Neustädter Jugendzentrum “Passage 13” zum Rap-Video-Skandal: Antinsemitismus, Hass und Hetze haben keinen Platz
![](https://dubisthalle.de/wp-content/uploads/2024/06/passage13.jpeg)
Das Jugendzentrum “Passage 13” in Halle-Neustadt stand in den vergangenen Tagen im Fokus der Berichterstattung. Grund ist ein Rap-Video, aufgenommen in der Passage 13, mit mutmaßlich antisemitischen und gewaltverherrlichenden Inhalten. Dem 18-Jährigen Rapper sollte, so die Forderung aus der Politik, die vor wenigen Monaten verliehene deutsche Staatsbürgerschaft wieder entzogen werden.
“Antisemitismus oder andere Formen von Hass oder Hetze haben in der Passage 13 keinen Platz”, heißt es in einer Stellungnahme des Jugendzentrums. Entstanden ist das Video bei einem Rap-Event der muslimischen Pfadfindergruppe “Scout Spirit”. Auch Teilnehmer eines Workshops hätten damals Teile des Videos für problematisch gehalten, es sei auch eine Präventionsstelle eingeschaltet worden. Man bedauere, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist. “In der Folge haben wir diesen nicht nur intensiv innerhalb unserer Organisationen und mit dem Verursacher besprochen und aufgearbeitet, sondern auch das Bewusstsein für antisemitische Verstöße noch einmal geschärft.”
Die komplette Stellungnahme:
Zum von mehreren Medien aufgegriffenen Vorgang um den Jugendlichen M. nehmen wir wie folgt Stellung:
Die Passage 13 ist ein offenes und selbstorganisiertes Stadtteilzentrum, in dem kultureller Austausch verschiedenster Akteur*innen gelebt wird. Antisemitismus oder andere Formen von Hass oder Hetze haben in der Passage 13 keinen Platz.
Im November 2023 veranstaltete die Jugendgruppe Scout Spirit ein Rap-Event im Stadtteilzentrum Passage 13 in Halle-Neustadt. Scout Spirit ist eine unpolitische Jugendgruppe von Pfadfinder*innen, die Veranstaltungen für junge Menschen, insbesondere für solche mit Migrationsgeschichte und arabischem Hintergrund, anbietet. Sie schaffen Anlaufpunkte, bei denen Kinder und Jugendliche sich in verschiedenen Aktivitäten ausprobieren und neue Dinge lernen. Beispielhaft dafür sind zahlreiche kreative Workshops, wie ein mehrtägiger Podcast-Workshop, Tanz-Workhops oder ihr “Let’s go Scouting” Pfadfinder*innen-Camp.
Mit ihrer Arbeit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander sowie zur Integration und Inklusion innerhalb Sachsen-Anhalts. Für ihr Engagement hat die Jugendgruppe Scout Spirit in den letzten Jahren mehrere Auszeichnungen erhalten.
Während des Events im November 2023 trat ein Heranwachsender aus Halle-Neustadt erstmals mit einem Rap-Song auf, der das Geschehen im Gazastreifen auf problematische Art und Weise thematisierte. Im Januar 2024 postete er den Song in sozialen Medien.
Einige Stellen des Liedes wurden von den Workshop-Teilnehmer*innen zurecht als problematisch empfunden und führten im Nachgang zu Diskussionen und Kritik. Jugendliche und Fachkräfte der Passage 13 tauschten sich intensiv zu den kritikwürdigen Stellen des Songs aus. In der Folge wandten sich Scouts Spirit und ein Mitarbeiter der Passage an Kollegen des Präventionsprojektes “#unserhayat – unser Leben. Sozialraum- und lebensweltorientierte Arbeit mit Jugendlichen mit Fluchthintergrund im Einflussbereich extremistischer Ansprachen” und bat um Unterstützung bei einer pädagogischen Intervention. Auch die Kolleg*innen der Präventionsstelle waren zu diesem Zeitpunkt bereits von Akteuren der Jugendgruppe Scout Spirit angesprochen worden.
Seitdem wird der Fall – auch in der direkten Diskussion und Arbeit mit dem Heranwachsenden – pädagogisch von Mitarbeitenden des Präventionsprojekts bearbeitet. Wie wir beobachten konnten und wie aus dem Austausch mit Jugendlichen und Akteuren der Scout Spirit deutlich wurde, verläuft dieser Prozess sehr konstruktiv.
