Rückblick auf 10 Jahre nach der Flut: Landesverwaltungsamt in Sachsen-Anhalt genehmigt mehr als eine Milliarde Euro Fluthilfemittel, darunter 255 Millionen Euro für Halle

„Vor zehn Jahren hätte ich mir nur sehr schwer vorstellen können, dass wir Stand heute in so vielen Bereichen zumindest optisch die Schäden der Flutkatastrophe 2013 beheben konnten. Es war eine Mammutaufgabe, die alle Beteiligten mit Engagement und Herzblut gestemmt haben.“, so Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes.

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Was sich hinter den Worten von Präsident Pleye verbirgt: die Landkreise und kreisfreien Städte hatten insgesamt 2 495 Anträge zur Sanierung bzw. Wiederaufbau beschädigter oder zerstörter Objekte gestellt, die mit über 1,1 Mrd. Euro Fördergeldern zur Beseitigung der Hochwasserschäden durch das Landesverwaltungsamt bewilligt werden konnten. Noch sind nicht alle Projekte beendet, aber vielerorts sehen sich die Kommunen durch eine verbesserte Infrastruktur und Hochwasserschutzanlagen besser gerüstet.

Das Landesverwaltungsamt gewährte und gewährt Fördermittel zur Beseitigung der Hochwasserschäden 2013, die sog. „Aufbauhilfe Hochwasser 2013“

  • zur Schadensbeseitigung bei der Infrastruktur in den Gemeinden und weiterer Körperschaften des öffentlichen Rechts, bei kulturellen Einrichtungen und Religionsgemeinschaften und
  • als Soforthilfe, Aufbauhilfefonds Hochwasser Landwirtschaft 2013 – „Fischerei und Aquakultur“ und „Gewässer Hochwasserschutzanlagen im Außenbereich“.

Die größten Schäden erlitten die Landeshauptstadt Magdeburg, die Stadt Halle (Saale) und der Burgendlandkreis. Die geförderten Projekte liegen hier jeweils bei über 200 Mio. Euro. Schnell zugesagte Fördermittel des Landes wurden durch das Landesverwaltungsamt zügig ausgereicht, denn „die Schäden, die v.a. Saale und Elbe landaufwärts angerichtet hatten, überstiegen alle bisherigen Flutereignisse und hinterließen Hilflosigkeit, Trauer und Verzweiflung bei vielen Menschen im überwiegenden Teil des Landes.“, erinnert sich Thomas Pleye an den Juni 2013.

Aus den beiden Förderbereichen setzt sich die Summe der bewilligten Fördergelder wie folgt für die Landkreise und kreisfreien Städte zusammen:

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  • Stadt Dessau-Roßlau:                                   28,7 Mio. Euro
  • Stadt Halle (Saale):                                       254,8 Mio. Euro
  • Landeshauptstadt Magdeburg:                     219,8 Mio. Euro
  • Landkreis Anhalt-Bitterfeld:                            65,9 Mio. Euro
  • Landkreis Börde:                                           8,6 Mio. Euro
  • Burgenlandkreis:                                            206,8 Mio. Euro
  • Landkreis Jerichower Land:                          7,7 Mio. Euro
  • Landkreis Harz:                                             25.000 Euro
  • Landkreis Mansfeld-Südharz:                        5,1 Mio. Euro
  • Landkreis Saalekreis:                                    14,4 Mio. Euro
  • Salzlandkreis:                                                141,6 Mio. Euro
  • Landkreis Stendal:                                         106,8 Mio. Euro
  • Landkreis Wittenberg:                                    50,2 Mio. Euro

Sowohl große als auch viele kleine Projekte konnten anhand der Fördermittel realisiert werden, so z.B.:

  • die Sanierung der Ufermauer Nord und Süd in der Zollstraße in Magdeburg mit bewilligten 7 Mio. Euro,
  • der Ersatzneubau der Kita Borstel, Haus II in Aken im Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit bewilligten 2,9 Mio. Euro
  • die Sanierung der Ufermauer am Mühlgraben in Calbe mit bewilligten 7,4 Mio. Euro
  • die Sanierung der Ablaufleitung des Schöpfwerks Seegrehna mit bewilligten 3,3 Mio. Euro oder
  • Eisdom, Planetarium, Nachwuchsleistungszentrum in Halle
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9 Antworten

  1. Fragen sagt:

    Wieviel davon wurde zweckentfremdet? Wieviel davon wurde/ wird für naturschädliche Maßnahmen verwendet?

    • Joachim Euther sagt:

      Keine. Jede Maßnahme hat sogar im Gegenteil das natürlichen Charakter gestärkt und den CO2-Ausstoß reduziert.

    • Bescheuerte Frage, entsprechende Antwort sagt:

      JEDE der durchgeführten Maßnahmen ist naturschädlich. Ausnahmslos. Jeder Bau, jede Tonne Zement, jeder Eingriff. Die Natur kam Milliarden Jahre alleine zurecht und wird das auch nach dem Verschwinden der Menschheit.

    • Alt-Dölauer sagt:

      @Fragen: Ist doch egal, Hauptsache der Euro rollt nach und in Sachsen-Anhalt! Stärkt unsere Wirtschaft. Verbessert den Wohlstand. Wo landet das Geld denn sonst: Bei den Schuldenstaaten im Süden oder den Nehmerländern im Osten. Da lieber hier ausgeben. Gut so!

  2. Radfahrer sagt:

    Kostenlose Unterbodenwäsche. Und Gelblichtverstoß, wie man an der „Bugwelle“ sehen kann.

  3. Franz der 1. sagt:

    Ganz schön wenig Wasser momentan in der Saale.

  4. IG Hochwasserschutz sagt:

    Nur für präventive Maßnahmen zum Hochwasserschutz für die Bürger in der Altstadt wurde das Geld leider nicht verwendet, jedenfalls nicht so, dass sie nun bei einem neuen Hochwasser besser geschützt wären. Darin liegt die große Tragik dieses Programmes.