Pflegepersonal in Sachsen-Anhalt überwiegend weiblich, teilzeitbeschäftigt und gefragt: Mehr Auszubildende und ausländische Arbeitskräfte sind in der Pflegebranche tätig

Die Zahl der Beschäftigten in den Pflegeberufen ist in Sachsen-Anhalt weiter gestiegen. Das zeigt eine Datenauswertung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen anlässlich des „Tags der Pflege“ am 12. Mai. Ende Juni 2024 gab es im Pflegebereich1 rund 53.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das sind 3.500 mehr als fünf Jahre zuvor. Damit gehört das Gesundheitswesen zu den wenigen Branchen, die keinen Beschäftigungsrückgang haben. Die Beschäftigung ging insgesamt in Sachsen-Anhalt im gleichen Zeitraum um 5.800 Personen zurück. In Sachsen-Anhalt arbeiteten im Sommer 2024 fast 2.400 ausländische Arbeitskräfte in Pflegeberufen. Weiterhin sind Pflegeberufe eine Frauen- und Teilzeitdomäne. Der Frauenanteil lag in den Alten- und Gesundheitspflegeberufen bei 85 Prozent. Über die Hälfte aller Beschäftigten arbeitet in Teilzeit.
Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen Markus Behrens erklärte: „Die demografische Entwicklung macht auch vor der Pflegebranche nicht halt – jeder zehnte Beschäftigte ist 60 Jahre oder älter. Um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften zu decken, sind Fachkräftezuwanderung, mehr Vollzeitbeschäftigung und gezielte Qualifizierungsmaßnahmen unerlässlich.“
Interesse an einer Ausbildung im Pflegebereich steigt
Im Juni 2024 haben sich fast 5.300 junge Menschen zu Pflegefachkräfte ausbilden lassen, davon hatten über 800 Auszubildende keinen deutschen Pass. Die Anzahl der Nachwuchskräfte ist in den letzten 5 Jahren um fast 1.400 gestiegen.
Berufliche Weiterbildung erhöht Beschäftigungschancen
In den nächsten 15 Jahren scheidet ein Drittel der derzeitig beschäftigten Mitarbeitenden aus dem Arbeitsleben aus. Die demographische Entwicklung und der medizinische Fortschritt führen zu einem steigenden Bedarf an Arbeitskräften, insbesondere an examinierten Pflegekräften. Im Jahr 2024 haben über 700 Menschen eine berufliche Weiterbildung im Bereich Pflege begonnen.
Verdienstmöglichkeit als Fachkraft deutlich höher
Im Jahr 2023 haben Beschäftigte in der Pflegebranche im Median 3.715 € pro Monat verdient. Das waren 295 € mehr als ein Jahr zuvor. Einen deutlichen Unterschied gab es in den Verdienstmöglichkeiten nach dem Qualifikationsniveau. So lag der Verdienst als Helfer im Median bei 2.827 €, hingehen betrug der Verdienst als Fachkraft 3.796 €.
Toll. Wir brauchen noch mehr Teilzeitbeschäftigte.
Offensichtlich sind die Gehälter zu hoch geworden bei den Exzessen der letzten Jahre.
Exakt das ist die Entwicklung der letzten Jahre, höre ich von allen Seiten. Das betrifft übrigens nicht nur Pflegeberufe, sondern auch andere Berufe in diesem Sektor bis hin zu den Ärzten. Nach dem ganzen Corona-Klatschen und der jahrelangen mantraartigen Wiederholung von „Danke für eure Arbeit, ihr müsstet viel viel mehr verdienen“ ist das Gehaltsniveau mittlerweile so hoch, dass viele nur noch Teilzeit arbeiten, weil selbst das noch genug Kohle abwirft. Wenn man dann noch weiß, welche Schulbildung idR bei zB Altenpflegern vorhergeht, dann ist die Gehaltsrelation zu vielen Akademikern nur noch absurd.
Fragt sich nur zu welchen Bedingungen die Pflegekräfte arbeiten, wenn sie einen Vertrag unterschreiben. In den meisten Pflegeberufen werden die Arbeitskräfte kaputt gespielt.
In der Pflege arbeiten größtenteils Frauen, oft mit Kindern. Auch dadurch ist der Anteil an Teilzeitbeschäftigten hoch.
Und Pflegekräfte der Generstion 50+ Rente fehlt vermutlich auch die Kraft, diesen Job in Vollzeit zu bewältigen.
Ob die Gehaltszahlungen der Qualifikation entsprechen kann ich nicht beurteilen.