Massive Ernteeinbrüche bei Sachsen-Anhalts Bauern

Die Landwirte in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr massive Ernteausfälle einstecken müssen. Die Zahlen liegen jetzt auf dem Tisch. Bei Mais und Zuckerrüben ist es fast die Hälfte, bei Getreide mehr als ein Fünftel.
Getreide wurde auf 520 531 ha und Winterraps auf 158 860 ha und damit zusammen auf etwa 68,4 % der gesamten von sachsen-anhaltischen Betrieben bewirtschafteten Ackerfläche angebaut. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, lagen die erzielten Hektarerträge um 14,6 dt/ha (-21,5 %) bei Getreide bzw. 2,3 dt/ha (-7,6 %) bei Winterraps unter den Werten des Jahres 2017.
Die sachsen-anhaltischen Landwirte fuhren im Durchschnitt 53,1 dt Getreide bzw. 27,8 dt Winterraps pro ha ein. Im Vergleich zum Mittelwert der letzten 6 Jahre (2012-2017) sind die Ernteeinbußen je ha noch deutlicher: 19,3 dt (-26,7 %) weniger bei Getreide bzw. 11,7 dt (-29,6 %) weniger beim Winterraps.
Große Rückgänge bei der Erntemenge waren im Vergleich zum langjährigen Durch-schnitt (2012-17) bei Roggen (-49,1 %), gefolgt von Triticale (-30,4 %), Sommerweizen (-29,2 %) sowie Wintergerste (-28,9 %) und Winterweizen (-27,7 %) zu verzeichnen. Mit 1,90 Mill. t war der Winterweizen mit einem Anteil von über 2/3 der Getreideernte in Sachsen-Anhalt in vielen Betrieben die Hauptkultur und blieb weiterhin die ertragsstärkste Getreideart seit Jahren.
Trotz des Anbauflächenzuwachs von 6,6 % zu 2017 war beim Silo- und Grünmais ein Ernterückgang um 48,6 % auf 3,08 Mill. t festzustellen. Die Erntemenge betrug für Zuckerrüben 2,18 Mill. t und für Kartoffeln 0,41 Mill. t. Das war ein Minus von 43,2 % (Zuckerrüben) bzw. 36,5 % (Kartoffeln) gegenüber dem Vorjahr.
Die niedrigen Erträge sind mit den fehlenden Niederschlägen über mehrere Monate in den Jahren 2016 und 2017 sowie seit April 2018 zu erklären. Bereits im Herbst 2017 erschwerte die große Trockenheit die Aussaatbedingungen. Dazu kamen die extrem hohen Temperaturen im Vegetations- und Erntejahr 2018. Daher musste mit der Getreide- und Rapsernte früh – drei Wochen eher als üblich – begonnen werden.
Die Angaben beruhen auf den endgültigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung und den abgeschlossenen Ernteschätzungen im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung (EBE) sowie dem endgültigen Ergebnis der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE).
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