Neue Runde im Linden-Streit in der Georg-Cantor-Straße: BUND bekräftigt Rückschnitt – Fällung soll heute vorgenommen werden
Am heutigen Mittwoch soll in der Georg-Cantor-Straße eine gefällt werden. Bei der zweiten steht ein Kronenrückschnitt an. Doch der BUND Sachsen-Anhalt will beide Bäume erhalten. Er bekräftigt und konkretisiert seinen Vorschlag an die Untere Naturschutzbehörde und dem Hausbesitzer, die südliche (rechte) Linde nicht wie geplant zu fällen, sondern wie auch im 2. Gutachten als Alternative eine starke Einkürzung um 50% auf 10-11m Höhe vorzunehmen.
„Ziel einer solchen Kappung wäre, das Kronenvolumen klein zu halten, um das Windsegel und somit die Last auf den Stammfuß und Wurzelanläufe klein zu halten, damit die Standsicherheit weiter zu gewährleisten“, so BUND-Landesvorsitzender Ralf Meyer. Es sei unter Baumexperten unbestritten, dass Linden diese starken Rückschnitte gut verkraften und mit starkem Austrieb antworten.
„Einhergehen muss“, so Meyer weiter, „dies mit einer regelmäßigen Kontrolle und Pflege.” Nach Konsultation mit der Gutachterin schlage man deshalb folgende Schritte vor: Regelmäßige Kontrolle der Restwandstärken alle zwei Jahre. Regelmäßige Kontrolle der unterirdischen Verankerung mittels Zugversuches – alle zwei Jahre.
Regelmäßige (aller 2 bis 3 Jahre) Nachbehandlung der nachwachsenden Äste (Ständer) nach ZTV Baumpflege 2017 mit dem Ziel einer kleinen Krone, da diese neuen Äste statisch eine schlechtere Verankerung aufweisen und deshalb eher ausbrechen.
„Mit diesen Maßnahmen könnten wir die südliche Linde in Zeiten der Klimakrise wie des Artensterben noch für eine Reihe von Jahren erhalten und erst dann fällen und durch eine entsprechende Nachpflanzung ersetzen“, so der BUND. Man sei überzeugt, dass Bürgerinnen und Bürger des Hauses, der Straße sowie mehrere Organisationen eine solche Verfahrensweise unterstützen, nicht zuletzt bei zusätzlich entstehenden Kosten.
…dem Gutachter, welcher eine 50%ige Kroneneinkürzung empfiehlt, sollte man zügigst die Zulassung entziehen. Hierbei handelt es sich um einen Totalschaden! Es ist einfach gesagt fachlicher Schrott.! Hier würde soviel Kronenmasse wegfallen, dass es zu einer weitreichenden Unterversorgung der Wurzeln kommt. Diese sterben ab, Fäulen entstehen, die Standsicherheit und durch ein Aufsteigen der Fäule in den Stamm lässt auch die Bruchsicherheit ab. Die Entstehung und spätere Ausbreitung von Fäulen wird dann auch von der Krone aus erfolgen. Bei 50% Kroneneinkürzung sind 100%ig die kronenbildenden Gerüstäste betroffen. Diese riesigen Schnittwunden kann der gesündeste Baum nicht abschotten, vom zerstörten Habitus eines so geschädigten Baumes ganz zu Schweigen. Dieses Szenario hat mit Baumpflege 0,0 zu tun und ist letztlich auch dem Baumeigentümer nicht zumutbar. Der Kostenaufwand für das Totpflegen eines derart geschädigten und durch den Eingriff in seiner Standzeit beeinträchtigten Baumes, ist weder gerechtfertigt noch einem Laien und das dürften die meisten Baumeigentümer sein, fachlich darstellbar. Die „Pflegeempfehlung“ taugt nichts.
Dem Baumeigentümer war eine Baumpflege dieser zwei Linden in den letzten Jahren ganz offensichtlich auch nicht zumutbar….
