Saalesparkasse zieht Bilanz: Kundeneinlagen steigen auf fast 5 Milliarden Euro
Die Saalesparkasse zieht Bilanz über das vergangene Jahr. So konnte die Bilanzsumme auf über 6 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Kundeneinlagen stiegen um 439 Millionen auf 4.975,9 Millionen Euro ein Plus von 439 Millionen Euro. Das Jahresergebnis in Höhe von 2,1 Millionen Euro wird der Sicherheitsrücklage zugeführt. Durch Spenden und Sponsoring in Höhe von 3,06 Millionen Euro wurden wieder Vereine, Künstler, Kulturschaffende, Kultureinrichtungen und soziale Organisationen unterstützt. Zudem gehen wieder Millionensummen an die kommunalen Haushalte von Halle (Saale) und dem Saalekreis.
Die Saalesparkasse hat in Halle und dem Saalekreis 44 Filialen. Außerdem werden 21 Stationen mit der Mobilen Filiale angefahren. 647 Mitarbeiter sind für die Saalesparkasse tätig, darunter 42 Azubis. 55 Prozent aller Girokonten in der Region werden bei der Saalesparkasse geführt.
„Ein wirklich verlässlicher Partner zeigt sich in Krisenzeiten“, stellt der Vorstandsvorsitzende der Saalesparkasse Dr. Jürgen Fox fest und sagt weiter: „Unsere Kund*innen konnten auch im zweiten Pandemie-Jahr voll auf uns zählen – und das bleibt auch künftig so.“ Auch das Jahr 2021 gestaltete sich anspruchsvoll: Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen waren für jeden Einzelnen herausfordernd. Das galt auch für die Sparkasse und ihre Kund*innen. Darum lag der Fokus der Geschäftspolitik im Jahr 2021 wieder ganz darauf, die Menschen in Halle und im Saalekreis gut zu begleiten und einen Beitrag für die wirtschaftliche Stabilität der Region zu leisten.
„Viele unserer Firmenkundinnen und Firmenkunden haben während der Pandemie schwere Zeiten durchmachen müssen. Wir haben in zahlreichen Einzelgesprächen helfen können, indem wir zusätzliche Kredite vergeben oder auch Finanzierungen gestundet haben“, blickt Peter Knobloch, verantwortlich für das Firmenkundengeschäft, zurück und ergänzt: „Dabei haben sich gerade unsere mittelständischen Kund*innen auch in dieser Krise insgesamt wieder als sehr widerstandsfähig erwiesen.“ Schnelle Kredit- und Liquiditätshilfen waren dennoch oft notwendig. Zusätzlich wurden Unternehmen und Selbstständige während der Krise durch Programme der KfW und der Investitionsbank Sachsen-Anhalt unterstützt. Hinzu kamen das Kurzarbeitergeld und die CoronaZuschüsse für besonders stark betroffene Branchen.
Was die Corona-Zuschüsse für die Wirtschaft waren, waren und sind die Impfungen für die Menschen. Als Anfang 2021 die Impfzentren zuerst für die ältesten Mitbürger*innen öffneten, setzte die Saalesparkasse unter der Überschrift „Impf-Taxi“ eine spontan mit dem Ostdeutschen Sparkassenverband entwickelte Idee in die Tat um und übernahm für Menschen, die das 90. Lebensjahr vollendet haben, einen Anteil der Kosten für die Fahrten zum Impfzentrum und zurück. „Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Weg zum Impfzentrum barg einfach zu große Risiken für ältere Menschen“, begründet Dr. Jürgen Fox die Intentionen für das Angebot, für das auch die Stadtwerke Halle als Unterstützer gewonnen werden konnten und das später auch für Menschen ab 70 galt. „Natürlich haben wir die Idee dann auch den Kommunen im Landkreis angeboten und ihnen mit Spenden geholfen, die Impfzahlen in den vulnerablen Zielgruppen schnell auszubauen.“
In jeder Phase der Covid-Pandemie hat die Saalesparkasse ihre Funktionen und Dienstleistungen aufrechterhalten und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt. Filialschließungen waren absolute Ausnahmefälle: „Wir möchten uns daher bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den herausragenden Einsatz bedanken, den sie in der Pandemie geleistet haben“, so Fox im Namen seiner Kollegen.
Geschäftsvolumen weiter ausgebaut | Einlagenwachstum hält an
Im Kundengeschäft ist die Saalesparkasse auch 2021 wieder deutlich gewachsen. So verzeichneten die Kundeneinlagen mit jetzt 4.975,9 Millionen Euro ein Plus von 439 Millionen Euro. Damit setzte sich die Rekordsteigerung von 9,6 Prozent aus dem Vorjahr in gleicher Höhe fort. Diese verteilen sich wie schon in der Vergangenheit vor allem auf Sichteinlagen. Im Sparbereich war das Wachstum mit 0,22 Prozent deutlich moderater. „Das zeigt zum einen, dass die Kundinnen und Kunden in der Niedrigzinsphase nicht auf Flexibilität und schnelle Verfügbarkeit von Vermögen verzichten wollen. Zugleich zeugt es vom Vertrauen, das die Menschen in unsere Sparkasse setzen“, bewertet das Vorstandsmitglied Christian Rothe die Entwicklung und weist weiter hin: „Durch die ansteigende Inflation schrumpft das Vermögen, wenn durch Zinsen keine Erträge mehr generiert werden können. Dieser Entwicklung müssen wir entgegentreten, um unsere Kundinnen und Kunden vor der Realzinsfalle zu bewahren.“er Pandemie geleistet haben“, so Fox im Namen seiner Kollegen.
