Ordnungsausschuss will ein Klo auf der Ziegelwiese
Bereits in den Jahren 2006, 2009, 2012 und 2015 ging es in Anträgen und Anregungen um Toiletten im Stadtgebiet, meist auch um die Ziegelwiese. Doch in diesem Jahr könnte es erstmals tatsächlich eine mobile Lösung geben. Zumindest hat der Ordnungs- und Umweltausschuss am Donnerstag bei fünf Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen einem Antrag der Grünen zugestimmt, dass eine mobile Toilette auf der Ziegelwiese aufgestellt wird. Die Stadtverwaltung soll jetzt einmal die genauen Kosten dafür darlegen.
Wolfgang Aldag (Grüne) argumentierte mit der Familienfreundlichkeit. Zudem sei die Ziegelwiese im Sommer gut besucht, der Bedarf sei groß und der Weg zur nächsten Toilette im Peißnitzhaus gerade vom Saalestrand aus weit. Der Modellversuch in Heide-Süd, am dortigen Wasserspielplatz wurde ein Dixiklo aufgestellt, sei gut angenommen worden.
Baudezernent Uwe Stäglin verwies auf die Kosten. Das Beispiel Heide-Süd sei nicht vergleichbar, wegen des erwarteten Andrangs sei es mit einer Dixitoilette nicht getan. Eine temporäre Lösung halte er wegen des Vandalismusses nicht für machbar. Auch könne eine Toilettenanlage nicht über das normale Grünflächenbudget abgebildet werden. Stäglin brachte aber Fördermittel ins Gespräch, es gebe positive Signale. So könnten im Jahr 2020 zwei Toilettenanlagen in Saalenähe errichtet werden.
Doch drei Jahre warten, das wollten die Räte nicht. „Der Sommer kommt“, mahnte Aldag. Er wolle nicht wieder auf der Ziegelwiese die ganzen Haufen mit Klopapier sehen, die Stadt habe die Pflicht für Ordnung zu sorgen. „Wir dürfen keine Argumente finden, warum es nicht geht.“ Das fand auch Marion Krischok (Linke), der der Zeitraum bis 2020 ebenfalls als zu lang erschien. Unterstützung kam auch von Werner Misch (CDU). Wen die grüne Infrastruktur genutzt werden solle, gehören auch Toiletten dazu, sagte er und fügte sarkastisch hinzu: für Hundebesitzer gebe es öffentliche Hundetoiletten, für Eltern mit Kleinkindern gebe es dagegen keine Möglichkeiten.
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