Mitteldeutsche Medienförderung unterstützt 172 Filme mit 32 Millionen Euro
Der Rückblick auf die Förderbilanz 2023 der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) fällt positiv aus. Die MDM, die im Jahr 2023 ihr 25-jähriges Bestehen feierte, unterstützte mit über 18 Millionen Euro insgesamt 172 Film- und Medienprojekte in der Entwicklung, Produktion und Auswertung. Den Fördergeldern standen Ausgaben der Produzenten von fast 32 Millionen Euro in den drei Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegenüber.
Der Vergabeausschuss der MDM stellte über 12,6 Millionen Euro für die Produktion von 49 Kino- und Fernsehfilmen (inkl. Nachwuchsprojekten) zur Verfügung. Unter den 49 Filmproduktionen sind aus Sachsen-Anhalt zum Beispiel „All that is left of you“ der Pallas Film GmbH, „Made in EU“ von 42film GmbH, „La Duna“ der ROSENPICTURES Filmproduktion GbR und „The Old Wound“ von Hug films GbR – alle aus Halle (Saale). Ebenso erhielt POM POM Animation mit Sitz in Halle (Saale) und Thale für ihr Animationsfilmabenteuer „Sidi Kaba und das Tor der Wiederkehr“ Produktionsförderung.
Der Nachwuchs konnte im Jahr 2023 wieder hervorragend gefördert werden: beispielsweise im Bereich Projektentwicklung Neue Medien für das Game „Rooted“ von Moonlit Monitors UG aus Bernburg sowie Mascha Schilinski mit „The Doctor says I’ll be alright but I’m feelin‘ blue“ im Bereich Produktion. In der Altmark wurde für das Familiendrama gedreht. Die Nachwuchsregisseurin Mascha Schilinski verbrachte mit ihrem Team sämtliche 34 Drehtage in Neulingen und Vehlgast. Schilinski und ihre Koautorin Louise Peter erhielten im Februar 2023 für ihr Drehbuch den renommierten Thomas Strittmatter Preis.
Der für Medien zuständige Staatsminister und Minister für Kultur, Rainer Robra erklärt: „Das Fördergeschäft im Jahr 2023 verlief durch die engagierte Arbeit der MDM weiterhin stark. Produktionsfirmen realisierten ihre Projekte an unverwechselbaren Drehorten in Sachsen-Anhalt, zum Beispiel in der Altmark, im Harz und in Halle an der Saale, oder mit Hilfe mitteldeutscher Dienstleister. In diesem Jahr werden die Filme mit Sicherheit ihr Publikum in den Kinos begeistern und die Kreativen für ihre oft langjährige Arbeit belohnt.“ Mit Blick auf die vom Land Sachsen-Anhalt bereitgestellten Mittel sieht Robra zukünftig „einen noch stärkeren Bedarf werthaltige Effekte im Land zu realisieren“. Daneben sei es wichtig, auch über Kino- und Fernsehfilme die kulturelle Reichhaltigkeit Sachsen-Anhalts zu zeigen.
Für MDM-geförderte Projekte fanden 2023 insgesamt 371 (2022: 442) Drehtage in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Für den Film „Die Schule der magischen Tiere 3“ (Regie: Sven Unterwaldt) war die Produktionsfirma Kordes & Kordes Film Süd GmbH erneut im Schloss Wernigerode zu Gast. Die Verfilmung der erfolgreichen Buchreihe startet am 26. September 2024 in den deutschen Kinos. Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt unterstützte zum wiederholten Male die Produktionsfirma bei der Herstellung des Films. Für das Fantasy-Abenteuer „Woodwalkers“ (Regie: Damian John Harper) nach der Bestseller-Reihe von Katja Brandis drehte das Filmteam bei den Sandsteinhöhlen in Blankenburg und in Elbingerode. Zum Cast gehören u. a. Martina Gedeck, Oliver Masucci und Hannah Herzsprung. Der Film läuft ab 24. Oktober 2024 in den deutschen Kinos. Für den Film „Treasure. Familie ist ein Fremdes Land“ (AT Iron Box) von Julia von Heinz standen im Frühjahr 2023 Lena Dunham und Stephen Fry in den Hauptrollen vor der Kamera. Der Hauptdrehort des Films in Mitteldeutschland war Halle (Saale). Darüber hinaus filmte das Team um Regisseurin Julia von Heinz in Teutschenthal, Schkopau, Salzatal und Bad Lauchstädt.
