Mittwoch ist Streiktag in Halle – große Demo zieht durch die Stadt

Auch in der 2. Verhandlungsrunde hat der Arbeitgeberverband der Länder (TdL) kein Angebot für die Beschäftigten im Landesdienst vorgelegt und alle wesentlichen Forderungen und Erwartungen schlichtweg abgelehnt.
ver.di fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Dieses Ergebnis soll Zeit und wirkungsgleich auch auf die Beamt*innen der Feuerwehr und der Länder übertragen werden. Auch wird den Finanzministern erwartet, endlich einen Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte einzuführen.
„Die Verweigerung eines Abschlusses in Höhe des TVÖD, wie es im Frühjahr für Bund und Kommunen verhandelt wurde, ist ein Affront gegenüber den Länderbediensteten und zeugt von wenig Wertschätzung. Schon jetzt sind die Länderbediensteten das Schlusslicht bei der Bezahlung im öffentlichen Dienst,“ sagt Simona König, Bezirksgeschäftsführerin in Sachsen- Anhalt Süd. Nun ist es an der Zeit, noch vor der 3. Verhandlungsrunde am 7./8. Dezember den Druck zu erhöhen. „Wir geben den Beschäftigten die Möglichkeit, den Arbeitgebern und der Öffentlichkeit zu zeigen, was sie von deren Aussagen zu ihren Forderungen halten“.
Am 15.11.2023 werden die Tarifbeschäftigten der Martin- Luther-Universität Halle, die Studentischen Beschäftigten der Martin-Luther-Universität Halle, des Studentenwerkes Halle, der Hochschule Anhalt, Hochschule Merseburg, der Burg Giebichenstein des Universitätsklinikums Halle, der Frankeschen Stiftungen und alle Landesverwaltungsämter an den Standorten Halle und Dessau am Mittwoch, den 15. November 2023, zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Die Streikenden treffen sich ab 8:30 Uhr im Volkspark und werden an diesem Tag mit einem Demo Zug durch Halle ihren Forderungen Ausdruck verleihen. Start der Demo ist ab 12:00 Uhr vom Volkspark.
„Der Druck durch Personalengpässe und dabei parallel stetig steigenden Anforderungen an die Beschäftigten ist in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes spürbar“, kommentiert Johannes Mielke, zuständiger Gewerkschaftssekretär, die aktuelle Lage. „Es kann nicht sein, dass die Arbeitgeber die finanziellen Sorgen und Probleme der Kolleginnen und Kollegen derart ignorieren“, ergänzt er.
Ulrike Lorenz, zuständige Gewerkschaftssekretärin für das Universitätsklinikum Halle führt aus: „Die Beschäftigten des Universitätsklinikum Halle (Saale) haben in den letzten Jahren den Laden am Laufen gehalten. Ihnen steht eine deutliche tabellenwirksame Einkommenserhöhung zu. Nette Worte, Schokolade und Klatschen bezahlen keine Rechnungen.“ In einem Schreiben an die Mitarbeiter*innen hat der Klinikums Vorstand den Beschäftigten mitgeteilt, dass bei Überlegungen zur Streikbeteiligung zu beachten sei, dass die Ergebnisse der Tarifrunde der Länder eventuell gar keine Auswirkungen für die Beschäftigten des Universitätsklinikums haben.
„Richtig ist, dass aufgrund der Tarifstruktur am Universitätsklinikum nur tabellenwirksame Entgeltsteigerungen für die Beschäftigten des UKH zum Tragen kommen. Und genau vor diesem Hintergrund muss sich jeder und jede Beschäftigte des UKH ernsthaft fragen, ob er oder sie es sich leisten kann, sich nicht zu beteiligen. Denn nur gemeinsam kann ein gutes Tarifergebnis erzielt werden.“
Es streiken immer die in Halle, die gegenüber anderen Arbeitenden schon sehr gut verdienen. Der öffentliche Dienst sollte mal überlegen, wie das finanziert werden soll. Mehr Steuereinnahmen?????
@Hazl, die Steuereinnahmen in D sind von Sept 22-Okt23 nachweislich um 8,8 % gestiegen, also? Wo geht das Geld hin? Eine Neiddebatte ist völlig fehl am Platze und jegliche Erhöhung kommt der zukünftigen Rentenerhöhung zugute. Bürgergeld 12 erhöht, also ich find angemessen.