So wie die Jugendgruppe Scout Spirit bedauern auch wir sehr, dass es zu dem Vorfall im Herbst 2023 gekommen ist. In der Folge haben wir diesen nicht nur intensiv innerhalb unserer Organisationen und mit dem Verursacher besprochen und aufgearbeitet, sondern auch das Bewusstsein für antisemitische Verstöße noch einmal geschärft.
Die Passage 13 ist ein Ort der Pluralität und des offenen Austausches. Es ist ein Raum, der offen für alle ist und in dem es – wie überall in der Gesellschaft – auch zu Auseinandersetzungen bzgl. der verschiedensten Themen oder Sichtweisen kommt. Es ist ein Raum für Dialoge. Aber es gibt klare Grenzen und rote Linien. Die Passage 13 ist kein Raum für menschenverachtende Äußerungen – dies gilt auch und insbesondere für antisemitische Äußerungen.
Stoßen wir auf problematische Aussagen oder Verhaltensweisen von Jugendlichen, ist unser Ziel zunächst, den Dialog zu suchen und kritisch, aber konstruktiv auf diese einzuwirken, sodass sich derartige Fehltritte nicht wiederholen. Wenn das nicht funktioniert, sind sie bei uns nicht mehr willkommen.
In Anbetracht der zahlreichen Krisenherde auf der Welt, ist es, insbesondere für junge Menschen wichtig, Orientierung zu erhalten, Wir als Akteur*innen der Zivilgesellschaft schaffen Räume, an die sich unterschiedliche Menschen mit ihren Fragen und Unsicherheit hinwenden können. Wir vermitteln sowohl Wissen als auch Handlungsmöglichkeiten, um antidemokratische Strukturen zu erkennen und ihnen nachhaltig entgegenzuwirken.
Wir und auch die Gruppe Scout Spirit positionieren uns klar gegen jede Form von Rassismus sowie Antisemitismus.
Schliessen und das sofort.
Hättest du wohl gern?
Wo sind deine Vorschläge?
Scout Spirit sind also muslimische Pfadfinder,merkt ihr noch was🙈
Muslimische Pfadfinder haben hier gerade noch gefehlt…
Klingt so, als ob schon lange vor der Kampagne durch „Bündnis gg Antisemitismus“/Bild/dubisthalle/FDP gehandelt wurde und Antisemitismus keinesfalls geduldet und ignoriert wurde.
Danke für die Klarstellung, ich war erschrocken über die Darstellung als antisemitisch, habe ich die Passage 13 doch bisher als offenen, rassismus- und antisemitismussensiblen Ort kennengelernt. Mein Vertrauen habt ihr wieder, eure Arbeit ist sehr wichtig!
Hat eig. jemand vor Veröffentlichung der ganzen Artikel bei der Passage 13, den Scout Spirits oder dem 18-Jährigen nachgehakt oder wird erstmal gehetzt? Besondere eklig find ich ja die FDP, die sich – typisch Wahlkampf – ohne eigenes Wissen versucht über Plattitüden zu profilieren. Scherben auflesen und wichtige Integrationsarbeit leisten machen dann andere.
die „wichtige integrationsarbeit“ hat da wohl offensichtlich versagt
Das ist die typische Aussage, die man macht, um den Schaden zu begrenzen. Das klingt einfach völlig beliebig, so etwas schreibt man eben, wenn man etwas unter den Teppich kehren will. Aber gut, es gibt Leute, die lassen sich überzeugen, dass es nur eines Stuhlkreises bedarf, um aus einem judenhassenden Islamisten einen Demokraten zu zaubern. Hier hat nur jemand Angst um seine Fördergelder – zu Recht.
Naja, rassismus- und antisemitismussensibel sind sie ja, wie man sieht. Sie bieten auch Rassisten und Antisemiten einen Rückzugsraum und eine Plattform.
Dann siehst du was, was nicht da ist.
Das Video ist also reine Erfindung? Worüber regen sich denn dann alle auf?
„Worüber regen sich denn dann alle auf?“
Deine erste gute Frage!
Von dir nur keine passende Antwort.
