiedehalle Nord) und Gebäude (Uhrenhaus, Sichteranlage), die aber noch nicht fertig gestellt sind. Ursprüngliches Ziel der Zuwendung waren die Gebäudesanierung und der Innenausbau des Salinemuseums, insbesondere die Sanierung des bereits aktiv genutzten Gebäudebestands (Siedehaus und Großsiedehalle) des Salineensembles, sowie die Ertüchtigung und Wiedernutzbarmachung brach liegender oder sogar im Bestand gefährdeter Gebäudeteile (Sichteranlage, Saalhornmagazin).
Aufgrund der Baupreissteigerungen der vergangenen Jahre musste der Umfang der geplanten baulichen Maßnahmen so reduziert werden, dass in der zur Verfügung stehenden Zeit die wichtigsten Teile modernisiert und instandgesetzt werden konnten.
Der Antrag der Stadt Halle (Saale) auf u.a. Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ging am 30.11. 2017 beim Landesverwaltungsamt ein. Nach dessen Bewilligung am 18.12.2018 und einem weiteren Änderungsbescheid vom 29.08.2022 wurden insgesamt 15,8 Mio. Fördermittel ausgereicht. Davon sind 11,9 Mio. Euro EFRE-Mittel, die weiteren haben Bund, Land und die Stadt selbst finanziert.
Mit der Einweihung der Großsiedehalle ist das Hauptziel der Förderung erreicht. Das Salinemuseum kann wieder an seinen angestammten Platz zurückkehren. Die für die Stadt Halle (Saale) historisch wertvollen Gebäude wurden erhalten und können durch die geförderte Maßnahme viele weitere Jahrzehnte genutzt werden.
Abstoßend: gegenseitiges Schulterklopfen, die Halloren nicht mal erwähnt. Als „schmückendes Beiwerk“ auf Fotos immerhin gut genug. Schade!