Im Jahr 2023 unterstützte die MDM die Entwicklung von attraktiven Stoffen und Projekten, darunter u. a. von Sachsen-Anhalt-Firmen „Die Glasaugen des Herrn Uri“ (Dokumentarfilm, Antragsteller: 42film GmbH, Halle), die Literaturverfilmung „Die Paradise von gestern“ von Mario Schneider, „Sehnsucht in Sangerhausen“ (Komödie, Antragsteller: Blue Monticola Film GmbH, Magdeburg) und „Mon Capitaine Andi“ (Drama, Antragsteller: Blue Monticola Film GmbH, Magdeburg).
Die Blue Monticola Film GmbH und die POM POM Animation GmbH sind Teilnehmer des 4. Jahrgangs der Gründerinitiative MEDIAstart im Jahr 2024 und konnten bereits im Jahr 2023 MDM-Förderung generieren. Mit ihrer Gründerinitiative MEDIAstart unterstützt die MDM seit 2021 jährlich bis zu zehn junge Medienunternehmen aus Mitteldeutschland, um am Markt Fuß zu fassen. 2023 wurde die Gründerinitiative MEDIAstart um weitere drei Jahre verlängert. Die im Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) in Halle (Saale) ansässige Set-Jetting UG von Frank Rößler aus dem 1. Jahrgang produziert innovative Inhalte zum Filmtourismus. Ende 2022 wurde die Set-Caching-App zur spielerischen Erkundung von Filmdrehorten veröffentlicht, die 2023 mit dem Tourismuspreis Sachsen-Anhalt ausgezeichnet wurde.
Im Jahr 2023 konnten MDM-geförderte Produktionen bei deutschen bzw. internationalen Festivals sowie Preisverleihungen überzeugen. Im Februar waren drei geförderte Filme bei der 73. Berlinale zu Gast: Emily Atefs Drama „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“, die Verfilmung des Bestsellers von Comedian Felix Lobrecht „Sonne und Beton“ von David Wnendt sowie der Coming-of-Age-Film „Delegation“ von Asaf Saban. Die Koproduktion der Hallenser 42film GmbH „Eine Frage der Würde – Blaga’s Lessons“ (Regie: Stephan Komandarev) wurde in Karlovy Vary neben dem Hauptpreis Grand Prix – Crystal Globe zusätzlich mit dem Preis für die beste Hauptdarstellerin (Eli Skorcheva) sowie dem Großen Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. Digital images GmbH aus Halle (Saale) beteiligte sich an der Postproduktion. Beim Deutschen Filmpreis kamen gleich drei MDM-geförderte Produktionen zum Zuge. Jördis Triebel erhielt für ihre Darstellung im Drama „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ von Aelrun Goette die Lola für die beste weibliche Nebenrolle. Zum besten Kinderfilm wurde „Mission Ulja Funk“ von Barbara Kronenberg gekürt. Zudem bekam „Die Schule der magischen Tiere 2“ die Lola als besucherstärkster Film. Zu den Siegern beim Europäischen Filmpreis zählte das im Herbst 2022 u. a. in Halle (Saale) gedrehte Historiendrama „King’s Land“. Hauptdarsteller Mads Mikkelsen wurde zum „European Actor“ gekürt. Darüber hinaus erhielten Rasmus Videbæk (Beste Bildgestaltung) und Kicki Ilander (Bestes Kostümbild) jeweils einen Excellence Award.
In der Rubrik „Sonstige Maßnahmen“ im Sinne einer Standortförderung wurden rund 1,8 Millionen Euro aufgewandt – darunter auch für etablierte Leuchtturmprojekte am Medienstandort Sachsen-Anhalt, wie die Professional Media Masterclass der Worklights Media Production GmbH, das Werkleitz Festival 2023 der Werkleitz Gesellschaft e.V. in Halle (Saale), Weiterbildungen der International Academy of Media and Arts e.V., das 6. Wissenschafts- und Medienfestival „SILBERSALZ“ sowie die 16. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt jeweils in Halle (Saale).