Ja und, was folgt nun im speziellen Fall? Statements wie diese ändern nix. Handeln!!!
So, so, mit vermutlich……. Inhalt. Spricht der einer Sprache, die keiner versteht? Ihrseid doch sonst so schnell mit euren Bewertungen.
Vermutlich. Wie lächerlich.
Aber wahrscheinlich werde ich wieder gelöscht.
Sehr glaubwürdig.
Klingt ja wie im Kindergarten, reden, reden und KEINE Konsequenzen. Der Text ist ein Witz.
Blablabla.
Geldhahn zu.
Die haben doch nur Angst, dass denen der Geldhahn abgedreht wird. Da gibt es dieses Statement und wenn nach einer gewissen Zeit Gras über die Sache gewachsen ist, läuft es wieder so, wie bis jetzt.
Welcher „Vorfall im Herbst 2023“? Als in China eine Wurst knackte oder auf dem Marktplatz ein Fahrrad umfiel? Nennt den „Vorfall“ beim Namen! Aber selbst die großen Hamas-Führer sitzen im sicheren Ausland und streiten jegliche zivile Opfer ab. Das Statement ist äußerst dünn und nichtssagend. Es beschreibt z.T. die Abläufe, hört dann aber mittendrin auf. Was sagen eigentlich die ganzen Migrantenverbände? Oh man, insgesamt peinlich…
Mit wem redest du nur?
Blablabla…raus mit denen! Wer sich nicht integrieren will und unsere Werte nicht achtet und respektiert, hat hier nichts verloren!
Ich möchte echt gerne wissen, für wie viele, die hier „raus mit denen“ und „Geldhahn abdrehen“ rufen, der Einsatz gegen Antisemitismus und Respekt gegenüber Mitmenschen Werte sind.
„Antisemitismus oder andere Formen von Hass oder Hetze haben in der Passage 13 keinen Platz”, heißt es in einer Stellungnahme des Jugendzentrums. “
Warum wurde das dann geduldet und das Video auch mitfinanziert? Eine Ansprache reicht für so ein Gedankengut nicht aus. Steuergelder sollten dort nicht mehr verschenkt werden.
„Seitdem wird der Fall – auch in der direkten Diskussion und Arbeit mit dem Heranwachsenden – pädagogisch von Mitarbeitenden des Präventionsprojekts bearbeitet. Wie wir beobachten konnten und wie aus dem Austausch mit Jugendlichen und Akteuren der Scout Spirit deutlich wurde, verläuft dieser Prozess sehr konstruktiv.“
Das glaubt doch kein Mensch, oder warum hat der antisemitische Rapper das Video erst von seinem Instagram-Account genommen, nachdem die ganze Sache öffentlich wurde? So wie diese „Aufklärungsarbeit“ im Moment läuft, ist sie für die Katz.
Unfassbar was für Horden von Leuten vom unseren Steuergeldern bezahlt werden um „muslimische Pfadfindergruppen“ zu versorgen.
So ein Käse. Die haben nur Angst um ihr money for nothing, deswegen diese nichtssagende Schwafelstellungname.
Schließt den Laden endlich.
„Wir und auch die Gruppe Scout Spirit positionieren uns klar gegen jede Form von Rassismus sowie Antisemitismus.“
Ist das jetzt das neue Vaterunser, das im ganzen Land täglich gebetet wird?
Nein.
Stimmt, der Teil „und auch die Gruppe Scout Spirit“ kommt sonst nicht vor. Inhalt und Motivation aber gleich.
Nein, auch das nicht.
„Muslimische Pfadfinder“.
Merken die nicht, dass sie verar… werden oder ist es denen egal, weil die auch so ihr Geld kriegen?
Der Islam ist immer politisch und er will die alleinige Macht. Auch mit Gewalt. Insofern ist es schon wieder witzig von muslimischen Pfadfindern zu sprechen oder eine Gruppe so zu nennen.
Rassismus wird durch das Weglassen von Kommas kein Deut besser. Islamhasser sind ein Problem., denn zur differenzierten Bewertung sind sie aufgrund des Schaums vorm Mund überhaupt nicht in der Lage. Passage 13 macht gute Arbeit.
Ich versteh beim besten Willen nicht, warum vielen hier so einer abgeht.
