LIONS scheitern erst im Schlussviertel
Ohne Headcoach René Spandauw und mit einer in der Trainingswoche noch verletzten Kaneisha Horn reisten die SV Halle LIONS bereits am Samstag nach Saarlouis.
Das Spiel begann ausgeglichen. Die ersten Punkte der Löwinnen erzielte Lauren Engeln nach guter Vorarbeit von Sara Hammond. Immer wieder gelang es den Hallenserinnen, den Ball unter den Korb zu bringen, wo entweder Sara Hammond oder die unter Schmerzen spielende Kaneisha Horn entweder selber punkten konnten oder eine Mitspielerin fanden. Saarlouis konnte sich häufig nur mit Fouls behelfen, die daraus resultierenden Freiwürfe wurden meist verwandelt und so entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Im zweiten Viertel zogen die LIONS die Zügel in der Defense an. Immer wieder benötigte Saarlouis viel Zeit, um die Zonenpresse der Gäste zu überwinden und in ihre Spielaufstellung zu kommen. Außerdem spielten wiederum Hammond und Horn ihre körperliche Überlegenheit beim Kampf um den Rebound aus. Die übrigen Löwinnen, vor allem die Flügelspielerinnen, konnten durch ihren Einsatz und das energische Verteidigen Bälle erkämpfen und wichtige Punkte beitragen. Mit 39:36 für die LIONS ging es in die Halbzeitpause.
Zu Beginn des dritten Viertels traute so mancher Zuschauer seinen Augen nicht. Mit einem starken Lauf gelang es den LIONS, sich auf zehn Punkte (52:42) abzusetzen. Vor allem die Kontrolle der Bretter und die weiterhin überragende Arbeit in der Verteidigung waren die Grundsteine dieses Zwischenspurts. Doch was dann geschah, konnte Coach Christian Steinwerth, der René Spandauw bei der Partie vertrat, nicht gefallen. Saarlouis fiel es zwar weiterhin schwer, Punkte zu erzielen und die Löwinnen erzielten Ballgewinne, allerdings konnten die resultierenden Fastbreaks nicht verwertet werden. „Diese Phase des Spiels war wahrscheinlich der Knackpunkt. Wir spielten leichtfertig und dann kamen die Nerven ins Spiel“, so Christian Steinwerth. Das Viertel konnte zwar noch gewonnen werden, aber der Fluss im Spiel der Löwinnen war verloren.
Der Start in den Schlussabschnitt zeigte leider auch wieder, dass die LIONS gegen unerwartete Rückstände im Spiel noch keine hinreichenden Gegenmaßnahmen einsetzen können. Die Royals konnten das Spiel drehen und mit jedem Punkt der Gastgeberinnen schwand das Nervenkostüm der Löwinnen weiter. Immer wieder kam der Ball zu Janee Thompson, die in diesem Spiel leider nicht wie in den letzten Wochen gewohnt, den Tag hatte, um die Mannschaft tragen zu können. Ballverluste, Fehlwürfe und Fouls dominierten nun das Spiel der LIONS. Saarlouis hingegen nutzte das gewonnene „Oberwasser“ und traf seine Freiwürfe beim halleschen Versuch die Uhr anzuhalten immer wieder sicher. Somit ließen die Hausherrinnen den Löwinnen keine Möglichkeit das Spiel doch noch zu drehen. 78:67 stand es beim Ertönen der Schlusssirene, ein Ergebnis, was wahrlich nicht den Spielverlauf widerspiegelt. „Wir haben in den entscheidenden Szenen den kühlen Kopf verloren und allzu oft unsere Disziplin vor allem offensiv missen lassen. Ich bin sehr enttäuscht, weil wir auch dieses Mal wieder gezeigt haben, dass wir sehr gut Basketball spielen können. Dass das Team füreinander kämpft, hat heute vor allem Kaneisha Horn gezeigt, die trotz ihrer Rückenverletzung im Laufe der Woche unbedingt spielen wollte. Weiterhin möchte ich die Defensivleistungen von Inken Henningsen und Laura Hebecker loben, die vor allem defensiv alles umsetzten, was wir Trainer gefordert haben“, resümierte der niedergeschlagene Trainer Christian Steinwerth nach dem Spiel.
LIONS: Hammond (19 Punkte/15 Rebounds davon 9 offensiv), Thompson (13/6 und 5 Assists), Pohlmann (3/0), L. Schinkel (2/1), Henningsen (2/1), Hebecker (9/3), Hartmann (0/2), Engeln (6/3), Rouault (0/0), Horn (13/10), J. Schinkel (0/0)
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