Sachsen-Anhalt startet Glasfaser-Kampagne: bis 2030 sollen alle Haushalte und Unternehmen angeschlossen sein

Nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, muss der Glasfaserausbau im Land deutlich vorangetrieben werden.
„Wir wollen, dass alle Haushalte und Unternehmen im Land bis 2030 an das Glasfasernetz angebunden sind. Denn nur Glasfaser stellt auf Dauer sicher, dass die Datenraten der Zukunft bewältigt werden können. Es ist schneller, stabiler und sicherer als die herkömmlichen DSL-Kupfernetze“, sagte die Ministerin heute in Magdeburg beim Auftakt der Landeskampagne „Mit Glasfaser startklar für die Zukunft“. Leider seien noch nicht alle Menschen von den Vorzügen des Glasfaseranschlusses überzeugt. „Das wollen wir mit umfassender Information, Aufklärung und vielen guten Argumenten nachhaltig ändern“, fasste Lydia Hüskens das Hauptziel der Kampagne eingangs zusammen.
„Im Land der Schlösser und Burgen werden bald Halbleiter der neuesten Generation produziert. Dafür müssen wir bereit, sprich international zukunftsfähig sein“, betonte sie in der Pressekonferenz. Glasfaser schaffe die Voraussetzungen für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum, beste Bedingungen für Wirtschaft und Innovation, für moderne Arbeit und gute Bildung.
„Attraktive Lebensräume funktionieren nur mit gut ausgebauten Infrastrukturen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, attraktive Strukturen zu schaffen, damit sich Menschen ansiedeln, Unternehmen entstehen und weiterwachsen können. Nur so werden wir die Lebensräume außerhalb der Ballungszentren und unser Bundesland attraktiv für Menschen aus anderen Regionen machen können,“ so Hüskens.
Nicht zuletzt deshalb sei die Glasfaserkampagne eingebettet in die jahrelange gute Kooperation zwischen Kommunen, Land und Wirtschaft beim Breitbandausbau.
Thomas Balcerowski, Landrat des Landkreises Harz: „Die Landkreise engagieren sich intensiv beim Breitbandausbau und setzen dabei konsequent auf Glasfaser. Daher unterstützen wir die Kampagne des Landes. Ebenso teilen wir den strategischen Ansatz der Kampagne, vor allem auf eigenwirtschaftlichen Ausbau zu setzen. Nicht nur im Landkreis Harz wird dies bereits erfolgreich praktiziert.“
Andreas Dittmann, Bürgermeister der Stadt Zerbst/Anhalt und Präsident des SGSA: „Vertragspartner beim eigenwirtschaftlichen Ausbau sind die Städte und Gemeinden. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben bereits Kooperationsvereinbarungen mit ausbauwilligen Telekommunikationsunternehmen geschlossen. Dieser Prozess wird sich fortsetzen: Die Anfragen aus der Branche lassen weitere eigenwirtschaftliche Ausbauprojekte erwarten. Ich hoffe, dass die Glasfaserkampagne dazu beiträgt, diese Projekte zum Erfolg zu führen.“
Marco Langhof, Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt e.V.: „Jedem ist inzwischen klar: Der Bedarf an Internet-Bandbreite steigt von Jahr zu Jahr deutlich. Nur die Glasfaser-Technologie hat genug Reserven, sich an diese steigenden Bedarfe anzupassen. Während aber Immobilien ohne Glasfaser künftig lediglich an Wert verlieren, werden Unternehmen ohne Glasfaser langfristig kaum überleben. Daher ist es für die Wirtschaft jetzt der richtige Zeitpunkt, diese Zukunftsentscheidung zu treffen.“
Das ambitionierte 2030-Ziel soll nach Auskunft der Ministerin in der Kombination von eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau erreicht werden. Beim eigenwirtschaftlichen Ausbau investieren die Telekommunikationsunternehmen ausschließlich eigene Mittel, beim geförderten Ausbau kommen staatliche Subventionen hinzu. Mit der Glasfaserkampagne wird der Ansatz „Eigenausbau first“ unterstützt, sagte Hüskens. Die Glasfaserkampagne setze hier keinesfalls bei Null an. Mit seiner Glasfaserquote von aktuell 23,2 Prozent (Datenstand Mitte 2023) habe Sachsen-Anhalt einige andere Bundesländer hinter sich gelassen. Die Gigabitquote, in die auch Kabel-TV-Netze einfließen, liege sogar bei 48,9 Prozent (Datenstand ebenfalls Mitte 2023), bilanzierte Lydia Hüskens.
