Neues Schulgesetz für Sachsen-Anhalt: 10 Grundschulen und alle drei Sekundarschulen in Halle im Bestand gefährdet
Am Dienstag hat Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner das neue Schulgesetz vorgestellt. Und das hat für die Stadt Halle (Saale) enorme Auswirkungen. Zum einen geht es da um die geforderten Mindestgrößen / Schülerzahlen. „Ich gehe davon aus, dass es Stadtrandschulen gibt, die nicht mehr Bestandsfähig sind. Und alle drei Sekundarschulen wären es auch nicht“, sagte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow Brederlow. Bei einigen Grundschulen wird man die Zahl der Einschulungen zumindest durch die Änderung der Schulbezirke. Einige Straßenzüge von größeren Grundschulen werden dann den kleineren zugeordnet. Das geht aber nicht überall.
Ohne Änderung gelten in der Saalestadt folgende Grundschulen als potenziell gefährdet (unter 200 Schüler): Nietleben, Friedensschule, Radewell, Dölau, Auenschule, Karl Friedrich Friesen, Kröllwitz, Büschdorf, Heideschule, Kanena/Reideburg. Über Sekundarschulen verfügt die Stadt momentan über drei: Johann Christian Reil, Fliederweg und Süd, und alle haben weniger als 450 Schüler. Das bedeutet aber nicht, dass in Kürze eine Schließung ansteht. Mit verschiedenen Maßnahmen wird die Stadt hier versuchen, entgegenzuwirken. In zwei Wochen dürfte es dazu eine Debatte im Bildungsausschuss geben. Denn nicht nur für die Stadtverwaltung, auch für die Ausschussmitglieder sind die Landespläne neu.
Doch auch der Wegfall der Gastschulbeiträge bereitet der Stadt Kopfschmerzen. Als Oberzentrum gehen auch zahlreiche Schüler aus dem Umland auf hallesche Schulen. Dafür bekommt die Stadt von den Landkreise bislang Kosten erstattet. 1,5 Millionen Euro im Jahr würde der Wegfall bedeuten. „Wir haben keine Kompensation. Das wird uns weitere Probleme bereiten“, betonte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow. Für sie sei auch die Ungleichbehandlung unverständlich: 25 Schülerinnen und Schüler pro Klasse als Mindestgröße in kreisfreien Städten gegenüber 15 im ländlichen Raum. Ausnahmen könnten aber nach einem immensen Verwaltungsaufwand möglich sein.
Die Stadt will ein Schulkataster anlegen. Denn die einzelnen Schulen haben unterschiedliche Raumgrößen. Diese sind teilweise gar nicht ausgelegt für größere Klassen. Stichwort ist hier der gesetzliche Raumfaktor.
Traurig, traurig. Kostensparen mal wieder auf dem Rücken der Kinder. Fraglich woher diese neuen Bedingungen kommen. Vermutlich auf Grund des Lehrermangels. Lehrer, die vor Jahren hat gehen lassen, da z.B. in Sachsen-Anhalt nicht verbeamtet wurde. Und nun, packt man einfach mehr Schüler in ein Klasse und spart dadurch Lehrer und das zu Kosten der Bildungsqualität. Läuft in Sachsen-Anhalt mal wieder prächtig.
…ja, und nach der Umsetzung der „Reform“ klopf man sich auf die Schulter, weil man die Unterrichtsabdeckung gesteigert hat. Warum stopfen wir nicht gleich 50 Schüler in eine Klasse. Dann hat man plötzlich mehr Lehrer als gebraucht werden und die Unterrichtsabdeckung ist „übererfüllt“. Das Beispiel ist nur zur Verdeutlichung übertrieben.
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„Diese sind teilweise gar nicht ausgelegt für größere Klassen.“ Ja, das sind Hörsäle an Unis auch nicht. Dann sitzen dann 400 BWL-Studenten in einem Hörsaal, wo nur 350 reinpassen. Der Rest sitzt auf der Treppe oder im Fensterbrett oder bringt sich sogar selbst Klappstühle mit. Willkommen im Leben – selbst erlebt.
„Für sie sei auch die Ungleichbehandlung unverständlich: 25 Schülerinnen und Schüler pro Klasse als Mindestgröße in kreisfreien Städten gegenüber 15 im ländlichen Raum.“
Na was wird wohl der Grund sein? Vielleicht mal etwas länger NACHDENKEN? Das soll helfen!
Wurde die Auenschule nicht erst frisch saniert ?
Das dumme ist halt, dass es auch wirtschaftlich keinen Sinn ergibt. Jeder in Bildung und Förderung gesteckte Euro kommt vielfach zurück.
Zum Thema Sekundarschulen – sollte nicht kürzlich eine neue Sekundarschule in Halle eröffnet werden?
Statt einer dringend benötigten und gewünschten Integrierten Gesamtschule! So ist zum Beispiel die IGS am Planetarium derzeit überfüllt.
Jetzt haben die bereits vorhandenen Sekundarschulen in Halle auf einmal zu wenig Schüler und es droht gegebenenfalls die Schließung – wie passt das alles zusammen?!
Es ist einfach traurig, dass diese „Schildbürgerstreiche“ auf Kosten der Kinder, der Eltern und auch der Lehrer ausgetragen werden.
Es ist Eva Feußner von der cDU… Erwarte nicht, dass da irgendetwas Logisches kommt. Das einzige Logische ist da das Ideologische.
Also ist ein teilen der Klasse schon ab 50 Schülern möglich?
Geht ja eigentlich ….
„Ohne Änderung gelten in der Saalestadt folgende Grundschulen als potenziell gefährdet (unter 200 Schüler)“
„Der neue § 9a ermöglicht Schulen, die nicht mehr bestandsfähig sind, mit einer anderen Schule derselben Schulform zu fusionieren (Schulverbund).“ so auf „Kabinett gibt Entwurf zur umfassenden Schulgesetzreform zur Anhörung frei“
Das heißt im Prinzip doch nur, dass kleine Schulen sich zusammenschließen müssen, um die Verwaltung zu optimieren – oder sehe ich das falsch?
Wenn dem so ist – und ich lasse mich gern aufklären -,.wäre die Aussage „10 Grundschulen und alle drei Sekundarschulen in Halle im Bestand gefährdet“ einfach nur sachlich falsch und pure Stimmungsmache. Gefährdet wäre nur die Autonomie.