Polizei in Sachsen-Anhalt ist 39 Sekunden schneller vor Ort
Die Polizei in Sachsen-Anhalt ist schneller geworden. Die durchschnittliche Einsatzreaktionszeit bei priorisierten Polizeieinsätzen („Blaulichtfahrten“) ist im Jahr 2020 auf 16:33 Minuten gesunken. 2019 betrug die durchschnittliche Einsatzreaktionszeit 17:12 Minuten.
Sachsen-Anhalts Innenminister Michael Richter:
„Die Menschen im Land können darauf vertrauen, dass ihnen rund um die Uhr schnell und verlässlich geholfen wird, dies belegt die aktuelle Bilanz. Auch wenn 39 Sekunden Verbesserung vielleicht nicht nach ‚Weltrekord‘ klingen; 39 Sekunden können bei einer Gefahrenlage entscheidend sein! Dafür sage ich allen Einsatzkräften der Polizei an dieser Stelle Danke!“
Die Auswertung hat zudem ergeben, dass 2020 in Sachsen-Anhalt in allen Landkreisen und kreisfreien Städten die interne Zielvorgabe des Ministeriums erfüllt wurde. Überall war die Polizei bei priorisierten Einsätzen im Jahresdurchschnitt in weniger als 20 Minuten vor Ort.
Hintergrund:
Um die Einsatzbelastung nachvollziehen zu können, wird bei jedem Polizeieinsatz die Interventionszeit erfasst. Diese gibt an, wie lange ein Streifenwagen zum Einsatzort benötigt. Polizeilich wird zwischen priorisierten Einsätzen – wenn die Kriterien gegenwärtige erhebliche Gefahr, Straftaten von erheblicher Bedeutung oder ein noch vor Ort befindlicher oder unmittelbar vor der Meldung flüchtender Täter erfüllt sind – und Einsätzen ohne dieses Gefahrenpotential (Ruhestörung, Ladendiebstahl, Parkplatzunfall) differenziert. Laut einer internen Zielvorgabe des Innenministeriums soll die Polizei bei priorisierten Einsätzen in maximal 20 Minuten vor Ort sein.
Interventions- bzw. Einsatzreaktionszeiten gelten als wichtiges Vergleichs- und Kontrollinstrument. Die reine Erfassung zum Beispiel der Besetzung von Streifenbereichen ermöglicht lediglich Aussagen zur Polizeipräsenz durch die für das Notrufmanagement vorgesehenen Funkstreifenwagen. Nicht erfasst wird, wenn ein Funkstreifenwagen aus einem benachbarten Streifenbereichen die Aufgaben in dem (vermeintlich) unbesetzten Streifenbereich übernimmt. Darüber hinaus lässt die Statistik den ergänzenden Einsatz von Regionalbereichs- sowie Kriminalbeamten bzw. von Einsatzeinheiten der Zentralen Verfügungseinheiten und der Landesbereitschaftspolizei in einem Streifenbereich nicht erkennen. Die Regionalbereichsbeamten tragen jedoch maßgeblich zur Gewährleistung der sichtbaren Präsenz – auch im ländlichen Raum – bei und leisten einen Beitrag zur Kriminalitätsprävention sowie der Verkehrssicherheit.
Regionalbereichsbeamte (RBB):
Am 1. Juli 2014 wurden flächendeckend Regionalbereichsbeamte eingeführt, deren Aufgaben hauptsächlich in der Präsenz im Regionalbereich, der polizeilichen Prävention zur Kriminalitätsvorbeugung und -bekämpfung sowie der Verkehrssicherheitsarbeit, insbesondere durch Präventionsveranstaltungen in Schulen, Pflegeeinrichtungen und anderen Institutionen bestehen. Ebenso gehören die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Sicherheitsbehörden sowie die Kontaktaufnahme und -pflege zu Kommunen, Behörden, Schulen, Unternehmen und Vereinen zum Aufgabenbereich eines Regionalbereichsbeamten. Die Tätigkeiten sind verbunden mit einer stetigen Ansprechbarkeit verschiedenster Bedarfsträger. Eine sofortige Verfügbarkeit im Rahmen des Notrufmanagements ist durch Regionalbereichsbeamte nur im Einzelfall gegeben. In Schwerpunktbereichen und bei planbaren Einsätzen – wie z. B. Volksfesten, Umzügen oder Veranstaltungen – werden Regionalbereichsbeamte anlassbezogen eingesetzt. Verbunden mit der Aufgabe der polizeilichen Präsenz im öffentlichen Raum sind die Regionalbereichsbeamten für alle Belange der Bürger sofort ansprechbar.
