Sachsen-Anhalter lassen sich seltener scheiden, Rückgang um 11,1% gegenüber 2019
2023 sank die Anzahl der von den Gerichten in Sachsen-Anhalt mitgeteilten Ehescheidungen auf 3 152 Verfahren. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, wurden damit gegenüber dem Vorjahr 3,8 % und im Vergleich zu 2019 insgesamt 11,1 % weniger Ehescheidungen gemeldet.
Betrachtet man die Anzahl der Ehescheidungen im Verhältnis zur mittleren Bevölkerung, zeigte sich die gleiche Tendenz. 2019 betrug die Anzahl der Entscheidungen noch 16,1 pro 10 000 Personen der mittleren Jahresbevölkerung, in 2023 sank diese auf 14,4 und lag damit 10,6 % unter dem Wert von 2019. Von den geschiedenen Ehepaaren waren 177 bzw. 5,6 % bereits 36 Jahre oder länger verheiratet. 225 bzw. 7,1 % der Paare erreichten hingegen nur eine Ehedauer von maximal 3 Jahren. Unter den geschiedenen Ehen gemischtgeschlechtlicher Paare bestand rund die Hälfte 11 Jahre oder länger. Die Hälfte der gleichgeschlechtlichen Ehepaare wurde schon nach maximal 5 Jahren geschieden.
Zum Zeitpunkt ihrer Scheidung waren Frauen durchschnittlich 44,3 Jahre alt. Männer wurden hingegen erst mit durchschnittlich 47,4 Jahren geschieden. Auch bei der Altersgruppe der über 60-Jährigen zeigten sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Waren 12,2 % der Männer bei ihrer Scheidung schon älter als 60 Jahre, gehörten dieser Gruppe bei den Frauen ca. 4,3 Prozentpunkte weniger und damit 7,9 %, an.
In der Statistik über rechtskräftige Urteile in Ehesachen werden Ehescheidungen von gemischt- und gleichgeschlechtlichen Paaren erfasst. Zu beachten ist, dass Eheschließungen von gleichgeschlechtlichen Paaren erst seit 1. Oktober 2017 möglich sind. Davor bestand seit August 2001 die Option, eine eingetragene Lebenspartnerschaft einzugehen. Diese konnte ab 1. Oktober 2017 in eine Ehe umgewandelt werden.
Welchen Eindruck sollen diese Zahlen vermitteln?
„11,1% weniger Scheidungen“…. klingt gut, bis man weiß, daß es in 2023 mit 8469 aber auch 17,09% weniger Eheschließungen als 2019 (10217) gab.
Somit STIEG die Scheidungsrate von unter 35 auf über 37 Prozent.
Genau Betty! Denn unter dem Strich wird abgerechnet 👍