Ortsumgehung Bruckdorf: es wird noch Jahre dauern – doch keine Brücke über Straße “Am Tagebau” – Bruckdorf wird ein “Sackgassendorf’

Im Rahmen einer Bürgerversammlung war auch das Thema Ortsumgehung für Halle-Bruckdorf Thema. Und dabei machte ein Vertreter der Landesstraßenbaubehörde deutlich, dass der Baubeginn mit Blick auf die nötigen Planverfahren wohl noch bis zu 5 Jahre dauert. Die letzte Kostenschätzung ging von 18,6 Millionen Euro aus.
Ein Teil der neuen Straße, die südlich am Bruckdorf vorbeiführt, wird über eine 303 Meter lange Brücke geführt. Die beiden Gewässer Reide und Zollteichwiesengraben werden hier überspannt.
Die Ortsumfahrung wird drei plangleiche (also ebenerdige) Knotenpunkte erhalten: Messestraße / Ringstraße und Zieglerstraße als Beginn / Ende im nordwestlichen Bereich sowie in der Mitte die Straße “Am Tagebau”. Dagegen gibt es in Richtung Osten, also Leipzig, keine Anbindung geben, Bruckdorfer müssen in dem Fall den kleinen Bogen über die Anschlussstelle der nordwestlichen Zieglerstraße fahren.
Bei der Straße Am Tagebau gibt es auch eine Änderung zu den bisherigen Planungen. Ursprünglich war eine Brücke vorgesehen. Doch diese Variante wurde verworfen, weil die Ortsumfahrung sonst laut Landesstraßenbaubehörde zu hoch gebaut werden müsste. Die jetzige Variante sieht vor, dass die Straße am Tagebau in Richtung Süden / Osendorfer See einen Anschluss bekommt. Dagegen wird der aus Bruckdorf kommende Teile nicht angebunden, es wird also von dort eine Sackgasse.
Das Land rechnet mit 17.000 bis 20.000 Fahrzeugen am Tag auf der neuen Ortsumgehung. Durch die Gestaltung bezüglich Beginn / Ende soll der Durchgangsverkehr verhindert werden, weil die Navigationsgeräte sonst die alte Trasse als kürzeste Strecke ausweisen, erklärte Baudezernent René Rebenstorf. “Bruckdorf muss zum Sackgassendorf werden.” Abschnittsweise sind 5 Meter hohe Lärmschutzwände beziehungsweise ein Wall vorgesehen, allerdings nur Richtung Dorf, nicht Richtung Gartenanlage.
Grafik: Landesstraßenbaubehörde
2 Spuren pro Richtungsfahrbahn?
Jein. Zwei Spuren = ein Fahrstreifen. Es gibt keine „Richtungsfahrbahn“, weil auf der Fahrbahn in beide Richtungen gefahren wird, ein Fahrstreifen je Richtung.
„Fahrstreifen ist der Teil einer Fahrbahn, den ein mehrspuriges Fahrzeug zum ungehinderten Fahren im Verlauf der Fahrbahn benötigt.“
Was für ein Irrsinn. Wir leben im Jahr 2024 und es wird nach wie vor so getan, als würden mehr Straßen irgendwas anderes bringen als mehr Verkehr.
Richtig. Viel einfacher wäre es, die Häuser umzusetzen.
Den Bewohnern gönne ich das.
Das Märchen von der Verkehrswende glaube ich eh nicht. Das ist aber meine persönliche Meinung.
Dieser ganze Aufwand, nur weil man nicht bereit ist, grundsätzlich für weniger Autoverkehr zu sorgen.
??? Gleis legen durch den Ort ?
Du weißt schon, wer dort entlang fährt! Pendler Leipzig / Halle sind es jedenfalls nicht!
Und Güterverkehr ist ja gerade auf der Schiene ein Problem.
Ohne Schwerlastverkehr, welcher nur steht wenn Stau ist, wäre unsere Wirtschaft total am Ende.
Wer ist man? Du bist nicht ein Großteil der Bevölkerung und es wird auch kein kleiner grüner Diktator gebraucht, der deine Forderungen gegen den Großteil durchdrückt.
Dein „gefühltes“ mehr an Verkehr ist eher den veränderten Konsumgewohnheiten geschuldet. Schau Dir die Zulassungszahlen für den Individualverkehr der letzten 20 Jahre an. Die Änderung ist marginal. Ergo erzeugt Dein Konsum mehr Verkehr, nicht die neue Straße.