Hintergrund
Die MDM unterstützt wirtschaftlich Erfolg versprechende Film- und Medienproduktionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Antragstellung ist der Nachweis kultureller und wirtschaftlicher Effekte in den drei Ländern. Neben Sachsen-Anhalt sind Sachsen und Thüringen sowie der MDR und das ZDF Gesellschafter der MDM. Die der MDM von ihren Gesellschaftern bereitgestellten Mittel lagen 2023 insgesamt bei 18,8 Millionen Euro, Sachsen-Anhalt stellte davon über 3,6 Millionen Euro für die Medienförderung in Mitteldeutschland zur Verfügung. Seit 1. Dezember 2023 ist André Naumann Geschäftsführer der MDM und trat die Nachfolge von Claas Danielsen an. Zum 31. Juli 2023 ist Staatsminister und Minister für Kultur, Rainer Robra, nach 21 Jahren aus dem Aufsichtsrat der MDM ausgeschieden. Auf ihn folgte Frau Staatssekretärin Simone Großner.
Wieder so ein hochnäsiger PR-Artikel, ohne auch nur einmal Danke zu sagen. Danke an die Steuerzahler. Pfui!
Stimmt. Aber ich hab gedacht, 18 Mio in 25 Jahren, das ist doch ein Schnäppchen, die Stadt verbrät das in einem halben Jahr bei der TOOH. Also, da sollte. Halle lieber Filme fördern als esoterisches Theater fördern: mit 1/10 der Kosten hätte man eine vielfache Wirkung.
Na, wenn das mal keine künftigen Blockbuster sind, die da gefördert werden….😂
„Voraussetzung für eine erfolgreiche Antragstellung ist der Nachweis kultureller und wirtschaftlicher Effekte in den drei Ländern“.
Und exakt wegen dieser Priorisierung sind deutsche Filme so zuverlässig beschissen, öde, farb- und belanglos.
So, wie sich Ralph Siegel immer noch im Ruhm von „Ein bißchen Frieden“ aus dem Jahr 1720 wälzt, so verweisen die Leugner der miserablen Filmproduktion in Deutschland stolz auf die wenigen Sternstunden (oder -minuten) des deutschen Films. Ooh ja, DAS BOOT…. Prima. Applaus, Applaus!
Deutsche Filme mit deutschen Schauspielern sind qualitativ weitaus näher an GZSZ als an Hollywood. Aufgesetzt und theatralisch. Nur Bollywood ist wohl noch unglaubwürdiger.
Politiker und Theaterkritiker über die Förderung von Filmproduktionen entscheiden zu lassen… ist vergleichbar mit dem leidenschaftlichen Metzger, der einen Leitfaden für vegane Lebensweise verfassen soll.
Warum sitzen wir jeden Samstagabend vor der Glotze und kriegen Riverboat, Olsenbande und ähnlichen Unfug präsentiert? Oder Hauptmann Fuchs in Aktion? Oder einen von 300 Tatort-Folgen pro Jahr? Weil das von eben solchen Leuten entschieden wird. Erheiternder Klamauk oder stramme Action haben keinen Platz in der deutschen Filmlandschaft. Alles muß politisch korrekt und charakterbildend sein. Nach dem alten DEFA-Prinzip „der Indianer ist immer der Gute und gewinnt am Ende“.
Prost Mahlzeit! Dann doch lieber Netflix & CO..
Aktion und Klamauk haben wir mehr als genug. Ohne Medieförderung, bei der Medienförderung geht es nicht um das Fernsehprogramm, würde überhaupt nichts gehen. Sicher ist das deutsche Fernsehprogramm und viele deutsche Produktionen miserabel, dass der privaten Werbe-Sender ist jedoch noch um einiges grottiger, ja grottenschlecht. Das Fernseh-Programm in anderen europäischen Ländern oder gar in den USA ist, bis auf wenige öffentlich-rechtliche Ausnahmen, reines Werbefernsehen. Da kann man Ihnen nur mit netflix & Co viel Spaß wünschen.
@Burger für alle
Klamauk und Action ist aber DAS, was die Leute in die Kinos und vor die Glotze bringt.
Wenn einige wenige Leute darüber entscheiden, was gefördert wird und gut für uns zu sein hat, dann ist das schon traurig.