Komisch, warum man sich in der Stadt um diese eine Linde kümmert. In der Apoldaer Str. wurde heute auch eine Linde gefällt. Diese trug dieses Jahr plötzlich! keine Blätter mehr und hatte nur Blüten angesetzt. Zufällig wurde gerade am angrenzende privaten Grundstück eine Garage gebaut und die Grenzmauer von der Linde schon etwas hoch gedrückt. Jetzt wo die Linde endlich weg ist, kann auch die Mauer sanniert werden. Jegliche weitere Mutmaßung spare ich mir. Der „Zufall“ kam dem Grundstücksbesitzer jedenfalls sehr gelegen…. Vielleicht hätte man in der Georg-Cantor-Straße auch auf den „Zufall“ warten sollen.
Was genau wolltest du damit ausgedrückt haben?
Es ist von A-Z nur Murks.
Ein Baumschnitt sollte in der Saftruhe, also im Winter gemacht werden. Jetzt daran zu gehen ist Murks hoch 12. Es ist absolut unverständlich, warum eine Fällung, bzw. ein Kronenrückschnitt jetzt auch nur angedacht wird.
➡️Alleine nur, um diese Penner, die ja offensichtlich frei von jeglichem Fachwissen sind mal ein bisschen zu erziehen, gehört diese Maßnahme untersagt.⬅️
Ich bezweifle, dass die hier beteiligten Personen Fachwissen haben und empfehle personelle Konsequenzen.
Und bei der nächsten Pflanzung mal daran denken, wie gross Linde, Ahorn und Esche werden. Es gibt auch mittelgroße HEIMISCHE Bäume, wie Mehlbeere, Feldahorn und co.
…Schnitt von Bäumen, zumal bei der Entstehung von großflächigen Schnittwunden, hat generell in der Vegetationsperiode zu erfolgen. Nur hier ist ein Baum in der Lage notwendige Abschottungsreaktionen bei Verletzungen zu aktivieren. Dieses geht in der Vegetationsruhe generell nicht.
Gepflanzt zu Zeiten, als man Bäume für gutes Brennholz betrachtete, wenn dieser zu groß wurde!
„Zu groß“ kannte man damals nicht, als noch der gesunde Menschenverstand regierte.
Wer heute genau hinschaut, sieht dass die naturschutzrechtliche Begleitung (Nester suchen usw) von der selben Person vorgenommen wird wie die Fällung. Und selbst wenn der Chef selbst nicht Hand anlegt gehören ihm doch beide Firmen.
Nennt sich das nicht Interessenkonflikt bzw. Befangenheit?! Diese Brisanz ist dem Auftraggeber doch sicherlich bekannt….Und sowas wird von den zuständigen Behörden tatsächlich gutgeheißen??
Soviel zu einer Klima angepassten Stadt. Ist das nur Heuchelei Herr Rebenstorf?
Emmi halt dich doch einmal raus, wenn du schon keine Ahnung hast….
Von Ahnung ist bei dir erst recht nichts zu bemerken.
Nun lasst doch Papenburg jr. endlich Sonne in die Bude… ins Familiengeschäft der Rücksichtslosigkeit einsteigen.
… dumm? Oder hast du jeglichen Bezug zur Realität verloren?
Anstatt diesen Baum noch ein paar Jahre kostenintensiv zu pflegen, bis er dann doch gefällt werden muss, entlarvt doch letztlich alles. Mit so einer massiven Kroneneinkürzung wird man dem Baum den Rest geben. Wenn er eh gefällt wird, ob nun jetzt oder in drei vier Jahren, warum spart man sich nicht die Pflegekosten und pflanzt stattdessen statt der nach Baumschutzsatzung geforderten Menge gleich noch ein paar mehr davon? Vernünftige Lösungen sind gefragt statt solcher teuren und nutzlosen Experimente.
…Experiment sondern anerkannter Stand der Baumpflege, dass solche gravierenden Eingriffe von 50% Kronenmasse Baumzerstörung und damit Verursachung eines Totalschadens sind. Bei der offenbaren Vorschädigung wird das Ganze noch gravierender. Sollte der/die „50%-Kappungs-Gutachter/-in eigentlich Wissen, so fachlich auf der Höhe. Gibt dazu auch gute Seminarangebote (Dengler, Mattheck, Dujesiefken usw.).