Es gab einen antisemitischen Vorfall. Zugegeben dieser Vorfall ist nicht ganz ohne. Die Betreiber der Passage 13 scheinen ja gleich nach Bekanntwerden des Vorfalls aktiv geworden zu sein. Demnach hat man den antisemitischen Vorfall nicht einfach mit einem Hausverbot beantwortet (das wäre die einfachste Methode), sondern hat ein Projekt eingebunden, welches Expertise für solche solche Vorfälle mitbringt, um letztendlich die Auseinandersetzung mit dem Jugendlichen zu suchen. So, wie ich das sehe, haben sie eben nicht den einfachen Weg gewählt. So ein Vorgehen würde ich mir bei manch anderen Betreibern diverser Einrichtungen wünschen.
Und es bleibt festzuhalten, dass all dies schon im Januar passiert ist. Es wurde anscheinend gleich nach bekannt werden des antisemitischen Vorfalls gehandelt und eben nicht erst, als es in der Presse stand. Insofern nehme ich es denn Betreibern der Passage 13 ab, dass sie echt bemüht sind, dass Antisemitismus in ihrem Projekt keinen Raum hat.
Und das ist in meinen Augen das Wichtigste.
Es kann passieren, dass es in offenen Räumen zu antisemitischen (oder anderen) Vergehen kommt, aber sie dürfen nicht geduldet werden. Und so, wie das hier beschrieben wurde, wurde das seitens der Passage 13 auch nie geduldet.
Ich glaube, das sind alles Sachen, die die Presse, Parteien u.a. ganz leicht selbst hätten rausbekommen können, wenn sie bei den Betreibern Mal nachgefragt hätten. Aber deren Artikel und Statements lesen sich für mich nicht so. Stattdessen wird mit Wut und absurden Forderungen zum sich geschlagen, gegen ein Projekt, welches seit Jahren sinnvolle Stadtteilarbeit macht und bis jetzt noch nie die sowas aufgefallen ist.
Es sind einfach traurige Zeiten
Deine ganze nette Argumentation fällt einfach in sich zusammen, weil der antisemitische Islamrapper dieses unsägliche Video nicht gelöscht hat, nachdem er mit den Islamverstehern Hans und Kuns vom Verein gesprochen hat, sondern erst als die ganze Sache publik wurde, sprich an die Öffentlichkeit ging. Vorher wäre nichts passiert, einfach nichts. Das ist der Skandal!
Das stimmt so nicht. Nach meinen Kenntnisstand war das Video ab Januar nicht mehr öffentlich verfügbar. Sonst hätte es hier auch schon bereits einen Link dazu gegeben. Im Verlaufe des „Skandals“ ist jedoch die Frage aufgekommen, ob das Video noch in einem privaten Bereich existiert. Aber eine richtige Antwort darauf konnte bis jetzt auch keiner geben.
Übrigens ist die gestern Abend noch ein Artikel bei der MZ erschienen, in dem die Deradikalisierungsstelle zu Wort kommt.
https://www.mz.de/lokal/halle-saale/rap-song-junger-migrant-antisemitisch-syrer-halle-neustadt-3857154
Und genau das meine ich. Je mehr mit den Verantwortlichen gesprochen wird, um so mehr kommt raus, dass das Bild viel differenzierter ist. Aber das ist auch typisch BILD. Einfach mal etwas anzünden und zuschauen, wie es brennt. Was viele Menschen vergessen ist, dass BILD einfach nichts mit Journalismus zu tun hat. Es ist jedoch erschreckend, wie viele Menschen das vergessen und einfach mitzündeln.
Und auch Du bist Halle hat wenig mit Journalismus zu tun. Die Plattform ist ein wunderbarer Zusammensteller von Sachen, die in Halle gerade passieren. Diese jedoch sorgfältig zu überprüfen, die Hintergründe zu recherchieren und die Nachrichten einzuordnen, kann DbH gar nicht leisten. Dafür ist das Team viel zu klein. Das sollte man meines Erachtens immer im Hinterkopf haben, wenn man hier drauf haut.
Der Islamexperte Hans Goldenbaum sieht in Gewaltaufrufen, die sich explizit gegen Juden richten, keinen Antisemitismus … bei wem hat der Typ studiert, wahrscheinlich bei Ali Chamenei. Das ist einfach lächerlich.