Linke: Halle kommt unter die Räder – Bundes- und Landespolitik sehen tatenlos zu
Diese Woche war für die Stadt Halle (Saale) von einigen schlechten Nachrichten gekennzeichnet. Erst hat der akademische Senat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg den Sparplan beschlossen – bis zu 4.000 Studienplätze fallen dadurch weg. Und nur einen Tag später wurde die anstehende Schließung von Galeria Karstadt Kaufhof bekannt. Der Stadtvorstand der Partei „Die Linke“ übt in diesem Zusammenhang Kritik ans Landes- und Bundespolitikern.
„Seit Jahren baut der Galeria-Konzern insbesondere in mittelgroßen Städten Filialen ab und entlässt hunderte Mitarbeiter:innen. Auch in Halle wird schon seit längerer Zeit darüber spekuliert, dass sich die Kette, die der österreichischen Signa Holding GmbH gehört, zurückzieht – diese Entscheidung ist nun gefallen“, heißt es vom Stadtvorstand. „Eine Notwendigkeit dafür gibt es nicht, denn die Gesellschaft des Multimilliardärs Rene Benko hat auch in den letzten Pandemiejahren hunderte Millionen Euro Gewinn gemacht und Staatshilfen kassiert, während Benko selbst sein Vermögen seit der Übernahme von Karstadt wohl von ca. 850 Millionen Euro im Jahr 2014 auf mehrere Milliarden im Jahr 2021 steigern konnte.“
Es sei nie darum gegangen, Standorte zu erhalten, „sondern um noch rücksichtslosere Profitmaximierung“, so Die Linke. „Die Signa Holding schreibt passend dazu, dass man „in allen relevanten Innenstädten Deutschlands“ aktiv sei – Halle gehört nach Auffassung der Konzernmanager offenbar nicht mehr dazu. Dabei drohen die Angestellten, die jahrzehntelang für das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet haben, wie so häufig auf der Strecke zu bleiben. Das ist unsozial und skandalös. Deshalb fordern wir, dass die Politik alles dafür tut, die Arbeitsplätze und den Standort zu erhalten. Bereits bei der letzten Krise im Jahr 2020 haben wir gefordert, dass der Bund sich dieses Geschäftsgebaren nicht mehr gefallen lässt und das Interesse an lebendigen Innenstädten auch mittels Enteignungen durchsetzt. Dass die Politik handeln muss und es neue Konzepte braucht, bleibt ganz offensichtlich wichtig, denn wir dürfen das Schicksal der Angestellten und unserer Innenstädte nicht ständig der Willkür von Investor:innen überlassen.“
Wann kommt der OB Wiegand endlich wieder und bringt Halle wieder auf Vordermann?
OMG nur nicht.
Das hat nichts mit Bundespolitik zu tun. Und wenn das Kaufhaus gute Gewinne bringen würde, würde es auch nicht dichtgemacht. Kaufhäuser sind nunmal Wirtschaftsunternehmen. Das ist natürliche Selektion – ohne Benko wäre der Laden schon vor Jahren dicht gemacht worden. Die Konzepte der Linken bei Kaufhausbewirtschaftung kennen wir ja aus der DDR, oder wer mal in Kuba war … Zudem: mit Peißen, Günthersdorf und Co hat Halle viel Kaufkraft abgraben lassen. Es ist der Gang der Dinge, es wird was Neues kommen. Und ich gönne Herrn Benko sein Vermögen solange er in Europa versteuert.
Mit Maskenpflicht in der Innenstadt?
Das frage ich mich auch! Er mag sein wie er war, aber anscheinend lief es unter seiner Regie besser für Halle…! Ich persönlich hatte nie etwas gegen ihn, im Gegenteil!
Haha – der Witz der Woche!
Halle kommt unter die Räder. Wie die Linken im Saarland. Und im Bund.
Ich halte es für nicht zielführend, Herrn Benko vorzuwerfen, dass er sich im Kapitalismus wie ein Kapitalist verhält. Herr Benko wird Halle und Hallenser nicht kennen, woher soll er da eine emotionale Bindung nehmen, die ihn zum „Samariter“ macht? Er ist Geschäftsmann und mehrt sein Vermögen. Das können wir blöde finden, es ist aber das Spiel des Kapitalismus. Auch, wenn dieses Spiel herz- und empathielos daherkommt. Es ist derzeit noch unser Wirtschaftssystem.