Was interessiert mich das Bürgergeld……das ist auch viel zu hoch.
Bürgergeld ist eindeutig eine untere Einkommensgruppe, und für untere Einkommensgruppen fordern auch die Gewerkschaften regelmäßig eine überproportionale Anhebung. In dieser Tarifrunde also mindestens 500 Euro mehr im Monat. Das sind ganz andere Größenordnungen als die Bürgergelderhöhung.
Genau der Arbeitnehmer der für mehr Wertschätzung kämpft ist der dumme und nicht der der sich alles gefallen lässt und kuscht!?!
Nebenbei liegt da noch ein ungenutzter Goldtopf von fast 100Mrd. für Bundeswehr vom letzten Jahr rum, der für ca. 4Jahre Erfüllung der Forderungen in der Bildung reichen würde.
Und was ist wichtiger gute Bildung in unserem Land oder eine schlechte Verteidigung die im Ernstfall doch um Hilfe rufen muss…somit eigtl auch verzichtbar wäre?
Die 100 Mrd liegen nicht rum, das sind Schulden die zusätzlich eingeplant waren.
Na und? Werden trotzdem ausgegeben. Für Bildung wäre es nur weitaus sinnvoller.
Viel zu seltene Selbsterkenntnis. 👍
So „viel mehr“ ist das bei weitem nicht mehr. Das war früher mal und ist heute ein Klischee. Es bewerben sich daher immer weniger auf offene Stellen oder es wechseln junge Leute in die freie Wirtschaft
Genau meine Meinung. Aber die sind es ja auch Wert .Bei einer Putzfrau sieht das schon anders aus.
Die Putzfrau von der Berufsbildenden Schule hat mehr Geld verdient als der Schwurbellehrer der alles andere macht, außer Unterricht.
Ähm, das müßtest du jetzt aber mal weiter ausführen für alle die, die nicht so mit einer BbS vertraut sind…
Frechheit und Inflationstreiberei.
Verdi übertreibt es wieder. War selber lange dort beschäftigt. Tot machen tut sich da keiner. Jedenfalls dort wo ich Dienst geschoben habe. 4 % reichen. Mit der E 8 bedeutet das 2.600 netto mit Zuschläge.
Du warst bei „Verdi“ beschäftigt. Soso.
„„Es kann nicht sein, dass die Arbeitgeber die finanziellen Sorgen und Probleme der Kolleginnen und Kollegen derart ignorieren“.
Finanzielle Sorgen mit 3.200 Euro Brutto…??!!
Netto ist wichtig, brutto nützt dem Beschäftigten gar nix.
Woraus wird denn netto gebildet?
Kurze Frage, aber kannst du Entgelttabellen lesen? Scheinbar nicht, denn sonst hättest du gesehen, dass viele Stellen weit unter deinen 3200 brutto beginnen und erst nach einigen Jahren im Dienst bei 3200 Euro brutto sind…
Ganz nebenbei, wer sich beschwert, dass dort doch so viel verdient wird, was hält euch auf? Bewerbung fertig machen und los… Komischerweise gibt es sehr viele unbesetzte Stellen im öD. Und schaut man sich mal größere Unternehmen an, mit denen der öD ja nunmal „in Konkurrenz“ steht, sieht man, dass es eben doch nicht immer so fürstlich bezahlt wird. U.a. Stellen in der IT oder Führungspositionen sind in der Wirtschaft ein ganzes Stück voraus.
Für mehr Geld streiken und dann wieder orangene Farbe an die Arbeitsstätte schmieren…
Widerlich.
Hauptsache die behindern nich den Verkehr
Ist die Strecke bekannt wo entlang demonstriert wird und fahren Bus und Bahn?
Die Strecke ist bekannt wo entlang demonstriert wird und Bus und Bahn fahren.
Die Kaufkraft nimmt zu und auch die Steuereinnahmen der Stadt, was allen hilft – wenn richtig eingesetzt. Die Geldmenge wächst in D zu schnell gegenüber der Warenbeschaffung, was dann die Preise wieder ansteigen lässt, also wieder streiken usw.