Politisch motivierte Kriminalität 2022 / Rückgang der Gesamtfallzahlen, aber Anstieg der fremdenfeindlichen Straftaten
Die Landespolizei Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr einen Rückgang der politisch motivierten Straftaten registriert. Insgesamt wurden im Jahr 2022 in Sachsen-Anhalt 2.835 politisch motivierte Straftaten erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 9,5 Prozent beziehungsweise 298 Straftaten. Im zehnjährigen Vergleich ist das Fallaufkommen jedoch immer noch über dem Durchschnitt. Das geht aus der Bilanz für das vergangene Jahr hervor, die Innenministerin Dr. Tamara Zieschang heute in Magdeburg vorgestellt hat.
Fast zwei Drittel aller politisch motivierten Straftaten wurden im vergangenen Jahr dem Bereich politisch motivierter Kriminalität – rechts zugeordnet und bilden damit weiterhin den Schwerpunkt politisch motivierter Kriminalität. Es wurden 1.847 Straftaten erfasst; das waren 287 Straftaten mehr als im Vorjahr. Den größten Anteil (66 Prozent) machen Propagandastraftaten aus wie etwa die Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Ihre Zahl ist binnen eines Jahres um 220 auf 1.220 Fälle gestiegen. Auch die Anzahl der Beleidigungen ist um 54 Fälle auf 202 Straftaten (elf Prozent) angestiegen.
Im Phänomenbereich der politisch motivierten Kriminalität – links war im Jahr 2022 ein Rückgang um gut 40 Prozent auf 314 Straftaten (- 215 Fälle zu 2021) zu verzeichnen.
Dieser Rückgang ist vornehmlich auch auf weniger Sachbeschädigungen (- 97 Fälle) in diesem Phänomenbereich zurückzuführen. Sachbeschädigungen mit 208 erfassten Fällen, Beleidigungen mit 31 und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz mit 17 registrierten Fällen bilden die deliktischen Schwerpunkte linksmotivierter Straftaten.
Die Zahl der Straftaten, die sich keinem konkreten Phänomenbereich zuordnen lassen und daher im Phänomenbereich PMK – nicht zuzuordnen erfasst werden, hat sich im vergangenen Jahr von 976 auf 495 fast halbiert. Hierunter fallen unter anderem auch Straftaten (176 Fälle), die im Zuge von Protesten gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen festgestellt worden sind. Die meisten Straftaten wurden im Januar und Februar 2022 begangen.
Die Gesamtaufklärungsquote der Straftaten politisch motivierter Kriminalität weist eine deutliche Steigerung auf. Mit 49,9 Prozent wurde fast die Hälfte aller Fälle aufgeklärt – und damit mehr als elf Prozent über dem Vorjahresergebnis (38,6 Prozent).
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Die Bekämpfung der politisch motivierten Kriminalität und der damit verbundenen Gewalt und Hetze stellt einen Schwerpunkt bei der polizeilichen Aufgabenbewältigung dar. Nur die unbeirrte Verfolgung jeder einzelnen Straftat kann die Spirale aus Hasstaten stoppen. Um die Aufklärungsquote weiterhin zu erhöhen, werden die Sicherheitsbehörden des Landes auch künftig jedem Anhaltspunkt nachgehen, konsequent handeln und jegliche rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.“
Politisch motivierte Gewaltkriminalität
Im vergangenen Jahr wurden 230 politisch motivierte Gewaltdelikte erfasst – 54 Fälle mehr als noch 2021. Das ist die höchste Anzahl politisch motivierter Gewaltkriminalität der zurückliegenden zehn Jahre. Davon wurden 140 Straftaten in Form von Körperverletzungsdelikten begangen; dies entspricht einem Anteil von fast 61 Prozent. Die Anzahl der Widerstandsdelikte hat sich binnen eines Jahres um 24 Fälle auf 52 Fällen im Jahr 2022 erhöht. Rund ein Drittel der politisch motivierten Gewaltdelikte stand im Zusammenhang mit Versammlungen.
Es wurden insgesamt 111 rechtsmotivierte Gewaltstraftaten erfasst. Dies stellt eine Steigerung um 27 Straftaten gegenüber 2021 dar (84 Fälle). Ein Großteil dieser Taten waren Körperverletzungen mit 96 registrierten Fällen.
Bei linksmotivierten Gewaltstraftaten ist ein Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen: Es wurden 36 Gewaltdelikte erfasst. Das sind 20 Taten weniger als im Vorjahr. So halbierte sich die Zahl der Körperverletzungsdelikte von 32 auf 16 Fälle; im Jahr 2022 wurden sechs Widerstandshandlungen registriert (2021: 14 Fälle).
67 Gewaltstraftaten standen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie (unter anderem Widerstandshandlungen in 35 Fällen, 16 Körperverletzungen und zwölf Landfriedensbrüche). Der überwiegende Teil dieser Gewaltstraftaten wurde dem Phänomenbereich PMK – nicht zuzuordnen zugerechnet. Im Jahresverlauf zeigte sich eine deutlich abnehmende Fallzahlentendenz.
