Miese Noten für Halle im Wirtschafts-Städteranking
Die Stadt Halle (Saale) schneidet im aktuellen Städteranking der Wirtschaftswoche und Immobilienscout24 schlecht ab. Von den 69 untersuchten Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern liegt Halle auf Platz 62. Mehr als 100 verschiedene Indikatoren wurden untersucht.
Den letzten Platz belegt Halle in der Kategorie gemeindliche Steuerkraft je Einwohner. Hier kommt Halle auf gerade einmal 436 Euro, so wenig wie sonst keine andere Stadt in Deutschland. Ebenfalls auf dem letzten Platz rangiert Halle bei der Aufklärungsquote von Straftaten, diese hatte um 9,7 Prozentpunkte nachgelassen. Zudem wurden in Halle bezogen auf 1.000 Einwohner nur 0,9 neue Wohnungen errichten, der geringste Wert in ganz Deutschland.
Allerdings fließen auch fragwürdige Ergebnisse in die Studie ein. So belegt Halle auch den letzten Platz beim Punkt „Veränderung des Anteils der betreuten Kinder unter drei Jahre“. In den Jahren 2010 bis 2015 hat sich der Anteil der betreuten Kinder kaum verändert, während er sich vor allem in den westdeutschen Bundesländern stark erhöht hat. In Halle ist der Wert aber ohnehin hoch. Das zeigt auch ein anderer Teil der Studie. 52,8 Prozent aller Unter-3-Jährigen werden in Kitas betreut, wofür Halle den sechsten Platz erhält.
Sieger in der Studie ist übrigens München, Gelsenkirchen belegt den letzten Platz.
Immerhin ist Halle bei den untersuchten Städten dabei. Ich seh das positiv.
Kritisch ist der Abstand im Dynamik-Ranking zu den nächsten Städten im Osten. Selbst Magdeburg ist 22 Plätze vor Halle. Das schlechte Ergebnis in der Dynamik zeigt, dass in den letzten 5 Jahren in Halle nichts passiert ist.
Halle ist relativ leider nicht vorangekommen. Absolut schon, weil Halle im großen und ganzen eine lebenswertere Stadt geworden ist. Mit einer breiten Allianz für Halle, einem Kräfte bündelnden OB, und einem konstruktiven Stadtrat, einer ehrgeizigen Verwaltung wäre noch wesentlich mehr drin gewesen.