Weil in diesem Falle keine Ersatzbepflanzung durch die UNB gefordert war. Aber vielleicht entsteht ja ein schöner neuer Parkplatz…..:-)
Zur Info: Die UNB hat in diesem Fall keine Ersatzbepflanzung gefordert, also muss keine erfolgen. Dafür vielleicht ein schöner neuer Parkplatz? 🙂
Kann ja alle Interessenlagen verstehen. Vor dem Haus und Fenster möchte ich solch ein Oschi aber auch nicht stehen haben. Also weg damit!
Übrigens: Eure Stadt versinkt im Unkraut. Egal wo man hinblickt, … es sieht furchtbar aus. Auch die grünen Straßenbahntrassen sind völlig verwildert und zugewachsen. Hätte man doch vor der EM und den Händelfestspielen mal mähen können. Schön ist das nicht!
„Eure Stadt …“
Wo wohnst du?
Da kommt sofort die nächste Interessengruppe und fordert Lebensräume für Insekten… Umweltschutz, Klimawandel etc.. Alles nicht so einfach
Könn doch umziehen, in eine baum- und strauchlose Gegend. Da brauchen dann auch keine Blätter weggefegt werden, also weniger Nebenkosten.
„Vor dem Haus und Fenster möchte ich solch ein Oschi aber auch nicht stehen haben. Also weg damit!“
Was für ein selten dämlicher Kommentar! Zwingt dich doch niemand, in so ein Haus zu ziehen, wo es tatsächlich mal einen Baum davor gibt. Von Ökologie hast du auch keine Ahnung.
wenn es immer so einfach wäre 😉
@ „Baum fällt…“. zur Aussage „Eure Stadt versinkt im Unkraut“:
Ein Stück weit verstehe ich, dass sich jemand daran stört. Und ich verstehe auch alle, die sich über Bepflanzungen wie z.B.am Joliot -Curie- Platz freuen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir umlernen müssen. Dieses „Unkraut“ erobert Freiflächen, die sonst ganz kahl wären. Es blüht und grünt, es trägt zur Artenvielfalt der Insekten bei uns damit zum Überleben der Vögel. Ich lerne seit Jahren immer mehr dieser Pflanzen kennen und bin fasziniert davon. Die Wildpflanzen haben ihre eigene Ästhetik. Tatsächlich. Eigentlich müsste jede kahle Stelle, besonders in der Innenstadt, begrünt sein. Es gibt z.B. jede Menge einheimische Wildkräuter, die flach wachsen und es auf dem kargen trockenen Boden zwischen den Bahngleisen aushalten.Sie stören die Straßenbahn nicht. Sie dämmen den Schall. Sie halten Wasser zurück nach Regen. Sie sind Futter für Insekten. Guckt Euch mal um, wo überall was wachsen könnte. Das könnte auch durch Artenauswahl gesteuert werden, natürlich entsprechend der jeweiligen Umgebung der Stelle, ihres Bodens und der sonstigen Nutzung. Dann hätte es was „Gepflegtes“ an sich.
Und dann an wenigen Stellen die bunten Bepflanzungen, allerdings lieber mit Blumen, mit denen Insekten auch was anfangen können.
…@Klara. Gemeint sind hier aber sicher Gräser und Wildkräuter, welche z.B. aus den Fugen gepflasterter Platz- und Wegeflächen üppig sprießen und da ist die Kritik durchaus angebracht. Die Ursache? Seit etwa 2000 massiver Abbau von Personal in den Grünflächen- und Straßenbauämtern, z.B. Schließung von Bauhöfen, privat ist so geil, immer zur Stelle und obendrein noch supi dupi preiswert 🙂 .
Also ich wäre für: Alles so lassen wie es ist und in ein paar Jahren mit „gepflegtem“ langen Haupt- und Achselhaar durch die mit Unkraut zugewucherte Händelstadt tapern …
Die Natur lässt absolut nichts so wie es ist. Sie würde, wenn nicht von außen eingegriffen wird, ihren Platz zurückholen.
Und so ein Baum ist doch was wunderbares, auch wenn zB Blätter weggefegt werden müssen. Im Sommer spendet der Schatten, bietet vielen Vögeln ihren Platz. Ist doch schön, wenn man die zwitschern hört. Außerdem vertilgen die Ungeziefer.