Millionenschaden durch Graffiti bei der Bahn in Mitteldeutschland
Bei der Deutschen Bahn entsteht durch illegale Graffiti allein in Mitteldeutschland pro Jahr ein Millionenschaden. Darüber informierte die Bahn am Freitag.
Schwerpunkt ist dabei der Großraum Halle Leipzig mit der S-Bahn Mitteldeutschland. Wie Frank Bretzger von der DB sagte, liege diese am attraktiven Takt der S-Bahn. Die Züge sind oft unterwegs und werden dadurch auch öfter gesehen. Festgestellt habe man zudem, dass die Crews in der Region zunehmend aggressiver werden. Auch hätten sich im vergangenen Jahr bei gleichbleibender Fallzahl die besprühten Flächen verdoppelt, die aufgesprühten Schmierereien sind also Großflächiger. “So schlimm wie jetzt war es noch nie seit Betriebsstart der S-Bahn 2013”, so Bretzger. Am Birkhahnweg in Halle hat die Bahn für die Reinigung der Züge eine spezielle Waschanlage errichtet. Je nach Verschmutzungsgrad dauert es einen Tag, um einen kompletten beschmierten Zug zu reinigen. Bis zu 20 Menschen schrubben in Handarbeit.
Die Bahn hat das Ziel, beschmierte Züge nach spätestens zwei Tagen gereinigt zu haben. Doch das gelingt momentan wegen der enormen Anzahl der Graffiti nicht. Das ist auch ein finanzielles Problem. Denn für jeden beschmierten Zug, der fährt, zahlt die Bahn eine Strafe. Die fällt aber geringer aus, als wenn auf Leistungen verzichtet wird, beispielsweise nur Einfach- statt Doppeltraktion auf der S-Bahn S3 zwischen Halle und Leipzig.
Bundesweit liegt der jährliche Schaden durch Graffiti bei der Bahn bei 34 Millionen Euro. Es gebe rund 27.000 Fälle, sagte Henryk Fiedler von der DB Sicherheit. 270 Sprayer seien ertappt worden. Die kommen zwar meist mit Bewährungsstrafen davon. Doch die Bahn hat über 30 Jahre zivilrechtliche Ansprüche, kann den Schaden von den Verursachern nach Jahren zurückholen, wenn diese Geld verdient.
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