Planungsausschuss hält an der Erhaltungssatzung für das Gesundbrunnenviertel fest – Antrag der SPD zur Überprüfung der Satzungen mit Patt abgelehnt

Aktuell gibt es ja wieder Diskussionen um die Erhaltungssatzung für das Gesundbrunnenviertel. Eine Bürgerinitiative macht sich für eine Aufhebung stark. Die SPD wollte durch die Stadtverwaltung sämtliche Erhaltungssatzungen auf ihre Sinnhaftigkeit oder Nachbesserungsbedarf prüfen lassen. Allerdings wurde der Antrag vom Planungsausschuss mit Patt (5 Ja, 5 Nein, 1 Enthaltung) abgelehnt. Ein AfD-Antrag zur kompletten Abschaffung kassierte 10 Nein-Stimmen, es gab eine Zustimmung.
“Wir wollen dieses Drama beenden um diese Erhaltungssatzung”, sagte Martin Sehrndt (AfD). Eric Eigendorf (SPD) verwies darauf, dass es auch in anderen Städten Diskussionen um die Erhaltungssatzungen gebe. Im Kern geht es dabei darum, die Erhaltungssatzungen an die aktuellen Erfordernisse und Gegebenheiten anzupassen, beispielsweise sollen Solaranlagen und Wallboxen für Elektroautos möglich sein. “Eine Aufhebung der Satzung öffnet Tür und Tor für ein Sammelsurium an Gebäuden”, warnte Annette Kreutzfeldt (Grüne). Aber auch wenn der Planungsausschuss den Antrag abgelehnt hat, die endgültige Entscheidung fällt der Stadtrat. Zudem haben auch die Linken einen Antrag zum Thema angekündigt, der dann im nächsten Monat den Ausschuss erreicht.
Schon in der Einwohnerfragestunde war die Erhaltungssatzung Thema. Anwohner meldeten sich zu Wort. “Warum braucht es in unserem Gebiet unbedingt eine Erhaltungssatzung?”, fragte Daniel Petzold und wollte wissen, was denn nun durch die Satzung besser sei und warum es in baugleichen Siedlungen keine solche Satzung gibt. 2004 sei die Satzung ohne Beteiligung der Anwohner beschlossen worden, sagte Susanne Noffke. Auch würde sie gern wissen, welche Fördermittel denn durch die Satzung akquiriert werden konnten. Jens Hänsel sprach sogar von einer “Nacht und Nebelaktion ohne Anhörung der Bürger.”
Christian Feigl (Grüne) verteidigte die Erhaltungssatzungen. Das Gebiet verdiene Schutz. Als Gesellschaft habe man die Verantwortung, die Baukultur dauerhaft zu schützen. Die Stadtverwaltung hatte eine Annahme des SPD-Antrags zur Überprüfung empfohlen. Er selbst sei zum damaligen Beschluss noch Student gewesen, sagte Baudezernent René Rebenstorf. Es mache keinen Sinn, in die Vergangenheit zu gucken, was seine Amtsvorgänger und alte Stadträte beschlossen haben. Er wolle kein Freilichtmuseum aus der Stadt machen, “sondern die Qualitäten herausarbeiten.”
Ich hoffe die Bürger ziehen Ihre Lehren aus dem Gebaren der „Politiker“. Aus ideologisch Gründen schaffen die Bürger ein teures Freiluftmuseum ohne je gefragt worden zu sein. Leider kann man als Anwohner nur von den Virtel abraten. Ich jedenfalls, habe vor der Satzung mein Haus hier gekauft und umgebaut und bereue es zutiefst.
Würdest Du das auch sagen, wenn es ein anderes Viertel wäre? Vor anderer Leute Häuser wurden Gewerbegebiete oder neue Straßen gebaut. Wie auch bei mir. Für mich klingt Dein typisch hallesches jammern eher nach Mimimi.
Was sollen denn Besitzer von Baudenkmalen sagen? Zum Beispiel in Quedlinburgs Altstadt kann auch nicht jeder machen, was er will.
