Sachsen-Anhalt: Die meisten Azubi-Pendler lernen in Leipzig
Jeder fünfte Pendler-Azubi aus Sachsen-Anhalt lernt in Leipzig. Das zeigen aktuelle Zahlen der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. Von den 3.341 auspendelnden Auszubildenden lernen 649 in der sächsischen Messemetropole. Auf Platz zwei der beliebtesten Pendlerziele für Auszubildende folgt die Stadt Wolfsburg. Dort lernen 197 Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter. Platz drei belegt Berlin mit 178 Auszubildenden aus Sachsen-Anhalt.
Wegen guter Chancen und Demografie: Zahl der Auspendler-Azubis sinkt in den vergangenen fünf Jahren um fast 50 Prozent
Insgesamt ist die Zahl der jungen Menschen aus Sachsen-Anhalt, die ihre Ausbildung in einem anderen Bundesland machen, zwischen 2010 und 2015 um fast 50 Prozent zurückgegangen. Während im Juni 2010 noch 6.362 Auszubildende für ihre Ausbildung in ein anderes Land pendelten, waren es im Juni 2015 nur noch 3.341. „Mehr Ausbildungsplätze und weniger Bewerber erhöhen für junge Menschen die Chancen in der Region. Deshalb beginnen immer weniger Jugendliche eine Ausbildung in anderen Bundesländern. Auch weil sie hier im Land gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung und einen guten Start ins Berufsleben vorfinden“, erklärte der Chef der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Kay Senius.
Immer weniger kommen zur Ausbildung nach Sachsen-Anhalt
Nachgelassen hat auch die Zahl der Jugendlichen, die zur Ausbildung aus anderen Bundesländern nach Sachsen-Anhalt kommen. Im Jahr 2010 waren es noch 2.063, 2015 nur noch 1.596. Ein Rückgang von 23 Prozent. 237 von ihnen kamen aus der Stadt Leipzig, 153 aus dem Landkreis Nordsachsen, 96 aus dem Kreis Leipzig und 74 aus dem Kreis Helmstedt.
Senius: „Perspektiven bieten, im Ausland rekrutieren und Schwächeren eine Chance geben!“
„Im Osten sind mittlerweile viele Unternehmen mit Bewerbermangel konfrontiert. Wer also bei der Rekrutierung von Auszubildenden über Bundesländergrenzen hinaus punkten will, der muss Bewerbern ein positives Unternehmensumfeld und längerfristige Karriereperspektiven bieten. Außerdem sollte die Rekrutierung nicht nur auf das Inland beschränkt bleiben sondern auf das Ausland ausgeweitet werden. Und aktuell gilt mehr denn je: Das Potential derjenigen zu nutzen, die aufgrund weniger guter schulischer Leistungen oder anderer Defizite bisher benachteiligt waren“, sagte Senius. Die Arbeitsagenturen unterstützen Arbeitgeber mit speziellen Programmen bei der Ausbildung dieser Jugendlichen.
Man soll also den anderen Ländern die Arbeitskräfte wegnehmen, um sich hier auf dem Status Quo ausruhen zu können, Herr Senius? Wie bringen sie das mit ihrer sozialdemokratischen Ethik überein?
Es gibt noch ein, zwei arbeitslose Jugendliche. Auch in anderen Ländern. Vielleicht sind die gemeint?
Hände in den Schoß geht natürlich auch.