Mit arte, zdfinfo und den Tausenden von Dritten haben wir wohl ein ausreichendes Korrektiv zum bösen Privatfernsehen. Dort kann sich jeder bilden, informieren, sich von Erklärbär Lesch All und Erde erklären lassen.
Weil amerikanische Filme ja so für Authentizität und Bodenständigkeit berühmt sind, wa? 🙄
Aber sie sind erfolgreich. PUNKT.
Und zum Tatort: Seit da immer irgendwelche Empfundlichkeiten und Privates der Kommisare zelebriert wird, nervt es nur noch. Dann muss noch die m/w/d-LSBQxx?? und non-caucasian Quote stimmen und ein sozialkritischer Aspekt rein, und schon ist alles unerträglich für die Tonne. Ach, den immer unfähigen Chef und die böse Pharmaindustrie hab ich noch vergessen. Aber so ist das ÖRR-fähig und – für’n Arsch.
„Warum sitzen wir jeden Samstagabend vor der Glotze und kriegen Riverboat, Olsenbande und ähnlichen Unfug präsentiert?“
@Bettina: Wer ist „wir“? Geht die Frage rhetorisch an Sie selbst und Ihre Famile?
Versuch: Weil das Programm genau auf Leute wie Sie zielt, die Samstag wirklich nichts Besseres zu tun haben, als Live-TV zu glotzen und hinterher zu motzen?
Bettina, du wirkst uninformiert.
Es gibt etliche tolle Filme aus deutscher Produktion, nicht nur Das Boot.
@bin_gespannt
„ Deutsche Filme mit deutschen Schauspielern“ hieß es wohl.
Sicher gibt es verschiedene Vorstellungen davon, was genau mit „toll“ gemeint ist.
Wenn „toll“ ist, wenn ein Film mit studierten Saab-Fahrern gefüllte Clubkinos füllt, dann gibt es sicher viele „tolle“ deutsche Filme.
Wenn man „toll“ danach definiert, ob ein Film beim Massenpublikum ankommt, die Kinocharts anführt… wird es wohl doch dünn.
Fanden viele toll:
Der Schuh Des Manitu
Traumschiff Surprise
Otto
Fack Ju Göhte 1&2
Honig im Kopf
Manta Manta
Good Bye Lenin
Der Bewegte Mann
Keinohrhasen
Männer
Und wie viele Filme von denen wurden in Mitteldeutschland, bzw. in oder in der Umgebung von Halle gedreht?
Selbst Görlitz ist offensichtlich schon lange ‚uncool‘ geworden, da wird seit Jahren nix mehr gedreht.
Ich nehme an, keiner.
Das Boot wurde aber auch nicht in Halle oder unter Halle gedreht.
Es wurden nach Filmen aus deutscher Produktion mit deutschen Schauspielern gefragt, welche in den Kinocharts waren.
Darum kam die Liste.
Der Mitteldeutschen Medienförderung hier eine reine PR-Plattform zu geben und den Pressetext unkommentiert zu übernehmen ist schon echt kein guter Stil.
Die deutsche Filmlandschaft ist an sich schon ein Trauerspiel, das man wirklich nicht lobhudeln sollte und die Filmförderung hat daran, meiner Meinung nach, einen nicht geringen Anteil.
Bei Interesse zum Thema:
https://youtu.be/p8vtpwH-E8A?si=X05K1aUHgBKudxia
Und Halle ist ja fast noch gut dran. Wobei in den letzten Jahren ja einiges vor die Hunde bzw. den Roolf gegangen ist.
Das ist toll.
Was – bitte – hindert die daran Filme mal ausnahmsweise ohne Förderung zu drehen?
Aber klar, systemkonforme Fime komme besser und bekommen Geld..
Die würde ich niemals sehen wollen
Erinnert mich an die DDR.
„Mitteldeutsche Medienförderung unterstützt 172 Filme mit 32 Millionen Euro“
Also ist diese Organisation so eine Art TOOH, nur dass sie statt Theater und Oper Filme subventioniert und das auf Kosten des Steuerzahlers.
Fördern die auch Pornos?
Wenn der sozialkritisch und LSBQ-sonstwas ist, sicher, wäre ja sonst diskriminierend 🤣🤣🤣 Bester Kommentar hier!!!
Kann mir jemand erklären, was dieser Unsinn soll?
Warum muss der Steuerzahler irgendwelche Filmschaffenden subventionieren?