Die Aufklärungsquote bei politisch motivierten Gewaltdelikten für 2022 liegt insgesamt bei 72,2 Prozent – 166 von 230 Straftaten konnten aufgeklärt werden. Bei den rechtsmotivierten Gewaltstraftaten wurde sogar eine Aufklärungsquote von 80,2 Prozent erreicht.
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Der erhebliche Anstieg der Gewalttaten aus politischer Motivation um mehr als 30 Prozent ist alarmierend. Die Bekämpfung der politisch motivierten Gewaltkriminalität wird auch künftig ein Schwerpunkt des polizeilichen Staatsschutzes sein. Das konsequente Vorgehen spiegelt sich in der hohen Aufklärungsquote von Gewalttaten wider.“
Fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten
In Sachsen-Anhalt sind im Jahr 2022 insgesamt 604 fremdenfeindliche Straftaten erfasst worden. Damit setzt sich der negative Trend der vergangenen Jahre fort und mündet in einem traurigen Höchstwert. Fremdenfeindliche Straftaten sind um gut 40 Prozent (+ 173 Fälle) angestiegen. Den größten Teil nehmen neben rassistischen (141 Fälle) und antisemitischen (144 Fälle) in erster Linie Straftaten mit ausländerfeindlicher Motivation (347 Fälle) ein. Dabei handelt es sich überwiegend um Volksverhetzungen/Beleidigungen (379 Fälle) und Körperverletzungen (88 Fälle). Knapp ein Viertel der antisemitischen Straftaten wurde im Internet begangen. Es wurden neun Gewaltdelikte registriert, darunter unter anderem zwei Brandstiftungen im September 2022.
„Fremdenfeindliche Straftaten und antisemitisch motivierte Straftaten haben in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr einen erschütternden Rekord erreicht. Dies unterstreicht, dass die gezielte Bekämpfung von Antisemitismus und deren Ausbreitung weiterhin im Mittelpunkt der polizeilichen Arbeit stehen muss. Zur Erkennung von fremdenfeindlichen und antisemitischen Straftaten und entsprechender Sensibilisierung aller Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten haben wir im vergangenen Jahr ein umfassendes Konzept zur Stärkung der Interkulturellen Kompetenzen der Landespolizei erarbeitet, das bereits umgesetzt wird“, sagt Innenministerin Zieschang.
Zudem wurde im vergangenen Jahr erstmalig ein Polizeirabbiner in die Aus- und Fortbildung der Landespolizei integriert. Die Tätigkeit des Polizeirabbiners Herrn Fabian und seines Teams fügt sich, insbesondere in Ausbildung und Studium, in das Konzept der Landespolizei zur Stärkung der Interkulturellen Kompetenz ein.
Um Antisemitismus entschieden entgegenzutreten und bekämpfen zu können, hat die Landespolizei den engen Dialog mit den jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt intensiviert. Das gegenseitige Verständnis bildet die Grundlage für die Stärkung des Vertrauens in die polizeiliche Arbeit. Dieses Vertrauen soll neben Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen wie der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) für eine erhöhte Bereitschaft sorgen, antisemitische Straftaten bei der Polizei anzuzeigen.
Straftaten im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine
Infolge des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar 2022 kam es auch in Sachsen-Anhalt zu politisch motivierten Straftaten. Insgesamt wurden 155 Straftaten erfasst, welche in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit dem Krieg stehen. Die überwiegende Anzahl der Straftaten (82 Fälle) wurde im Phänomenbereich PMK – ausländische Ideologie erfasst.
In 62 Fällen wurde die Billigung von Straftaten nach § 140 StGB registriert. Von diesen 62 Fällen wurden in 56 Fällen das öffentliche Verwenden des Buchstabens „Z“ als Symbol für die Billigung des völkerrechtswidrigen Krieges strafrechtlich verfolgt.
Was für eine moderne Statistik wurde denn hier genommen. Frei nach dem Motto: glaub nur der Statistik, welche du selbst gemacht (ge…..)hast.
Räächts…räächts…räächts…😂👍
Mehr Fremde, weniger Fremdenfeinde. Leuchtet doch ein.
Na, wunderbar.
Besser kann man frisierte Statistik nicht darstellen.
Kurz zusammengefasst.
Die Einwanderung bringt keine Probleme, nur die Einheimischen stören noch.
LOL
Eigentlich nur du.
„Steff“ Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Unter den Straftaten: Fast zwei Drittel aller politisch motivierten Straftaten wurden im vergangenen Jahr dem Bereich politisch motivierter Kriminalität – rechts zugeordnet.
„Rechts“ sind auch antisemitische Straftaten von Arabern.
Na dann versuch es doch selber mal mit ,,wer lesen kann“ du schaffst das.
Korrekt. Aber als Hallenser bist du ja stolz auf diese Entwicklung.
