Mehr Lohn: Verkäufer auch aus Sachsen-Anhalt treffen sich morgen zu Großkundgebung in Leipzig

In zahlreichen Supermärkten und Kaufhäusern auch in Halle (Saale) kann es morgen an der Kasse länger dauern, die Regale werden nicht nachgefüllt. Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu einer Kundgebung in Leipzig auf. Die Kundgebung soll am Freitag um 11 Uhr am Richard-Wagner-Platz starten.
Die ver.di-Tarifkommission fordert für die 280.000 Mitarbeiter eine Erhöhung der. Löhne und Gehälter um 4,5 % plus 45 Euro monatlich. Darüber hinaus fordert ver.di ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. In der zweiten Verhandlungsrunde schlugen die Arbeitgeber eine Lohnsteigerung von 2 % im ersten Jahr, von 1,4 % im zweiten- und im dritten Jahr erneut von 2 % vor. Allerdings bestehen die Arbeitgeber auf eine Differenzierung für Unternehmen, die vom Lockdown betroffen waren. Diese sollen die Erhöhung um mehrere Monate verschieben können. Die Arbeitgeber lehnen eine Verhandlung über die Angleichung der Laufzeiten Ost an West, die Allgemeinverbindlichkeit und über einen Mindestlohn von 12,50 Euro sowie über bezahlte Gesundheitstage für Gewerkschaftsmitglieder ab.
„Seit Juni verlaufen die Tarifverhandlungen für die 280.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Mitteldeutschland ohne spürbare Ergebnisse. Die Angebote der Arbeitgeberseite entsprechen überhaupt nicht der besonderen Leistung, die die Einzelhandelsbeschäftigten 2020 und in diesem Jahr erbracht haben“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. „Applaus allein reicht nicht, im Einzelhandel sind dringend deutliche Lohnsteigerungen und eine bessere Tarifbindung notwendig. Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber treibt die Leute auf die Straße.“
„Aufgerufen werden Beschäftigte u.a. aus Kaufland-Märkten, von Edeka, netto, IKEA, Aldi, H&M und der Otto-Tochter Hermes Fulfillment aus Haldensleben. Von der Corona-Pandemie sind alle unterschiedlich betroffen. Während die Unternehmen exorbitante Umsatzsteigerungen bewältigen mussten, wurden die Beschäftigten von Einkommensverlusten durch Kurzarbeit und ständiger Abrufbereitschaft extrem belastet. Lohneinbußen sind unzumutbar und abzulehnen, eine Zweiklassengesellschaft im Handel wird es mit uns nicht geben.“
Haben die immer noch keine lohnerhöhung bekommen?