Ordnungsausschuss beschließt Fusionen der Leitstellen von Halle und dem Saalekreis – Grüne äußern Bedenken wegen Größe und fürchten Überforderung im Katastrophenfall

Der Ordnungsausschuss hat am Mittwoch einer Fusion der Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienst von Halle (Saale) und dem Saalekreis beschlossen. Ziel ist eine Zusammenführung zum Jahr 2028. Es gab eine Enthaltung. Die Finanzierung erfolgt durch die Saalestadt und den Kreis anlässlich des Bevölkerungsschlüssels. Untergebracht werden soll die gemeinsame Leitstelle in einem Neubau an der Feuerwache in Halle-Neustadt. 

Man finde die Fusion super, sagte Marion Krischok (Linke). Sie äußerte die Hoffnung, dass die enge Zusammenarbeit mit der Leitstelle des Ordnungsamtes erhalten bleibt. Laut Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit, ist das auch vorgesehen. Beide Leitstellen werden auch künftig im gleichen Gebäude sein.

Bedenken hatte Beate Thomann (Grüne), die jahrelang beruflich in einer Leitstelle eines Industriekonzerns tätig war. Sie äußerte die Sorge, dass die Leitstelle im Katastrophenfall überfordert ist. Bei zwei Leitstellen könne man sich besser abstimmen. Das Gebiet von einer Großstadt und einem Kragenkreis sei zu groß. Zwei große Chemie-Areale und weitere Autobahnabschnitte kommen nun als Aufgabenspektrum hinzu. Tobias Teschner verwies darauf, dass die Polizei in Halle eine gemeinsame Leitstelle für das südliche Sachsen-Anhalt betreibt. Die Erfahrungen sind also schon da.

Thomas forderte zudem, für den Katastrophenfall eine Hintergrundstruktur vorzuhalten, “damit es zu keinen Fehlhandlungen wegen Überforderung kommt.” Laut Teschner bestehe bereits eine redundante Struktur. Diese soll auch ausgebaut werden.