Sachsen-Anhalt stärkt finanzielle Unterstützung der Harzer Schmalspurbahnen mit über 8 Millionen Euro zusätzlich
Das Land Sachsen-Anhalt wird die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) im Rahmen des bestehenden Vertragsverhältnisses in diesem und im nächsten Jahr mit zusätzlichen finanziellen Mitteln unterstützen.
„Damit wollen wir dem Unternehmen in herausfordernden Zeiten den notwendigen Spielraum verschaffen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales, Sven Haller, heute nach einem Gesprächstermin mit Landrat und HSB-Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Balcerowski, HSB-Geschäftsführerin Katrin Müller und Peter Panitz, Geschäftsführer der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA), in Wernigerode.
Für die Vertragspartner, zu denen auch das Land Thüringen gehört, sei dabei maßgeblich, dass sich das Unternehmen mit dem Ziel der Kostenbegrenzung strategisch neu aufstelle, betonte Haller.
Nach den Worten des Staatssekretärs erhalte das Unternehmen vom Land Sachsen-Anhalt für 2024 rund 15 Millionen Euro für den Verkehrsvertrag und die Infrastrukturkosten. Diese Unterstützung soll im laufenden Jahr um rund 4,4 Millionen Euro und für das Jahr 2025 um voraussichtlich rund 3,7 Millionen Euro aufgestockt werden.
HSB-Geschäftsführerin Katrin Müller dankte dem Land Sachsen-Anhalt ausdrücklich für die sehr konstruktiv geführten Gespräche sowie die zugesagte Unterstützung. Sie betonte mit Blick auf das weitere Vorgehen: „Wir werden das kommende Jahr dazu nutzen, um gemeinsam mit den Ländern und Gesellschaftern ein Zukunftskonzept 2030 zu erarbeiten.“ Neben der inneren Organisationsstruktur des Unternehmens, so Müller weiter, müssten dabei schwerpunktmäßig auch die künftige Fahrplangestaltung und ein zukunftsfähiges Fahrzeugkonzept sowie nicht zuletzt die Gesamtfinanzierung betrachtet werden.
Zu Ihrer Information
Die im November 1991 gegründete HSB übernahm als erstes nichtbundeseigenes Eisenbahnunternehmen in den neuen Bundesländern mit insgesamt zwanzig kommunalen Gesellschaftern in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen im Februar 1993 von der Deutschen Reichsbahn die Schmalspurbahnen im Harz; darunter auch die stark frequentierte Brockenbahn.
In den mehr als drei Jahrzehnten ihres Bestehens hat sich die HSB zu einem erfolgreichen Nahverkehrsunternehmen entwickelt, welches von den Besonderheiten des historischen Dampfbetriebes und einer starken touristischen Bedeutung geprägt ist.
Bis Ende der 2010er Jahre erfolgte die Finanzierung aus Fahrgeldeinnahmen, Gesellschafterbeiträgen und insbesondere Zuschüssen der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen auf Grundlage der 1994 abgeschlossenen Länderverträge. Hinzu kam ein Verkehrsvertrag mit dem Freistaat Thüringen für den Nahverkehr im Südharz, der im Rahmen des „Nordhäuser Modells“ mit einem Mischverkehr mit Zweisystemstadtbahnzügen der Verkehrsbetriebe Nordhausen (VBN) auf Basis einer gedeckelten Pauschalfinanzierung für Betrieb und Infrastruktur erbracht wird.
Das Unternehmen hat den wirtschaftlichen Erfolg in den zurückliegenden Jahren durch steigende Fahrgeldeinnahmen und umfangreiche Rationalisierungsmaßnahmen gesichert. Im Jahr 2021 wurde die Finanzierung in beiden Bundesländern auf Verkehrsverträge sowie eine in Sachsen-Anhalt pauschalisierte Infrastrukturförderung umgestellt; verbunden mit einer deutlichen Erhöhung der finanziellen Beiträge der Länder und Kommunen. Zudem werden diese Beiträge der Verkehrsverträge anhand volkswirtschaftlicher Indizes fortgeschrieben.
Trotz dieser schon deutlich verbesserten Absicherung befindet sich die HSB aktuell in einer wirtschaftlich herausfordernden Situation. Die Kosten für Energie, Personal und insbesondere die Fahrzeuge sind in den letzten Krisenjahren sehr stark gestiegen. Daneben bestehen Probleme der Personalverfügbarkeit und der betriebsstabilen Vorhaltung der Fahrzeuge sowie immer häufiger auftretende Sturmereignisse, die die Befahrbarkeit insbesondere der ertragreichen Brockenstrecke zeitlich einschränken.
Das kommunale Bahnunternehmen befindet sich daher in Abstimmung mit seinen Gesellschaftern sowie in Gesprächen mit beiden Bundesländern, wie diese Herausforderungen bewältigt werden können. Dazu gehört auch eine Überprüfung der Antriebe zukünftiger Fahrzeuge sowie die angestrebte Dekarbonisierung der beliebten Dampflokomotiven.
Und was interessiert uns das hier in Halle?
„uns“
@ 150. Stellen Sie sich mal vor: auch jenseits der Stadtgrenze geschehen Dinge welche auch Menschen in Halle interessieren dürften. Es gibt sicher auch nicht wenige Hallenser, welche in ihrer Freizeit Ausflüge in die Umgebung machen oder sich aus welchen Gründen auch immer mit z.B. dem Harz, dem Mansfelder Land oder dem anhaltinischen Verbunden fühlen und an den dortigen Entwicklungen interessiert sind. Also seien sie mal nicht so kleinlich und schauen sie auchmal über den Tellerrand hinaus. Ich schaue hier auch rein obwohl ich weder in Halle wohne und noch nicht mal dort geboren bin.
Viel!
Na zumindest die Steuerzahler die aus ST zu einem großen Teil aus Halle kommen. Dort wird unser Geld im Naturschutzgebiet verheizt.
Das ist ja wohl nun die eingeschränkte Sicht eines Vollhorst.Wieviel Milliarden sind eigentlich in den letzte Jahren nach Halle geflossen die woanders erwirtschaftet wurden? Wieviel Geld bekommen die ganzen Kulturbetriebe und Theater welche im Endeffekt auch nur durch Zuschüsse des Landes an die Stadt erhalten werden können, da sind auch Steuern bei, welche z:b . ein Salzwedeler, Wernigeröder oder Naumburger erwirtschaftet hat. Oder mal etwas zugespitzt gefragt: Was wäre den Halle ohne sein Umland? Wäre es nicht eine trostlose Betonwüste die sich mit keiner natürlichen Ressource, inkl. aller landwirtschaftliche Produkte auch nur im Ansatz selbst versorgen könnte? Nachdenken hilft manchmal, aber vorher die einfarbige Brille abnehmen.
>>sowie die angestrebte Dekarbonisierung der beliebten Dampflokomotiven.<<
Na da bin ich ganz neugierig, welches kohlenstofffreie Material die notwendige Energie bringen soll.