Prozessbeginn wegen Messerstecherei auf der Ziegelwiese
Fast anderthalb Jahre nach einer Messerattacke auf der Ziegelwiese hat am Landgericht Halle der Prozess begonnen. Dem am 05.08.2000 geborenen Angeklagten wird versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt. Er soll am 04.06.2016 auf der Ziegelwiese in Halle einen anderen jungen Mann mit einem Klappmesser verletzt haben. Auslöser soll eine Thor-Steinar-Jacke gewesen sein. Linke Gruppierungen rechnen den Angreifer der rechten Szene zu.
Der Anklage zufolge habe sich der später Geschädigte in der Nacht vom 03.06. auf den 04.06.2016 mit Freunden auf der sog. Ziegelwiese in Halle aufgehalten. In der Folgezeit sei dann der Angeklagte mit Freunden dazu gestoßen und habe eine zunächst verbale, dann handgreifliche Tätlichkeit zwischen den beiden Gruppen provoziert. Im Verlaufe dieser Tätlichkeit habe dann der Angeklagte neunmal mit einem Klappmesser mit einer Klingenlänge von 6 cm auf den Geschädigten eingestochen und diesem Stichverletzungen am linken Oberarm, am Rücken, an den Oberschenkelinnenseiten sowie im Brustkorb und im linken Unterbauch zugefügt. Durch die Verletzungen habe akute Lebensgefahr bestanden, die eine Notoperation im Universitätsklinikum Halle erforderlich gemacht habe.
Der Angeklagte hat sich im Ermittlungsverfahren zu den Tatvorwürfen nicht eingelassen. Es drohen Sanktionen nach Jugendstrafrecht bis hin zu einer Jugendstrafe von 10 Jahren.
Das Verfahren hat heute begonnen, die Kammer ist in die Beweisaufnahme eingetreten. Weil der Angeklagte zur Tatzeit noch Jugendlicher war, ist das gesamte Verfahren einschließlich einer etwaigen Urteilsverkündung nicht öffentlich. Weitere Einzelheiten können daher nicht mitgeteilt werden.
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