Um es mal mit der Logik von PaulusHeini zu sagen: es steht jedem Hausbesitzer frei, sein Haus zu verkaufen und sich eins in einer Gegend zu kaufen, in der Narrenfreiheit herrscht (und außerdem genug Platz fürs Auto ist). Es gibt genügend Leute, die sich im Gesundbrunnenviertel auch zu den aktuellen Bedingungen ein Haus kaufen würden.
Es gibt leider immer weniger Leute, die sich einen solchen Hauskauf noch leisten können, auch zu den aktuellen Bedingungen. Oder hast du mal 380T€ cash bei dir liegen? Soviel würde ich für mein leeres Haus mit Grundstück sofort haben wollen…
Lösung für dich: Haus verkaufen und umziehen. Wo ist das Problem?
Vlt, daß keiner das Haus zum angebotenen Preis kaufen möchte?
Gott regt mich diese Schwarz/Weiß-Denken bei manchen Vertretern im Stadtrat und im Planungsausschuss auf. Wieso geht die Diskussion immer in Richtung komplett bestehen lassen (Grüne) oder aufheben (AfD und Bürgerinistiative).Ich erinnere mich noch vor Jahren, wo sich alle für die Erhaltungssatzung aussprachen, als ein bekanntes Bauunternehmen dort Häuser bauen wollte, mit mehr als 4 Etagen. Da waren auch die überwiegende Anzahl für das Bestehen der Erhaltungssatzung. Wie wäre es mal mit der von einigen wenigen Vertretern ins Spiel gebrachte Anpassen/Überarbeiten der Erhaltungssatzung an moderne Lebenssituationen (PVA, Wallbox, Parkproblematik)?
Die „Parkproblematik“ wird nicht verbessert, wenn jeder Vorgarten zum Parkplatz wird.
Diesen Ansatz vertritt die BI Gesundbrunnen seit mehr als einem Jahr. Es wurde mit den Fraktionen und der Verwaltung in langen Gesprächen über eine Änderung der Satzung diskutiert. Das alles mit klaren und definierten Ansätzen. Ein Ergebnis ist bis heute nicht entstanden, obwohl alle dieses Modell favorisieren.
Dass sich nun einige darüber empören, dass Fraktionen und auch Stadträte eine Abschaffung fordern, ist heuchlerisch.
Es gibt nur diese beide Varianten.
Dass es wirklich nur eine Lösung gibt, haben jetzt hoffentlich alle verstanden.
„Christian Feigl (Grüne) verteidigte die Erhaltungssatzungen. Das Gebiet verdiene Schutz. Als Gesellschaft habe man die Verantwortung, die Baukultur dauerhaft zu schützen.“
Dann würden wir heute noch die Baukultur des Mittelalters haben? Oder Plattenbauten in 2.000 Jahren haben?
Wir haben Baukultur des Mittelalters sogar in jedem Dorf. Scheint also eine Interessenmehrheit für deren Erhalt zu geben.
Mittelalterliche Bauten stehen unter Denkmalschutz.
Herr Feigl was glauben Sie eigentlich was die einzelnen Hausbesitzer mit ihrem Hab und Gut vorhaben? In dem jeder dafür sorgt das es für jeden einzelnen Lebenswert bleibt SCHÜTZEN wir unser Grundstück. Frau Kreutzfeldt, ein Sammelsurium an Gebäuden, ich glaube nicht das auch nur ein Hausbesitzer vor hat sein Reihenhausteil abzureißen und dafür in die entstandene Lücke ein sechsstoeckiges Haus zu bauen.
„In dem jeder dafür sorgt das es für jeden einzelnen Lebenswert bleibt SCHÜTZEN wir unser Grundstück.“
Weißt du überhaupt, worum es bei diesem Thema geht?
Ja, nur zu genau, wie haben auch ein Schollehaus.
Lies mal den Artikel, damit du weißt, worum es geht. Hausbesitz ist nicht ausreichend.
