Sachsen-Anhalt wirbt in Brüssel für den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoff-Wirtschaft
Grüner Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Er könnte vor allem in energieintensiven Industrien künftig in hohem Maße zum Einsatz kommen und wesentlich dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann wirbt deshalb für den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoff-Wirtschaft und wird am heutigen Montag die Wasserstoffstrategie des Landes in Brüssel vorstellen. Zur Veranstaltung in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union werden mehr als 100 Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erwartet.
„Grüner Wasserstoff ist der Schlüssel für den Erhalt unserer energieintensiven Industrien. Als nachhaltiger Energieträger kann er wesentlich zur Sicherung der Beschäftigung und der Wertschöpfung beitragen und neue Wachstumsimpulse in den von Strukturwandel betroffenen Regionen setzen“, betonte Willingmann vorab. „Sachsen-Anhalt hat hierbei die Chance, sich zu einer der führenden Modellregionen zu entwickeln. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der tiefgreifenden Energiekrise ist es wichtiger denn je, die Weichen für die Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft zu stellen und in entsprechende Zukunftsprojekte zu investieren.“
Im mitteldeutschen Chemiedreick im Süden von Sachsen-Anhalt existiert bereits eine jahrzehntelange Erfahrung bei der Herstellung, dem Transport und der Nutzung von Wasserstoff. Rund 330 000 Normkubikmeter Wasserstoff pro Stunde werden bereits heute hauptsächlich am Industriestandort Leuna für chemische Prozesse zur Herstellung von Basischemikalien eingesetzt. Damit ist die Chemieregion nicht nur einer der größten europäischen Wasserstoff-Cluster, sondern auch einer der größten Emittenten von Kohlendioxid. In Zukunft soll Wasserstoff als nachhaltiger Rohstoff im Großmaßstab mit Hilfe Erneuerbarer Energien produziert werden.
Die Wasserstoffstrategie des Landes sieht unter anderem vor, dass bis 2030 eine Elektrolyseleistung von einem Gigawatt zur Herstellung von grünem Wasserstoff aufgebaut werden soll. Dies entspricht etwa 25 Prozent der derzeitigen konventionellen Wasserstoffproduktion im Land. Darüber hinaus sollen für die nachhaltige Wasserstoffproduktion Wind- und Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von fünf Gigawatt entstehen, Forschungskapazitäten für grüne Wasserstofftechnologien ausgebaut und regionale Netzwerke gestärkt werden.
„In Sachsen-Anhalt reden wir nicht mehr nur über das Potenzial von grünem Wasserstoff, es werden bei uns auch zahlreiche zukunftsträchtige Projekte konkret umgesetzt“, betonte Willingmann. Die Linde AG baut aktuell die größte Elektrolyseanlage ihrer Art mit einer Leistung von 24 Megawatt in Leuna. In Bitterfeld-Wolfen stellt das Unternehmen Nobian mit einer Chlor-Alkali-Anlage bereits 2.700 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr her. Vergangene Woche hatte Willingmann zudem das Hydrogen-Lab der Fraunhofer-Gesellschaft in Leuna offiziell in Betrieb genommen.
„In den kommenden Jahren werden wir seitens des Landes weiter konsequent in den Aufbau der Wasserstoff-Wirtschaft investieren“, erklärte Willingmann weiter. Allein für länderübergreifende Pipeline- und Speicherprojekte hat das Energieministerium für die kommenden Jahre rund 55 Millionen Euro vorgesehen, der Bund wird weitere 130 Millionen Euro beisteuern. Das Gros der Mittel – 149,1 Millionen Euro – soll in Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt (Saalekreis) sowie in eine Pipeline zwischen Bad Lauchstädt, Leuna und dem niedersächsischen Salzgitter investiert werden. 35,7 Millionen Euro fließen in zwei weitere Pipeline-Projekte.
Die Elektrolyse muss massiv an jedem Windrad ausgebaut werden . Sprich zur Pflicht werden .
Schafft erst mal Wasser an da habt ihr heftig zu tun