Sachsen-Anhalts Energieminister besucht Gasspeicher in Bad Lauchstädt und ist gegen Embargo auf russisches Gas – Lager zu 28 Prozent gefüllt

In Bad Lauchstädt im Saalekreis lagern die Gasvorräte für die Region. 17 unterirdische Gaskavernen in Salzgestein stehen zur Verfügung. Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann hat am Donnerstag zusammen mit seinem sächsischen Amtskollegen Wolfram Günther die Anlagen des Unternehmens VNG besucht.

Kernaussage der beiden: auf russisches Erdgas kann man derzeit nicht verzichten, sie sind deshalb auch gegen ein Embargo. Man müsse aber wegkommen von dem hohen russischen Anteil, sagte Willingmann. Denn das Gas werde für die hiesige Wirtschaft benötigt. Deshalb sei es gut und wichtig, dass auch VNG nach Alternativen forscht. Doch derzeit seien russisches Öl und russisches Gas für die Wirtschaft und die Gesellschaft unverzichtbar.

Derzeit sind die Kavernen zu 28 Prozent gefüllt. Für März sei dies ein normaler Füllstand, sagt Betriebsleiter Sven Heyn. Er liegt sogar ganz leicht über dem sonst um diese Jahreszeit normalen Wert. VNG stellt nur den Hohlraum zur Verfügung. Das Gas selbst gehört dem jeweiligen Kunden. Deshalb könne man auch nicht sagen, aus welcher Quelle das Gas stammt, also ob es sich auch hier tatsächlich um russische Lieferungen handelt. Denn das Gas stammt aus europäischen und auch außereuropäischen Ländern. 

Mit Hilfe zweier riesiger Turbinen wird das Gas verdichtet und kommt mit einem maximalen Druck von 140 Bar in die Kavernen. Auch unter Corona-Bedingungen sei man, wenn auch mit verringertem Personaleinsatz, stets einsatzbereit gewesen, so Heyn.

Die Frage der Versorgungssicherheit angesichts der Ukraine-Krise beunruhige die Menschen zurecht, sagt Willingmann. Doch man könne von einer ausreichenden Versorgungssicherheit sprechen. Das sei eine wichtige Botschaft in Zeiten der Verunsicherung.