Ja. Manche Einheimische stören noch. Sie zum Beispiel. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass Sie selbst eine simple Statistik nicht verstehen.
der anstieg fremdenfeindlicher straftaten hängt möglicherweise direkt mit dem anstieg der straftaten begangen durch fremde zusammen…
Wie lässt sich deiner Meinung nach dann der Anstieg der rechtsmotivierten und antisemitischen Straftaten erklären? Und du meinst wirklich, es gibt einen Zusammenhang zwischen ausländerfeindlichen Straftaten und den Straftaten der Ausländer? Sehr billig. Nazis haben schon immer gegen Ausländer agiert, unabhängig, ob diese was gemacht hätten oder nicht. Nein, das ist das Ergebnis billiger Bauernfängerei, wenn man den Hohlköpfen nur oft genug erklärt, dass die Zugezogenen unsere Feinde wären. Hat funktioniert, sieht man an dir.
„nord“ Danke.
Ja ja ja…ich sehe ( und lese) sie täglich die ganzen rechten und antisemitischen Straftaten…nur gut dass unsere neuen Fachkräfte solche ganz lieben Zeitgenossen sind.
Der Anstieg an antisemitischen Straftaten lässt sich damit erklären, dass mehr Antisemiten nach Sachsen-Anhalt einwandern. Besonders unter Zuwanderern aus arabischen Staaten ist Antisemitismus weit verbreitet. Das hat zum Beispiel auch die letzte Palästina-Demo in Halle gezeigt.
Faxen! Wir brauchen keine Flüchtlinge für antisemitische Straftaten. Konnten und können wir ganz alleine! Es ist bekannt, dass unter den Arabern viele Israel-Feinde zu finden sind. Antisemitismus bedeutet mehr und wird von der deutschen Bevölkerung seit Jahrzehnten zelebriert. Da hat selbst der Untergang der nazis nichts geändert. Ach, wäre doch das deutsche Volk damals seinem Führer gefolgt… Viel Ungemach wäre erspart geblieben. U.a. deine Verharmlosung udn relativierung.
Der Text ist viel zu lang liest keine Sau.
Text?
Wie ich schon öfter angemerkt habe :
je länger der Artikel, je linker oder grüner der Inhalt.
Ist Leier bei DbH so.
Linkes Halle, linke Antworten. Kein Wunder.
Tja, so ist das im Land der BILD – Leser, aber alle halten sie sich für Experten, auch wenn die Aufmerksamkeitsspanne nur für Überschrift und paar Bildchen reicht.
Natürlich werden hier wieder die Daten und Fakten angezweifelt. Wenn da stehen würde, dass 80% die AfD wählen würde, wäre der Jubel groß und es würde nicht angezweifelt. Auch nicht, wenn das ein Ergebnis von 11 Befragungen wäre. Oh ihr Narren!
Was? Geh in die Schule.
Facepalme dich selbst.
Hier werden keine Daten angezweifelt, nennen Sie doch einen Beispielkommentar. Dass aber die Darstellung der Grafiken und Formulierungen der Sätze bodenlos gebogen sind, müssten selbst Sie sehen.
Sie machen das genauso übrigens – absolut widerlich:
„Wenn da stehen würde, dass 80% die AfD wählen würde, wäre […]“
Nochmal zum Mitschreiben:
STEHT DORT ABER NICHT, daher müssen Sie keine Fantastereien erfinden und aufgrund dieser Fantastereien sinnlos weiterargumentieren.
Nimm den ersten Kommentar von@ Statistikerin, nimm den 1. Kommentar von @ Steff… Es werden nur die Umfrageergebnisse und Statistiken nicht angezweifelt, welche das eigene Weltbild widerspiegeln. Was daran jetzt widerlich sein soll, erschließt sich nicht. Ging wahrscheinlich nur darum, dass du keine Argumente mehr hast, mir insgeheim Recht geben musst und das eben in eine Beleidigung verpackst. Irgendwie armselig, ich verzeihe dir aber.
„ausländische Ideologie“ strafbar – so fett lassen sie ihre Hosen runter?
Ein Intensivtäter ist ja immerhin zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Hört man ihn deswegen nicht mehr schreien? Oder hat ihm der VS den Geldhahn zugedreht?
Es ist alles beim Alten und bei Der Politik ist es doch kein Wunder. Wer legt es den fest wad strafbar ist und was nicht? Alles was den herrschenden nich passt ist strafbar und der Rest ist Demokratie, so ein Scheiß!
Strafbar sollte in jedem Falle so eine Rechtschreibung und Grammatik sein, vom Inhalt mal absehbar.
Das ist unter aller Sau, was Sie hier von sich geben.
Das Problem am Stadtbild in Halle ist doch dass es viel zu wenige Blonde Männer mit blauen Augen gibt, denn darauf stehen die Frauen.
Das Bauchgefühl sagt mir nach dem Lesen des Artikels, es habe den Eindruck, es würden immer neue Kategorien von Straftaten erfunden, um den Herrchen im Palast der Republik weiterhin die gewünschte statistische Menge an Straftaten zu liefern, getreu dem Motto der Schreibtischtäter: „Wer schreibt, der bleibt!“.