Kundinnen und Kunden investieren
Das Kundenkreditgeschäft legte insgesamt um 8,3 Prozent auf 2.783,9 Millionen Euro zu. Im Firmen- und Gewerbekundenbereich war vor allem im 2. Halbjahr eine Belebung spürbar, nachdem der Jahresanfang noch von der Corona-Krise geprägt war. In der heimischen Wirtschaft wurde in der zweiten Jahreshälfte wieder stärker investiert, was sich am um 6,4 Prozent gewachsenen Bestand an Krediten für Unternehmen zeigt. „Wir wissen und spüren, dass wir bei der wichtigen Zukunftsfrage des nachhaltigen und klimabewussten Umbaus unserer Wirtschaft eine Schlüsselrolle in der Region haben“, sagt Peter Knobloch zu dieser Entwicklung und verspricht: „Wir möchten alle unsere Kund*innen auf diesem Wege begleiten und werden deshalb weiter passgenaue Lösungen bieten, damit sie ihre Ziele in ökologischer und ökonomischer Hinsicht mit uns an ihrer Seite erreichen können.“ Besonders deutlich fiel das Plus im Kreditgeschäft mit privaten Haushalten aus, das gegenüber dem Vorjahr um 13,7 Prozent ausgebaut wurde und größtenteils auf die hohen Zuwächse im Baufinanzierungsbereich zurückzuführen ist. Insgesamt legte die Bilanzsumme der Saalesparkasse von 5,38 Milliarden Euro (31.12.2020) auf 6,05 Milliarden Euro sehr deutlich zu
Wertpapiergeschäft bleibt stark | Verbundgeschäft wächst
Das bei der Saalesparkasse geführte Depotvolumen der Kundinnen und Kunden erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 5,9 Millionen Euro oder 4,1 Prozent auf 151,4 Millionen Euro. Das Depotvolumen bei der Deka-Bank stieg im gleichen Zeitraum um 117 Millionen Euro bzw. 14,7 Prozent. Das Gesamtergebnis im Versicherungsgeschäft der Saalesparkasse zeigte für 2021 im Volumen eine sehr positive Entwicklung. So lag beispielsweise der vermittelte Jahresbeitrag 2021 für die Lebensversicherungen bei 1,9 Millionen Euro, für Rentenversicherungen bei 10,8 Millionen Euro und für Sachversicherungen bei 1,6 Millionen Euro. Auch bei den Bausparverträgen ist eine positive Entwicklung erkennbar. Das 2021 abgeschlossenen Volumen pendelte sich mit insgesamt 97,3 Millionen Euro wieder knapp über dem Vorjahreswert ein. Das Geschäft mit von der LBS Immobilien GmbH vermittelten Immobilien hat sich zudem erfreulich entwickelt und dazu geführt, dass das Vorjahresergebnis um 24,3 Prozent übertroffen wurde. Die in 2021 erzielten Courtagen aus vermittelten Objekten betrugen 1,7 Millionen Euro.
Digitale Services ausgebaut
Im Jahr 2021 hat die Digitalisierung weiter an Fahrt aufgenommen. Der Trend, Bankgeschäfte im Internet oder per App zu erledigen, hat sich während der Pandemie noch mehr beschleunigt. „Mit unseren digitalen Services und den innovativen Apps machen wir vielen Menschen jeden Tag das Leben und das Banking leichter. Dabei nutzen wir konsequent die Chancen der Digitalisierung, um den veränderten Kundenbedürfnissen gerecht zu werden“, erklärt Vorstandsmitglied Christian Rothe. Mittlerweile nutzen deutlich mehr als 60 Prozent der Privat- und fast 90 Prozent der Geschäftskundinnen und -kunden Online-Banking. Hohe Steigerungsraten sind ebenfalls bei der Nutzung der mehrfach ausgezeichneten Sparkassen-App zu verzeichnen und auch das kontaktlose Bezahlen wurde immer beliebter. Voll im Trend liegt dabei das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone, was erhebliche Zuwächse verzeichnet. „Mit Apple Pay können unsere Kundinnen und Kunden jetzt schnell, einfach und hygienisch mobil bezahlen – seit Juli 2021 nun auch in Apps und im E-Commerce“, berichtet Christian Rothe und sagt weiter: „Einfaches Online-Payment direkt vom Girokonto haben wir mit der Zusammenführung der Online-Zahlverfahren Giropay und Paydirekt unter der Marke Giropay realisiert. Und der Handy-zu-Handy-Zahldienst Kwitt wird nun als „Giropay Geld-Senden“ für noch mehr Kunden zugänglich und attraktiv.“ Die Saalesparkasse hat aber auch die Kunden und Kundinnen im Blick, die eine persönliche Beratung wünschen. In den Filialen und Beratungs-Centern finden ausführliche Beratungsgespräche statt. „Zum Beispiel bei Fragen zur Vermögensanlage, Finanzierung oder Altersvorsorge nehmen sich unsere Finanzexpertinnen und -experten gerne vor Ort die Zeit“, so Rothe. Eine bequeme Alternative dazu ist die Beratung per Chat oder Video über das digitale Beratungsangebot Direkt@Saalesparkasse.
