Privorozki bleibt Chef der Jüdischen Gemeinde in Halle
Die Jüdische Gemeinde in Halle hat am Sonntag ihrem Vorstand neu gewählt. Vorsitzender bleibt weiterhin Max Privorozki. Sein Stellvertreter wird Vladislav Chifrine, zum Kämmerer Yosyp Zalmover gewählt. Insgesamt hatten sich 52 Prozent aller Mitglieder der Jüdischen Gemeinde an der Wahl beteiligt.
Als seine wichtigsten Aufgaben versteht der Vorstand der Gemeinde nach Auskunft die Bekämpfung des Antisemitismus, Intoleranz und Israelhasses in der wesentlich verschlimmernder Umgebung, die weitere Konsolidierung der Gemeindefinanzen und eine weitere Öffnung der Gemeinde für Interessierte. “Unser Ziel ist eine gute Zusammenarbeit und Koexistenz mit anderen Religionen, Kulturen und Völkern. Die Jüdische Gemeinde Halle versteht sich als Interessenvertretung der jüdischen Bevölkerung der Stadt Halle und Umgebung.”
Nächstes Jahr feiern die Juden in Halle ihr 325. Jubiläum,1692 hatte sich die erste Gemeinde gegründet. Die Geschichte der Juden in Halle (Saale) reicht allerdings noch weiter zurück. So gab es im 13. Jahrhundert ein „Judendorf“ im Bereich des heutigen Neuwerks. Über die Jahre waren die Menschen jüdischen Glaubens immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. Im 19. und 20. Jahrhundert führten sie einige angesehene Kaufhäuser in der Stadt oder waren bekannte Professoren. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten kam es zum Boykott jüdischer Geschäfte. Am 9. November 1938 brannte dann – wie in ganz Deutschland zur Reichspogromnacht – die Synagoge am Großen Berlin nieder.
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