„Darkwing…“ Genau so ist es. Fakt ist: Die Straße bringt mehr, statt weniger Verkehr. Zusätzlich wird die Landschaft noch mehr zerrschnitten, der Dieskauer Park (jetzt noch als Naherholungsgebiet genutzt) u.a. durch Lärm und bauliche Maßnahmen in Mitleidenschaft gezogen bzw. teilweise komplett zerstört. Also am Ende ein Schritt genau in die falsche Richtung. Das Nachsehen haben vor allem die Bewohner von Bruckdorf und Halle, denn diese wichtigen Gebiete sind dann für immer verloren. Ein Wahnsinn.
„Wir leben im Jahr 2024 und es wird nach wie vor so getan, als würden mehr Straßen irgendwas anderes bringen als mehr Verkehr.“
Darkwing Duck,
mehr Straßen bedeuten mehr mobile Flexibilität und mehr persönliche Freiheit. Daran ist nichts Schlimmes, das können Sie mir glauben. 🙂
Vor allem mehr Freiheit für Unternehmen die Betriebe noch weiter aus der Stadt heraus zu nehmen. In 10 Jahren ist der HEP abgewickelt und jeder Einzelne darf dann ganz flexibel nach Günthersdorf fahren um seine Milch zu kaufen.
Das ist natürlich Quatsch. Mehr Straßen = mehr Verkehr. Nennt sich induzierter Verkehr und ist seit Jahrzehnten belegt.
Der Nutzen ist also weniger flexible Mobilität. Und natürlich irgendein Vorstandsposten im Bauunternehmen, der Lokalpolitikern in Aussicht gestellt wird.
„Abschnittsweise sind 5 Meter hohe Lärmschutzwände beziehungsweise ein Wall vorgesehen, allerdings nur Richtung Dorf, nicht Richtung Gartenanlage.“
Weil Lärm im Erholungsgarten schei…egal ist?
Es scheint so, dass die Bewertung der Bodentragfähigkeit im Süden die Kosten explodieren lässt.Aus 20 werden schnell 50 Mio.Man sollte darüber nachdenken es zu lassen.Wer fährt schon die B6?Nach der Sperrung B6 die letzten 1,5 Jahre haben sich die Verkehrszahlen drastisch reduziert.Nehmt das Geld lieber für Schulen.
Am besten, es wird noch 10 Jahre diskutiert. Und am Ende bleibt alles so wie es ist. Einfach nur zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre mit unserer wunderbaren Politik.
Noch bis zu 5 Jahre, bis überhaupt erstmal mit dem Bau begonnen wird, wegen nötiger Planverfahren. Und der Bau selbst dauert dann wahrscheinlich auch nochmal Jahre…Unglaublich wie lange alles dauert. Träge und riesig aufgeplusterte Bürokratiemonster legen dieses Land lahm. Ich bin ja auch nicht dafür, dass es so schnell wie in China laufen muss, wo in dieser Zeit ganze Städte aus dem Boden gestampft werden und dafür aber Arbeitsrechte, Umweltschutz etc. nicht so genau genommen werden. Dennoch sind die Verfahren hier viel zu langwierig und umständlich und könnten effizienter, schlanker und schneller gestaltet werden…
Umweltschutz findet ja praktisch gerade in unserer Region nicht statt. Ein Blick auf die Karte mit all den Flächenversiegelungen und Zerschneidungen u.a. durch Straßen/Autobahnen in den letzuten Jahren beweisen es. In allen Fällen nützen sie vor allem dem Baukonzern. Menschen und ihre Umwelt haben das Nachsehen. Also nicht schneller und schlanker planen, sondern sinnvoller und nachhaltiger. In vielen Bereichen wäre – oder ist Rückbau angesagt.
„Umweltschutz findet ja praktisch gerade in unserer Region nicht statt.“
Bürger für Halle,
Sie leben offenbar irgendwo in Burkina Faso oder so und kennen von daher die Umweltschutzbemühungen in Sachsen-Anhalt nicht. 🙂
„Ein Blick auf die Karte mit all den Flächenversiegelungen und Zerschneidungen u.a. durch Straßen/Autobahnen in den letzuten Jahren beweisen es. In allen Fällen nützen sie vor allem dem Baukonzern.“
Wie kommen Sie auf eine solche Verschwörungstheorie? Flächenversiegelungen sind kein Ziel der Baukonzerne, die führen nur das aus, was die Auftraggeber wollen. Man kann auch in die Höhe bauen, ohne neue Flächen zu versiegeln, so dass Bauunternehmen dennoch Geld verdienen können.
„In vielen Bereichen wäre – oder ist Rückbau angesagt.“
Das trifft wohl so ziemlich genau auf Ihre eingeschränkte Sichtweise zu, da täte auch ein wenig Rückbau ganz gut. 🙂
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