Man muss doch fragen: was passiert mit dem Viertel, wenn die Satzung nicht angepasst wird. Bedeutet es auf Sicht, Wegzug aus dem Viertel und Leerstand? Aus welchen Gründen ist eine Anpassung nicht möglich? Löhne der Dezernenten werden doch auch angepasst und bleiben nicht auf dem Niveau von 1990 stehen. Das Leben ist Veränderung.
Die Erkenntnis von heute ist der Irrtum von morgen. So ist die Entstehung der Satzung zu erklären
Offensichtlich vergessen die Grünen, dass es sich hier um Privateigentum handelt.
Wenn ich so durch die einzelnen Eigenheimsiedlungen gehe und mir die neuen Lückenbedauungen anschaue, dann frage ich mich, wo bleibt hier die städtebauliche Architektur. Das empfinde ich als eine Katastrophe.
… Enteignung öffentlichen Straßenraums durch notwendige Zufahrten für angedachte Stellplätze im „Vorgarten“ verhindert.
Geht bitte wählen. Es gibt (leider k)eine Alternative. Den Mist kann ich nicht mehr ertragen. Die Grünen labern nur Mist und wollen angeblich alles grün. Wenn dass auf mich zu kommt, gieße ich Beton in den Vorgarten und streiche ihn grün. Oder ich streue Unkraut hin und parke meinen SUV drauf. Da könnt ihr Heuchler heulen wie ihr wollt. Ich hab mehr Hummel und Bienen im Garten als auf euren künstlichen Blühwiesen.
„Wenn dass auf mich zu kommt, gieße ich Beton in den Vorgarten und streiche ihn grün.“
Du bist ein Guter. Und dazu noch so intelligent.
Du sitzt in deinem Blühfeld und träumst deinen Traum, aber mehr als vorschreiben kannst du nicht weil wir uns kümmern und investieren sonst wäre das Viertel schon Bauschutt. Wenn keiner auf den engen Straßen parken müsste, würden die Müllabfuhr, Feuerwehr und co. besser durch kommen. Und wer blockiert eigentlich öffentlichen Raum mit parken? Die in den Wohnungen ohne Parkplatz. Merkt ihr was?
… das Parken im öffentlichen Raum, so nicht verboten, ist Recht für alle. Würden Stellflächen in Vorgärten genehmigt entfällt dieses durch notwendige Zufahrten und es nutzt nur noch den dadurch bevorteilten. Es käme somit einer Enteignung öffentlichen Straßenraums durch Privat gleich. Wenn ihr da so scharf drauf seit Vorgärten zu versiegeln sprecht mit der Stadt über möglichen Kauf der Straße(n), unterhaltet die dann auf eigene Kosten oder freut euch einfach, dass ihr für lau das Auto auf der Straße abstellen dürft. Ganz einfach!
Wieder ein Schlaumeier. Die Parkplätze und Kellergaragen gibt es schon seit Jahrzehnten. Sie sind mit Genehmigung der Zufahrt gebaut wurden und warum sollten die Eigentümer den Rückbau bezahlen? Wir haben unser Haus nur wegen dem Stellplatz gekauft und die Stadt hat da auch ordentlich verdient. Wir werden auf jeden Fall dagegen halten. Erst recht da Mehrfamilienhäuser wieder aus der Erhaltungssatzung 55 heraus genommen wurden.
Wählen gehen!
Hier muss dringend ein sinnvoller Kompromiss gefunden werden. Einfach die Satzung erhalten, wäre ein völliges Ignorieren veränderter Lebenswirklichkeiten seit Gründung dieses Viertels. Völlige Aufhebung könnte schon Wildwuchs fördern. Es sollte doch möglich sein, im Stadtrat einen Kompromiss zu finden.
Dafür wirbt und organisiert die BI Gesundbrunnen unaufhörlich.
Leider sind aber gerade die Mitbürger ein schwieriger Gesprächspartner.
Zum Glück ist her Feigl nicht die Gesellschaft. Was bei seiner nämlich rauskommt, sieht man an zwei seiner Minister…