Streifenbereiche:
Seit der Organisationsfortentwicklung im Jahre 2015 versehen die Polizeidienststellen in Sachsen-Anhalt ihren Dienst in Streifenbereichen. Die insgesamt 56 Streifenbereiche sind zur Gewährleistung polizeilicher Präsenz rund um die Uhr durch Funkstreifenwagen zu besetzen. Wie viele Funkwagen in einem Streifenbereich eingesetzt werden, regeln die Polizeiinspektionen in eigener Zuständigkeit und auf Grundlage der voraussichtlichen Einsatzbelastung.
Bei der alleinigen Betrachtung der Verfügbarkeit eines Streifenwagens je Streifenbereich mangelt es an valider Aussagekraft über die tatsächliche Zeit, die ein Funkwagen bis zum Eintreffen am Einsatzort benötigt. Beispielhaft sei an dieser Stelle der Streifenbereich Flecken-Diesdorf angeführt. Obwohl dieser 2020 laut Statistik zu 13 Prozent mit Funkstreifenwagen, welche für das Notrufmanagement vorgesehen sind, besetzt war, konnte im Altmarkkreis Salzwedel eine durchschnittliche Einsatzreaktionszeit bei priorisierten Einsätzen von 14:02 Minuten verzeichnet und somit die Zielvorgabe deutlich unterschritten werden.
Na wie lahm sind die denn in den anderen Bundesländern
Es ist ja so. Würde die Polizei immer gleich da sein, gäbe es kaum noch Stoff für den Tatort.
Ich finde das so sinnlos mit der Zeitenmessung, weil das von sovielen Faktoren abhängig ist. Daraus lässt sich nicht schließen, ob es nun zügig war oder nicht. Verkehr, Wetter und Ortsbeschreibung sollte da mit einfließen. Wenn jemand die Polizei ruft, aber keine konkrete Angabe zum Ort machen kann – ist klar, dass es da länger dauert.
Wie bei den RtW die von dem Wohlwollen des Verkehrs abhängig sind.
Toll, meine Frau musste über 2 Stunden auf die Polizei warten weil sie so ehrlich war nach einem Parkrempler nicht abzuhauen den sie verschuldet hatte.
Zu einem geringfügigen Blechschaden kommen die auch nicht mit Blaulicht. Für wie wichtig haltet ihr euch denn?
Das Problem ist wenn man sich Entfernt ist es Fahrerflucht, das wurde ihr Angedroht. Es ist nicht möglich anzurufen und auf der Wache vorbei zu kommen. In dem Fall war der Halter nicht auffindbar.
Oh man….
Bei Schneeballschlacht das stimmt
Mein Erfahrungsbericht:
Es gibt einfach zu wenige Polizeibeamte.
Ich ging kürzlich zu fuß auf einem Weg, da gibt es Verkehrszeichen: Rund Blau mit 2 Personen darauf (Fußweg) Darunter ein weißes Rechteck mit schwarzer Schrift „frei“ und einem symbolischen Fahrrad. Da kommt ein Auto von vorne den Weg entlang. Anstatt irgendwie zu Stoppen, hält der Fahrer auf mich zu. Ich konnte meine Frau noch wegschubsen, und wurde noch vom Außenspiegel erwischt. Der Autofahrer startete durch. Die Autonummer werde ich nie mehr vergessen. Da waren Radfahrer hinter uns und konnten alles bezeugen. Sie schauten zunächst, ob ich einen Rettungswagen brauche! Ich kam alleine wieder auf meine Beine, und rief die Polizei an. Da war niemand bereit, im Laufe von ca 30 min zu uns zu kommen. Egal, wohin dieser Drecksack im Auto weiterfährt. !!!!!
Solche Menschen gehören weg aus unserer Mitte! Keinesfalls dürften die weiter irgendwo Autofahren.
. . . Nachtrag: Ich befand mich zu Fuß 5 Minuten von der nächsten Polizeidienststelle entfernt.
Solche Erfahrungsberichte wird es zur Genüge geben, die können Auch nicht immer überall sein. Das geht auch nicht!
Mich wundert, dass es scheinbar doch noch überhaupt Polizei gibt. Dachte, die sind bei Corona-Razzien auf Spielplätzen abgestellt.