Sachsen-Anhalter arbeiten länger als im Bundesdurchschnitt
Jeder Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr durchschnittlich 1.444 Stunden gearbeitet. Die Pro-Kopf-Arbeitszeit lag damit um 58 Stunden höher als im Bundesdurchschnitt
Die 1,005 Millionen Erwerbstätigen haben im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Landesamtes 1 451,1 Mill. Arbeitsstunden geleistet. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, welches die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am Arbeitsort umfasst, sank damit gegenüber 2018 um 7,8 Mill. Stunden auf 1 451,1 Mill. Stunden (-0,5 %). Die Zahl der Erwerbstätigen war ebenfalls rückläufig und nahm im Jahresdurchschnitt 2019 um 1 400 Personen auf 1,005 Mill. Personen (-0,1 %) ab. Damit sank die durchschnittliche Pro-Kopf-Arbeitszeit der Erwerbstätigen um 6 Stunden auf 1 444 Stunden. Das waren 58 Stunden mehr als im Bundesdurchschnitt.
Unterschiedliche Entwicklungen gab es in den einzelnen Wirtschaftsbereichen. Während das Arbeitsvolumen in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (-4,5 %), Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen (-2,1 %), Verarbeitendes Gewerbe (-1,4 %) und Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (-0,8 %) sank, nahm es in den Bereichen Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit; Private Haushalte (+0,9 %) sowie Baugewerbe (+0,1 %) zu. Die meisten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen wurden im Baugewerbe mit 1 622 Stunden und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit 1 604 Stunden geleistet. Am kürzesten war die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen in den Dienstleistungsbereichen (1 402 Stunden), in denen Teilzeitarbeit und marginale Beschäftigung eine größere Rolle spielen.
Ursachen für die Unterschiede zum Bundesdurchschnitt und zwischen den Wirtschaftsbereichen sind neben verschiedenen tariflichen und individuellen Arbeitszeiten (Vollzeit-, Teilzeit-, marginale Beschäftigung), den unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen (abhängige und selbstständige Erwerbstätigkeit) und Wirtschaftszweigstrukturen auch die Mehr- und Kurzarbeit sowie krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in den Bundesländern. Die verschiedenen regionalen und strukturellen Pro-Kopf-Arbeitszeiten sind somit kein Maßstab der Intensität und Qualität der verausgabten Arbeitszeit.
…und verdienen mit am wenigsten im Bundesweiten Durchschnitt