Neuer Bahnstreik? EVG fordert schnelle Fortschritte in den Verhandlungen, sonst kann die Gewerkschaft für nichts garantieren
EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch hat die Deutsche Bahn aufgefordert, bei den Tarifverhandlungen am Dienstag in Fulda „ein nachgebessertes Angebot“ vorzulegen. „Dass, was bislang auf dem Tisch liegt, ist nicht das, was die Kolleginnen und Kollegen wollen“, machte er deutlich.
„Für uns ist wichtig, dass es noch in diesem Jahr eine Lohnerhöhung gibt, mit einem ordentlichen Mindestbetrag, weil der vor allem den unteren Lohngruppen zugute kommt. Davon ist im Angebot der Bahn nichts zu finden. Wir haben am 28. Februar 2023 mit den Tarifverhandlungen begonnen. Die Deutsche Bahn bietet die erste Lohnerhöhung erst für März 2024 an. Das würde ein ganzes Jahr ohne einen Cent mehr in der Tabelle bedeuten. Das geht überhaupt nicht“, so Kristian Loroch.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten, dass es jetzt auch ums Geld geht. Das bedeutet, dass wir auch über Ungerechtigkeiten in der Bezahlung sprechen müssen. Einfach werden die nächsten Tage sicher nicht, aber wir wissen die Kolleginnen und Kollegen hinter uns, die jederzeit bereit sind, für die Erfüllung ihrer berechtigten Forderungen zu streiken. Es liegt allein beim Arbeitgeber, konstruktiv und zielführend der verhandeln. Wir erwarten, dass schnell echte Fortschritte erkennbar werden, sonst kann ich für nichts garantieren“, stellte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch fest.
Die EVG hat sich mit der DB AG auf Tarifverhandlungen von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche verständigt. Das ist ein Tag länger als ursprünglich geplant. „Wir wollen inhaltlich vorankommen. Deshalb haben wir der Deutschen Bahn bereits signalisiert, dass wir bereit sind, im Juni kurzfristig noch einen weiteren Termin zu vereinbaren. Die Themen sind komplex, für einen guten Abschluss brauchen wir sicher noch einiges an Zeit. Wir wollen bis zum Sommer fertig werden und drücken deshalb aufs Tempo, in der Hoffnung, dass der Arbeitgeber nicht wieder kurzfristig auf die Bremse steigt“, machte der EVG-Verhandlungsführer deutlich.
Auch bei den weiteren Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen, mit denen die EVG derzeit Tarifverhandlungen führt, sollen die Verhandlungen zügig fortgeführt werden. „Hier gilt es die Angebote so zu synchronisieren, dass wir am Ende für die Branche einen einheitlichen Tarifabschluss erreichen. Das ist keine leichte Aufgabe; es bleibt aber der Anspruch unserer Kolleginnen und Kollegen, dies zu erreichen“, erklärte EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay. „Die Löhne müssen am Ende für alle um den gleichen Betrag ansteigen“, so Cosima Ingenschay
Aber eigentlich sollte ja ab Juni 2023 eine Inflations- Ausgleichprämie von 3000 € Netto in monatlichen Tranchen von über 300 € gezahlt werden und ab dann das Tarifergebnis des öffentlichen Dienstes übernommen werden, was die kleinen EVG- Fürsten und Fürstinnen nicht wollen, man ist ja schließlich einmalig.
Daß sich nach dem Austesten der Preise durch die allgegenwärtigen Wirtschaftskartelle die Lage wieder beruhigen könnte verdrängen die leider und daß bei extrem hohen Lohnabschlüssen die Inflation weiter Fahrt aufnehmen könnte auch.
Allerdings ist die Verweigerung der Bahnbosse die selbst an der Obergrenze der Raffgier angesiedelt sind und ihre Boni nur besser verstecken konnten, bezüglich der Mindestlöhne die erst in einem Jahr in der Tabelle verankert werden sollen auch nicht zu akzeptieren.
Diese 13€/h müssen sofort wirksam werden, das sollte besser freiwillig auf den Tisch gepackt werden, da sind die kleinen Fürsten im Recht.
Ansonsten bitte etwas weniger Eitelkeit und mehr Ergebnisorientierung auf beiden Seiten, dann wird das schon und was spräche eigentlich dagegen sich am öffentlichen Dienst zu orientieren, kaufen die staatlichen Bahnleute woanders ein als die von der HAVAG ?
Ich habe gerade einmal den Lebenslauf der Stellvertretenden Vorsitzenden der EVG, Cosima Ingenschay gelesen. Sie ist in den Aufsichtsräten der DB AG, DB Station und Service AG sowie DB Cargo AG. Also kämpft sie auf gut Deutsch gegen ihren eigen Verein. Erst erstreikt sie bessere Löhne für die Arbeiter durch die EVG und dann segnet sie die Preiserhöhungen der Deutschen Bahn selbst ab. Oder verstehe ich das falsch ???
Ein Aufsichtsrat überwacht den Vorstand, so ist die Theorie. Allerdings verdient sie auf beiden Posten normalerweise Geld sofern ein Stellvertreterposten des Gewerkschaftsvorsitzenden nicht ehrenamtlich ist.
Sie kann ja im Aufsichtsrat die Position der Arbeitnehmer vertreten, dorthin hat sie ja irgendeiner auch gewählt.
Es ist wohl auch für die DB vorgeschrieben, daß sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter im AR die Waage (je zehn fette Posten) halten sollen damit es ein ausgewogenes Arbeitsergebnis des Gremiums gibt.
Wieso es dann aber solche martialisch aufgeladenen Konflikte gibt ist etwas unklar, könnte aber auch Teil der Show sein.