Einen toten Gaul durchs Ziel reiten zu wollen ist hier meiner Ansicht nach mit zu viel unsinnigem Energieverbrauch seitens der Politik verbunden. Zuletzt war das Kaufhaus auch leider immer weniger ein attraktiver Anziehungsort. Das konnte jeder Kunde und jede Kundin vor Ort selber sehen. Vielleicht ist es cleverer, die Situation hinzunehmen, wie sie ist und sich stattdessen etwas zu überlegen, was zum halleschen Markt passt und wohin die Hallenser gerne (einkaufen) gehen. Unsere Stadt ist bumsvoll von kreativen Köpfen, denen da bestimmt eine interessante Lösung einfallen würde, um dieses Haus mit neuem, spannenden Leben zu erfüllen.
Den Mitarbeitenden von Kaufhof gilt mein Mitgefühl für den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Dennoch bin ich guter Dinge, dass sie eine andere ordentliche Anstellung finden werden. Dazu begleiten sie alle guten Wünsche von mir.
genau so.
Mitgefühl?– mit Wem?
Kürzlich habe ich mich hinreissen lassen 10 Euronen für den ÖPNV auszugeben und mich in den halleschen Markttrubel zu stürzen.
War auch im Kaufhof um nach etwas brauchbarem zu sehen.
Erlebnis?- weisser alter Mann am Klamottenregal, hier und dort gucken und lange suchen ….
3! „Verkäuferinnen“ im „Erfahrungsaustausch“ stehend hatten kein Auge für die kundschaft.
Ergo- totale fehlinvestition meinerseits.
In zukunft wieder nach Günthersdorf -kostet auch nicht mehr und parkplätze sind umsonst.
Lästiges suchen nach Gastronomie fällt auch weg.
Also?– richtig scheiss auf Halle.
Brauchbares? Dann jeck uff den Trödelmarkt.Da brauchste dir nicht an den Schaufenstern deinen Lötkolben platt drücken, mit 5 Eulos Handgeld in der Tasche!
Ja brauchbares!
z.b. vernünftige Klamotten OHNE Löcher !
Die kann ich mir selber reinmachen. Da brauch ich keinen künstlerischen Dödel für, welcher dafür noch fürstlich entlohnt wird.
Ja man sieht es dir an, dass DU dir deinen Kolben an den dreckigen „Schaufenstern“ in Halle deformierst 😀
Wenn Herr Benko denn auch seinen Anteil an Steuern zahlen würde. Und genau da beißt es sich. Denn mit dem Firmensitz der Sigma-Gruppe in Luxemburg wird jede Menge Steuer an den deutschen Staatskassen vorbeigeführt.
Natürlich darf man sich im Kapitalismus kapitalistisch verhalten. Jedoch sollte man, wenn man schon massiv Fördergelder wegen Corona abgreift sich auch, wenn man Gewinne erzielt seine Steuern zahlen.
Aber was würde eine Enteignung bringen? Ein kommunales Kaufhaus in Eigenregie hätte vermutlich keine gute Verhandlungsposition im Einkauf der Ware, und der Einkauf ist es, der die Margen ausmacht.
Was ist das beste an Halle? Der Bahnhof, dort kann man die Stadt in alle Richtungen verlassen.
vergessen den Autor zu erwähnen?
oder einfach nur frei nach „alles ist geklaut“….;-)
Die Linke hat Halle ÜBER 40 Jahre lang allein regiert, bis es die Leute nicht mehr ausgehalten haben. Wer fliehen wollte, auf den wurde geschossen!
Die Partei verbieten, die führenden Köpfe inhaftierten! 👍
Freundschaft Genosse, warum so garstig? Wurdest du für deine Spitzeldienste nicht ordentlich entlohnt oder woher dieser Unmut?
Übrigens hat nich Die Linke regiert, auch nicht die PDS und leider auch nicht die KPD sondern die SED. Den Unterschied kannst du am Stammtisch nicht erlernen, denn deine dortigen Freunde kennen den auch nur nicht.
Schreib dich nicht ab Genosse, lerne (politische) Zusammenhänge verstehen!
dubist nur dummdreist Hr. Fuchs, bleib halt bei Fr. Elster im Steintor und dem Genossen 😉
https://tinyurl.com/yaltvaxa
Was ich bin, bestimmst du nicht. Hast du den Artikel auch gelesen? Wäre ein Anfang.
Deine Ratschläge über meinen Aufenthaltsort kannste in deiner Welt belassen.
Für dich reicht nicht mal die die Überschrift ?
Wenn die Größe der Buchstaben dir nicht reicht kann auch der Optiker nicht mehr helfen.
Bleib einfach bei deinem Genossen Schramm oller Nuschelpeter 🙂
Die Linke wurde 2007 gegründet. In Geschichte nicht aufgepasst.
Wo ist Dein Aufschrei über die vielen Nazis, die in die CDU „geflüchtet“ sind. Ach bist vlt. selber ein Nazi?
Warum fragst du das?
Kennst du deine volksgenossen nicht?