„Wir haben bereits eine hohe Dynamik im eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau. Deutlich mehr als 20 Unternehmen investieren in allen Landesteilen in die Zukunftstechnologie Glasfaser – vom multinationalen Konzern bis zum regional tätigen Stadtwerk“, erklärte sie. Dennoch: In Sachsen-Anhalt wurden der Ministerin zufolge seit 2015 rund 450 Millionen Euro Fördermittel in den „Weiße-Flecken“-Breitbandausbau investiert. Rund 200 Millionen Euro kommen in den nächsten Jahren im Rahmen der „Graue Flecken“-Förderung hinzu, weil nicht überall im Land eigenwirtschaftlich ausgebaut werden kann. „Je stärker wir den Eigenausbau forcieren, desto weniger Steuergeld muss für das Ziel der flächendeckenden Glasfaserversorgung aufgewendet werden“, erläuterte Hüskens. Insofern sei die Glasfaserkampagne auch eine gute Investition in die Zukunft des Landes, betonte sie abschließend. Eigenwirtschaftlicher Ausbau gehe nicht zulasten der Steuerzahler.
„Leider seien noch nicht alle Menschen von den Vorzügen des Glasfaseranschlusses überzeugt. „Das wollen wir mit umfassender Information, Aufklärung und vielen guten Argumenten nachhaltig ändern““
Das ist etwas, was ich nicht ganz verstehe. Warum müssen Menschen erst von den Vorzügen eines Glasfaseranschlusses überzeugt werden? Es ist doch allgemein bekannt, dass man, wenn man schnelles Internet haben will, am besten mit Glasfaseranschlüssen fährt. Dass diese Anschlussart nicht überall verbreitet ist, liegt doch in erster Linie an der mangelnden Verfügbarkeit und eben nicht an unzureichender Informationen über Glasfaseranschlüsse.
Ich jedenfalls wüsste nicht, warum eine Person einen Anschluss mit Kupferkabel einem Glasfaseranschluss vorziehen sollte. Das ergäbe doch überhaupt keinen Sinn.
Eventuell weil die Leistung über Kupfer ausreichend ist, vielen Menschen reichen 50Mbit oder 100Mbit. Selbst 250Mbit und mehr sind über Kupfer realisierbar. Die brauchen keinen teuren Glasfaser Anschluss.
Wenn am Ende der Strippe nur ein Nutzer hängt, mag das stimmen. Hier in der großen Stadt wohnen aber auch mal zwei oder drei Parteien in einem Haus und mehr als 5 Hanseln in einer Straße. Da müsste man eine Menge Kupferkabel verlegen, um alle mit 250Mbit „und mehr“ versorgen zu können.
Oder ein Glasfaserkabel.
🙂 🙂 🙂 Dein Ernst?
Die 250Mbit sind pro Anschluss.
Das hat nichts mit der Anzahl der Kabel zu tun. Jeder VDSL(2) Anschluss ab 50Mbit geht heute schon über Glasfaser, nur das Glasfaser nicht bis zum Hausanschluss liegt.
Du hast echt voll Ahnung. 🙂 🙂 🙂
Du nicht so. Das merkt man immer wieder.
Keine Argumente, wie schwach.
Keine Ahnung, wie vorhersehbar.