Stabiles Jahresergebnis
Die Zinspolitik der EZB und das Zinsniveau wirken sich unverändert deutlich auf den Zinsüberschuss der Saalesparkasse aus. So sank der Zinsüberschuss – immer noch die wichtigste Ertragsquelle der Saalesparkasse – trotz leicht gestiegener Zinsen zum Jahresende um 2,2 Millionen Euro bzw. um 3,0 Prozent. Beim Provisionsüberschuss machte sich insbesondere das gute Wertpapiergeschäft bemerkbar. Damit lag der Provisionsüberschuss zum Stichtag mit 36,8 Millionen Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahres (33,8 Millionen Euro). Darüber hinaus gelang es der Saalesparkasse, die sonstigen betrieblichen Erträge, die wesentlich durch die Grundstücks- und Gebäudeerträge sparkasseneigener Immobilien geprägt sind, weiter auszubauen. Sie bewegten sich mit 7,1 Millionen Euro (Vorjahr 5,7 Millionen Euro) über den Erwartungen. Auf der Kostenseite trägt weiter konsequentes Kostenmanagement Früchte. Im Ergebnis blieb das Verhältnis der ordentlichen Aufwendungen zum Bruttoertrag (Cost-IncomeRatio) mit 64,9 Prozent nahezu unverändert auf Vorjahres-Niveau (64,3 Prozent). Das Jahresergebnis in Höhe von 2,1 Millionen Euro blieb ebenfalls stabil und wird wie in den Vorjahren zur Stärkung der Eigenmittel genutzt und mit der Feststellung des Jahresabschlusses der Sicherheitsrücklage zugeführt. „Angesichts der wieder enormen Herausforderungen können wir mit dem Betriebsergebnis des Jahres 2021 absolut zufrieden sein.“, resümiert der Vorstandsvorsitzende, Dr. Jürgen Fox, das Erreichte und sieht die Saalesparkasse weiter gut aufgestellt. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Unsere stabile Ertragslage und die solide Eigenkapitalausstattung zeugen von der Nachhaltigkeit unserer Geschäftsstrategie. Das wäre aber alles nichts ohne unsere Kund*innen. Dafür bedanke ich mich herzlich – im Namen des gesamten Teams Saalesparkasse.“Wertschöpfung für die Region
„Weil´s um mehr als Geld geht“ ist für die Saalesparkasse mehr als ein Motto. Es ist ein Leitsatz und ein Wert, den sie mit Leben füllt: Sie setzt sich für die Gesellschaft ein und lebt eine Partnerschaft mit der Region. So hat sie im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Vereine, Künstler, Kulturschaffende, Kultureinrichtungen und soziale Organisationen mit rund 3,06 Millionen Euro unterstützt und gefördert. „Eine vielfältige Gesellschaft, ein reichhaltiges Vereinsleben und eine inspirierende Kulturlandschaft machen das Miteinander in den Regionen erst wirklich lebenswert. Mit unserer Unterstützung leisten wir einen tatkräftigen und verlässlichen Beitrag dazu“, erklärt Dr. Jürgen Fox. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es jedoch, nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Deswegen müssen gemeinsam alle möglichen Anstrengungen unternommen werden, um dem Klimawandel entschlossen entgegenzutreten. „Wir haben uns vor diesem Hintergrund dazu entschlossen, mit Spenden in Höhe von insgesamt 200.000 Euro im Jahr 2021 regionale Aufforstungsprojekte in Halle und im Saalekreis zu initiieren und umzusetzen“, berichtet Fox und ergänzt stolz: „In kürzester Zeit haben wir so an die 50.000 kleine Bäumchen und Sträucher pflanzen können – und das soll nicht das Ende sein. Bereits jetzt planen wir die nächsten Projekte in gleicher Größenordnung.“
Trotz der Rekordumsätze wird der Service schlechter. So z. B. wurden aus Selbstbedienungsfilialen die Auszugsdrucker herausgenommen, u.a.in der relativ neuen Filiale in Heide-Süd und am Braunschweiger Bogen. Hier empfiehlt man den Senioren, die es vorwiegend trifft, doch zur Filiale am Gastronom zu gehen. Aber man setzt ja auf das attraktivere digitale Geschäft. Womöglich wird das Bargeld ganz abgeschafft und irgendwann sterben ja auch die alten „Kund*innen“ weg.
Und die Erde ist eine Scheibe…