Sachsen-Anhalt will Arbeiter in Vietnam anwerben
Zu DDR-Zeiten hat man sich billige Arbeitskräfte als Vertragsarbeiter ins Land geholt. 30 Jahre nach der Wende guckt Sachsen-Anhalt wieder nach Vietnam. Wirtschaftsminister Armin Willingmann ist am Dienstag mit 29 Vertretern aus Sachsen-Anhalts Wirtschaft und Wissenschaft nach Vietnam gereist.
Zentrale Themen der achttägigen Reise, an der unter anderem die Präsidenten der Handwerkskammern Magdeburg und Halle sowie der Industrie- und Handelskammer Magdeburg, zwei Hochschulrektoren sowie zahlreiche Unternehmer teilnehmen, sind die Gewinnung von Fachkräften sowie der Ausbau der Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen. „In Sachsen-Anhalt wird der Fachkräftebedarf in den kommenden Jahren weiter steigen“, erläuterte Willingmann. „Diesen Bedarf werden wir nur mit einer gezielten Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland in unseren Arbeitsmarkt decken können – auch und gerade in Sachsen-Anhalt!“
Vietnam rückt hierbei besonders in den Fokus, denn Sachsen-Anhalt pflegt zu dem dynamisch wachsenden Land in Asien traditionell vielfältige Beziehungen. Seit 2004 wird Sachsen-Anhalt durch die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Vietnam (AHK Vietnam) vertreten und unterhält eine eigene Landesrepräsentanz. Besonders aktiv waren in den vergangenen Jahren auch Bildungsträger aus Sachsen-Anhalt bei der Etablierung der dualen Ausbildung in Vietnam. „Wenn es uns gelingt, die Kooperationsbemühungen hier weiter auszubauen, kann es auch gelingen, vietnamesische Fachkräfte für Sachsen-Anhalt zu gewinnen“, so Willingmann.
Beispielhaft sei auch die Zusammenarbeit im Hochschulbereich: „An allen sieben staatlichen Hochschulen des Landes sind Studierende aus Vietnam immatrikuliert; insgesamt fast 300 der knapp 7.000 ausländischen Studierenden in Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus haben vier Hochschulen bereits Kooperationsbeziehungen, die es auszubauen gilt“, betont Willingmann. Ziel der Reise sei es, auch hier den studentischen und wissenschaftlichen Austausch weiter zu fördern.
Die erste Station für die Delegation aus Sachsen-Anhalt wird Ho-Chi-Minh-Stadt – das ehemalige Saigon – sein. Am Mittwoch stehen dort Gespräche im Deutschen Haus sowie der Austausch mit deutschen Unternehmen im Fokus, die in Vietnam einen Standort unterhalten. Am Donnerstag besucht die Delegation die Deutsch-Vietnamesische Universität, zudem sind politische Gespräche geplant. Freitag reist die Delegation weiter nach Quy Nhon in der Provinz Binh Dinh. Im Fokus stehen hier Gespräche in der Quy-Nhon-Universität sowie der Besuch des Quy-Nhon-Innovation-Valley.
Weiter geht es am Sonntag ins zentralvietnamesische Hoi An. Seit August 2013 ist Wernigerode mit Hoi An mit einer Städtepartnerschaft verbunden – diese erste deutsch-vietnamesische Städtepartnerschaft wurde jüngst mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019 ausgezeichnet. Auf dem Programm stehen dort Gespräche mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie ein Besuch der Altstadt, die seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Am Montag fliegt Wirtschaftsminister Willingmann mit einem Teil der Delegation dann weiter nach Singapur. Hier stehen unter anderem Termine in der Singapore University sowie im Solar Energy Research Institute of Singapore an.
Gut so! Man sucht jetzt Arbeitskräfte in einem Kulturkreis, der für seinen Fleiß bereits bekannt ist.
Es hieß doch mal,das Fachkräfte aus Syrien kämen.War wohl eher ne Ente der MZ.
Eigentlich wäre alles ganz einfach: Die Firmen müssten intern Englisch als Sprache anerkennen und es müssten einfach zeitbefristete Arbeitsvisa vergeben werden. Zu den bei uns bezahlten Löhnen würden wir von akademisch gebildeten Fachkräften aus Pakistan, Indien und den Philippinen überschwemmt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Englisch allgemein als Sprache anerkannt ist, intern wie extern. Viele verstehen und sprechen sie sogar.
Wenn man das immer mit den Fachkräften liest, müsste man glauben die Deutschen seinen zu doof oder zu faul .
Nicht so ganz pauschal von der hand zu weisen; ein teil ist echt zu doof, siehe Schulabgängerleistungen, ein anderer Teil ist eben, von haus aus schon, zu faul.
Das gab es aber früher auch schon, nur hat man da entsprechend gegengesteuert…