Polizei legt 20 Lkw still
Die Polizei des Landes Sachsen-Anhalt beteiligte sich vom 18. bis 24. Februar 2019 an der länderübergreifenden TISPOL-Kontrollwoche „Truck & Bus“, die vorrangig die Überprüfung des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs zum Ziel hatte. Schwerpunkttag innerhalb der Kontrollwoche war der 21. Februar, an welchem allein landesweit 64 Polizistinnen und Polizisten eingesetzt wurden.
Im Rahmen der Kontrollaktion wurden insgesamt 521 Fahrzeuge überprüft, von denen 276 Fahrzeuge nationaler Herkunft, weitere 229 in der Europäischen Union zugelassene Fahrzeuge sowie 16 nicht EU-Fahrzeuge waren. Im Ergebnis können folgende Ergebnisse bilanziert werden:
· 283 Verstöße gegen die Sozialvorschriften (Überschreiten der Lenk- und Ruhezeiten)
· 35 Verstöße Ladungssicherung bzw. Überladung
· 17 Fahrzeuge mit technischen Mängeln
· 39 Geschwindigkeitsverstöße
· 122 sonstige Verstöße (defekte Beleuchtung, HU abgelaufen, etc.)
In 20 Fällen waren die technischen Mängel bzw. die Überladung so erheblich, dass den Fahrzeugführern die Weiterfahrt untersagt wurde. Insgesamt wurde 28 Fahrzeugführern auf Grund festgestellter Verstöße die Weiterfahrt untersagt, darunter einem Fahrzeugführer, der unter Einfluss von Drogen stand.
Vorrangig, aber nicht nur, lagen die Kontrollen auf dem Schwerpunkt des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs. Des Weiteren wurden von den Einsatzkräften auch die Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit und somit 8.699 weitere Fahrzeuge kontrolliert. Dass diese Kontrollen ebenfalls immer wieder wichtig sind, zeigt ein Beispiel aus dem Bereich des Salzlandkreises. Hier konnte am 21. Februar gegen 18:30 Uhr auf der B 81 Ortslage Langenweddingen ein Pkw Mercedes mit überhöhter Geschwindigkeit festgestellt werden. Fahrzeugführer war ein 22-Jähriger aus dem Bereich Stendal. Der Fahrzeugführer war bei einer erlaubten Geschwindigkeit von 100 km/h mit einer Geschwindigkeit von 190 km/h unterwegs. Den Fahrzeugführer erwarten ein Bußgeld von 600 €, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot.
Innenminister Holger Stahlknecht: „Das Thema Verkehrssicherheit spielt in Sachsen-Anhalt eine wichtige Rolle. Die Kontrollergebnisse zeigen allerdings, dass wir das Thema noch weiter ins Bewusstsein aller Verkehrsteilnehmer rücken müssen. Das gelingt nur unter Aufrechterhaltung des Kontrolldrucks, weshalb es weitere derartige Kontrollwochen – auch mit anderen Schwerpunkten – im Jahresverlauf geben wird.“
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Bei einer angekündigten Großkontrolle hat mehr als die Hälfte der kontrollierten Fahrer die Regelungen zu Lenk- und Ruhezeiten überschritten.
Das sind keine Einzelfälle, das ist systematischer, lebensgefährlicher Rechtsbruch.
ist das was neues … ? da sitzen doch meistenteils gewissenlose Kutscher (Berufskraftfahrer) am Steuer.
und jetzt bitte nicht wieder das Märchen vom bösen Disponenten und dem bösen Chef
Schon klar, die armen Disponenten und lieben Chefs merken gar nicht, dass ihre bösen Berufskraftfahrer die Lenk- und Ruhezeiten nicht einhalten.
Richtig, und am Steuer sitzen eben nicht Chefs oder Disponenten, sondern die Lenker. Und wenn die Vorgesetzten da Zoff machen, sollte der Lenker eben mal von sich aus die Polizei anrufen und auf den drohenden Regelbruch hinweisen.
Naja, fast 50% nicht in Deutschland zugelassene Fahrzeuge – da weiß man doch Bescheid.
Dann sollten in Deutschland ansässige Speditionen doch ein ureigenstes Interesse daran haben, dass der Schwerverkehr konsequenter kontrolliert wird.