Schwache Kür werter PG 🙂
@Leser: 2007 war eine Umbenennung, die x-te der SED, keine Gründung. Ein Wolf im Schafspelz bleibt ein Wolf. Äußerlichkeiten und Formalien ändern daran nichts. Und die Wirtschaftskompetenz der Linken …. ach, das wissen die eigentlich sogar selber, sie können es sich aus ideologischer Verbortheit nur nicht eingestehen, so wie die Grünen bei Gentechnik.
Die Linke entstand am 16. Juni 2007.
Bei 15Jahren Parteijubiläum bereits 40 Jahre allein regiert zu haben scheint mir eine elefantös große Leistung zu sein!
Ja ja , am 17. Juni ham se sich nich jetraut ! 😀
Steht schon weiter oben, haste sicherlich „übersehen“ 😉
https://tinyurl.com/yaltvaxa
Schon allein wenn man sieht was für verpeilte Leute bei Demos durch die Stadt laufen ,kann ich jeden Unternehmer verstehen der seinen Laden Dichtmacht .
So bitter es für die Angestellten ist, aber wenn die Umsätze nicht stimmen, was soll dann geschehen ? Bei einer Preiserhöhung gehen die Leute immer auf die Barrikaden – da würde das Argument pro Galeria auch nicht ziehen.
Du denkst immer nur von der Tapete bis zur Wand. Es geht um die Frage, warum Halle eine so einkommens- und strukturschwache Region ist. Warum sich hier Armut ausgebreitet hat und welche Verantwortung die tragen, die jahrelang versagt haben, unter anderem auch dieser Beigeordnete, der schnell Geimpfte.
Was hat ein Beigeordneter mit den Einkommen in der Region zu tun ? Alles kann die Politik auch nicht regeln – Sozialismus will ja verständlicherweise niemand, aber bei manchen Rosinen, die wir uns rauspicken, wollen wir plötzlich wieder nen sanften Sozialismus ? Vielleicht wäre es hilfreich, wenn sich die Leute in Gewerkschaften organisieren und bißchen Druck machen … aber lieber wird regelmäßig geschimpft … auf Erzieher/innen, öffentlicher Dienst … etc.
Weil DU und deine klientel die ware nicht tonnenweise aus Galerie Kaufhof herausgeschleppt hast?
Warum koofste denn immer nur bei aldi, kik und tedi ein alder?
Du erkennst es?- wir haben ein auge auf dich!
Walter Ulbricht?
Tja, selbst Schuld liebe LINKE, ihr habt euren Macher vom Hof gejagt.
Er hat nicht gefackelt, er hat gehandelt und wenn auch mal an euch
Schlafwagenschaffnern vorbei. Wer hat dem Geier was in den Tee getan,
dass er so trantütig rüberkommt.
Die Rentabilität solch großer Kaufhäuser ist umstritten und rechnet sich im Osten besonders schlecht. Die Verkaufsfläche steht im Vergleich zum Warenangebot und den damit zu erzielenden Gewinnen in einem denkbar ungünstigen Verhältnis. Hinzu kommt die schwindende Kaufkraft des Ostens. Die rentenstarken Jahrgänge der 90er Jahre sind nicht mehr da und die massive Inflation zwingt zu Einschränkungen.
So isses!
Galeria/Karstadt ging es vorher schon nicht gut – da zieht nichtmal das Argument Inflation.
Nunja, eine autofreie Innenstadt und zahlreiche Kunden, das passt nicht zusammen. Wir fahren auch schon seit Jahren zum Einkaufen nicht mehr in die Innenstadt. Leider.
In den Nuller-Jahren gab es mal einen Filmbeitrag über Halle, in dem es hieß, wenn Halle von heute auf morgen plötzlich vom Erdboden verschwunden wäre, würde man es im Wirtschaftsgetriebe der BRDeutschland gar nicht merken, weil nichts Wesentliches fehlen würde.
Das wäre mit Karlsruhe auch nicht anders.
Die LINKE hat immer recht
Sarrazin hat recht .
Ach und das stellen gerade die linken fest? Sollen erst mal in ihren eigenen Reihen Ordnung schaffen
@Sarah, sind Sie Führsprecher für das Kapital oder selbst einer davon? Das hilft den Mitarbeitern nicht. Der Fehler liegt schon in der Führung des Kaufhauses. Es gibt ja schon Unterschiede zu Leipzig mit dem Warenbestand. Die Verkaufskultur entwickelt sich weiter und das hat Galeria Kaufhof verschlafen. Galeria hat sich am Aufkauf von Karstadt übernommen.
Das Warensortiment ist immer von Haus zu Haus unterschiedlich.
Hat durchaus auch was mit Kaufkraft zu tun.
Die ist ja in Leipzig bekanntlich schlechter als in Halle noahr? 😉