@du weißt so wenig
Wenig Wissen ist aber immer noch besser als NULL Wissen wie bei dir.
immer noch keine Argumente
Deutschland ist ein Land, in dem ein Großteil der Menschen zur Miete wohnt. Die größte Hürde bei einem Glasfaseranschluss ist, dass der Vermieter der Installation zustimmen muss.
Wesentlich leichter ist es für Mieter, wenn der Glasfaseranschluss nur bis in den Hauskeller führt und dann die vorhandene Hausverkabelung genutzt wird.
„Dass diese Anschlussart nicht überall verbreitet ist, liegt doch in erster Linie an der mangelnden Verfügbarkeit und eben nicht an unzureichender Informationen über Glasfaseranschlüssen“ Frag am besten deine unsichtbare Hand 😉 Und wie mit allem hinkt D hinterher. Warum? Weil die Telekom lange Kupfer haben wollte. Darfst du lesen ist von 2016 —–> https://www.deutschlandfunk.de/breitbandausbau-der-kampf-der-telekom-um-das-kupfernetz-100.html
@:
Fragt sich halt nur wer die ganzen Glasfaserkabel verlegt hat, die für Internetanschlüsse per DSL mit Geschwindigkeiten über 16Mbit genutzt werden?
Könnte die vielleicht die Telekom verlegt haben?
Warum überhaupt Kabel? 5G-Funk ist doch so geil?
Sag, dass du kein technisches Verständnis hast, ohne zu sagen, dass du kein technisches Verständnis hast…
Wieso? Werden die ganzen vernetzten Internet-der-Dinge-Echtzeitanwendungen, von denen technologiegläubige FDP-Politiker immer schwafeln, etwa per Glasfaserkabel zu den Endgeräten gebracht?
Das nennt man wohl Dunning-Krüger-Effekt in Echtzeit.
Was für ein unnötiges Geschwurbel. Und dafür werden echt Leute bezahlt. 🙄
Hast du eigentlich eine Arbeit, für die du bezahlt wirst?
2030 Selten so gut gelacht
…, ist wieder ein anderes Kabel aktuell, dann geht der Zauber von vorn los. Das (Profit-) Rad muss sich weiterdrehen.
Ganz schlecht für die Branche der Kupferkabeldiebe 😁
Und wieder geht es nur um Intel und Magdeburg. Ihr werdet sehe wenn für Intel alles vorbereitet ist muss gespart werden und dann reicht für den Rest des Landes auch Kupfer oder weniger. kotz
Eigentlich wollte ich immer das Gegenteil von dem machen was Politiker wollen, hier klappt das leider nicht da ich noch kein Rentner bin und wegen der Arbeit noch Internet brauche.
Vorige Woche waren die Kollegen also zum Schachten da und haben sich über mein visionäres Leerrohr aus dem Keller in die Rabatte vom Vorgarten sehr gefreut, allerdings haben die nur auf Regenwurmtiefe geschachtet, angeblich reichen 30-40 cm….na mal sehen.
Die Vorzüge von Glasfaser sind bekannt. Hohe Bandbreite, keine elektromagnetische Störanfälligkeit, sendet selbst keine Störungen aus, geringerer Energieverbrauch etc.
Nur hatten wir vor 15 Jahren eine Komplettsanierung der Straße und Gehwege. Seitdem musste daren nichts ausgebessert werden. Fängt man jetzt an, viele Steine zu bewegen, mündet das seltenst längerfristig in einer gleichbleibenden Qualität der Wege. Das Kupfer tut es bei uns aktuell noch für die meisten Dienste.
Schade, dass vor 15 Jahren zusammen mit dem Straßenneubau noch keiner Glasfaser bei uns verlegen wollte.
So etwas wie den Glasfaser-Ausbau macht man mal nicht eben über Nacht. Bedankt euch beim Kabinett Kohl, der damals den geplanten Glasfaserausbau verhinderte. Wir sprechen uns 2030 wieder.