Razzia gegen Schleuserbande in Halle-Neustadt
In Halle-Neustadt hat es am Mittwochmorgen eine Razzia gegen eine Schleuserbande gegeben. Durch die Polizei wurden die Wohnungen von drei Tatverdächtigen durchsucht, einer polnischen Staatsbürgerin, einem türkischen Staatsbürger und einem deutschen Staatsbürger. Neben der Einschleusung von Menschen wird den Verdächtigen auch Entgelt-Entzug vorgeworfen – die eingeschleusten Menschen sind also als Schwarzarbeiter tätig gewesen und haben dafür den versprochenen Lohn nicht erhalten.
Neben Halle hat es auch weitere vier Durchsuchungen in Berlin und Blankenfelde-Mahlow gegeben. Festgenommen wurde niemand, sagte ein Sprecher der Bundespolizei auf Nachfrage. Ein Verdächtiger hatte eine Pistole dabei. Ob diese legal geführt wurde, wird geprüft. Außerdem wurden zwei Magazine mit Munition gefunden. Bei der Durchsuchung konnten zahlreiche Beweismittel, wie Speichermedien, Computer und Geschäftsunterlagen aufgefunden und sichergestellt werden. Die Auswertung der Beweismittel dauert an. Als Zufallsfund wurde auch eine geringe Menge Drogen gefunden. Es wurden keine Festnahmen durchgeführt.
Es handelt sich um ein laufendes Verfahren. Dieses ist von enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen Bundespolizei, Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt und der Staatsanwaltschaft Berlin geprägt. Die weiteren Ermittlungen dauern noch an.
Bei den Durchsuchungen kamen insgesamt 120 Polizeibeamte der Bundespolizei und des Landes Sachsen-Anhalt zum Einsatz.
Der Ausgang der Ermittlungen Im Mai 2018 stellte eine Streife der Bundespolizeiinspektion Magdeburg an einem S-Bahnhaltepunkt im Stadtgebiet von Halle (Saale) sieben georgische Staatsangehörige fest, welche sich hier unerlaubt aufhielten, mit dem Ziel einer illegalen Beschäftigung nachzugehen. Die Bearbeitung des Verfahrens übernahm die Gemeinsame Auswerte- und Ermittlungsgruppe Schleusungskriminalität der Bundespolizeidirektion Pirna und des Landeskriminalamts Sachsen-Anhalt. Aus diesen ergab sich zunächst der Verdacht des Einschleusens von Ausländern. Weitere illegal, zum selben Zweck eingereiste Drittstaatsangehörige konnten bekannt gemacht werden. Durch intensive Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Wirtschaftskrimi-nalität des Landeskriminalamt Sachsen-Anhalts, konnte ein Firmenkonstrukt im Hintergrund identifiziert werden, welches preiswert renovierungsbedürftige Immobilien in Deutschland erwirbt und illegal in Deutschland aufhältige Arbeitskräfte ausnutzt, um diese Immobilien zu sanieren. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Berlin beauftragte die Gemeinsame Auswerte- und Ermittlungsgruppe Schleusungskriminalität mit der Führung des Verfahrens wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern und der Veruntreuung von Arbeitsentgelt.
























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