Sachsen-Anhalts Brücken sind marode und bröckeln weg
Der Landesrechnungshof schlägt Alarm. „Sachsen-Anhalts Brücken zerbröseln schneller als sie repariert werden“, heißt es im Jahresbericht. Die Prüfer haben 260 der insgesamt 715 Brücken in Baulast des Landes untersucht. Bei mehr als der Hälfte dieser Brücken sind kurzfristige oder umgehende Instandsetzungsmaßnahmen beziehungsweise Erneuerungen erforderlich.
In den Jahren 2006 bis 2016 sei für den Gesamtbestand der Brücken keine signifikante Verbesserung der Brücken mit Zustandsnoten ab 2,5 erreicht worden. Auch werde vom Land keine geeignete Erhaltungsstrategie verfolgt. Durch die Straßenbauverwaltung gegebene Empfehlungen seien weder vollumfänglich umgesetzt noch andere ausreichende substanzerhaltende Maßnahmen eingeleitet worden. Damit sei der Haushaltsgrundsatz der Wirtschaftlichkeit nicht hinreichend beachtet worden. Auch seien verfügbare Haushaltsmittel für die Erhaltung und Instandsetzung von Brücken nicht vollständig ausgegeben worden, „obwohl ein erheblicher Erhaltungs- und Instandsetzungsstau besteht.“ Zudem seien die Brücken schon vor zehn Jahren einmal untersucht worden. Bei zwei Drittel dieser Brücken habe sich der Zustand seit dieser Zeit weiter verschlechtert.
Man erwarte, „dass die Straßenbauverwaltung eine weitere Verschlechterung der Bauwerke verhindert und damit den Landtagsbeschluss umsetzt.“ Es sei zudem eine Strategie nötig, „um einem weiteren Substanz- und Vermögensverlust der Bauwerke entgegenzuwirken.“
Nach Angaben der Rechnungsprüfer werden bis zum Jahr 2023 mehr als 140 Millionen Euro für die Reparatur der Brücken benötigt. Deshalb sei es nötig, den Haushaltsansatz von elf Millionen Euro im Jahr deutlich zu erhöhen.
Neueste Kommentare