Mitglieder des Behindertenbeirats backen für den Tafel- und Kältebus “Vierjahreszeiten”
Der 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. In Halle (Saale) kümmert sich ein Behindertenbeirat um die Belange der Betroffenen. Und auch wenn das Schicksal es oft schwer mit ihnen meint, wissen die Mitglieder doch, dass es Menschen gibt, denen es viel schlechter geht: Menschen, die auf der Straße leben.
Also hatten Uwe Willamowski und Simone Pareigis die Idee, auch etwas für diese Menschen auf die Beine zu stellen. Innerhalb weniger Tage wurde eine Benefiz-Back-Aktion ins Leben gerufen. Im Micheel Küchenstudio am Hansering wurde zu Teig, Rolle und Ausstechformen gegriffen. Gemeinsam mit dem beiden Landtagsabgeordneten Wolfgang Aldag und Katja Pähle, der Stadträtin Ute Haupt und der Sozialdezernentin Katharina Brederlow sowie dem Behindertenbeauftragen der Stadt, Toralf Fischer wurden rund 30 Backbleche mit Plätzchen gefüllt. Am Ende konnten so genau 196 Tüten mit Weihnachtskeksen verteilt werden.
Alle Tüten wird der Tafel- und Kältebus Vierjahreszeiten auf seinen Touren an die auf der Straße lebenden Menschen verteilen. Auch wenn vielleicht mancher Außenstehende sagt, was sollen denn Obdachlose mit Keksen: genau solche kleinen Gesten sind es, die den Betroffenen eine Freude ins Gesicht zaubern, weiß Michel vom Tafelbus. Gebacken wurden übrigens “zahnfleischfreundliche” Kekse. Dieses Rezept kommt aus den Krebsgruppen. Denn jene kranken Menschen haben oft nach den Chemotherapien mit Zahfleischproblemen zu kämpfen. Doch auch für vom Tafelbus betreuten Obdachlosen ist das ideal, denn nicht wenige haben durch übermäßigen Alkoholkonsum ebenfalls Probleme mit ihren Schleimhäuten. Zudem haben die “Bäcker” noch Geld gespendet. Davon werden Socken für die Bedürftigen besorgt.
Die Backaktion soll im kommenden Jahr wiederholt werden, sind sich alle Teilnehmer einig.
Kann jeder machen, ohne großes TamTam, Presse und Show. Es sind ja noch ein paar Winterwochen. Sicher freuen sich auch Sozialeinrichtungen, Senioren, Nachbarn, Kitas, Stadtmission, Tafel,… Anrufen, fragen, machen. Bei der Freiwilligenagentur gibt es auch noch viele Gesuche für Weihnachtsengel, bspw Backen mit Behinderten oder eine Weihnachtsfeier für Behinderte, Päckchen für einsame Senioren, Mithilfe bei Kita-Weihnachtsfeiern und in Altenhrimen,… Jeder kann etwas kleines machen, auch von zu Hause und ohne großen Aufwand – aber mit großer Wirkung.