Sachsen-Anhalts Landesregierung beschließt Ressortplan Klima/ Umweltminister hält weitere Anstrengungen beim Klimaschutz in Sachsen-Anhalt für erforderlich
Starkregen, Hochwasser und Hitzewellen – der fortschreitende Klimawandel macht sich auch in Sachsen-Anhalt zunehmend bemerkbar. Um langfristig noch mehr für den Klimaschutz zu tun, hat das Kabinett am Dienstag den Ressortplan Klima beschlossen. Mit dem Plan sollen ressortübergreifend 75 Maßnahmen umgesetzt werden, die beim Zukunfts- und Klimaschutzkongress im vergangenen Jahr entwickelt wurden. „Sachsen-Anhalt befindet sich beim Klimaschutz auf einem guten Weg“, erklärte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann mit Blick auf die zuletzt gesunkenen Treibhausgasemissionen. „Dennoch halte ich weitere Anstrengungen für erforderlich“, so der Minister. „Der Ressortplan Klima bildet dabei eine solide Grundlage, die in einzelnen Bereichen in den kommenden Jahren auch noch fortentwickelt werden kann.“
In den vergangenen Monaten wurde der Aktionsplan von einer interministeriellen Arbeitsgruppe unter Federführung des Umweltministeriums erarbeitet. Die Arbeitsgruppe analysierte hierbei die vom Zukunfts- und Klimaschutzkongress entwickelten Vorschläge hinsichtlich der Realisierbarkeit und wies sie den jeweils zuständigen Ministerien zu. 75 der insgesamt 85 Vorhaben wurden in den Ressortplan Klima übernommen, 31 in inhaltlich angepasster Form. 14 Vorschläge werden mangels Ressourcen vorerst nicht weiterverfolgt. „Mit dem Zukunfts- und Klimaschutzkongress ist es gelungen, Klimaschutzmaßnahmen in einem breiten Diskurs mit zahlreichen gesellschaftlichen Akteuren zu entwickeln und in Regierungshandeln einfließen zu lassen“, erläuterte Willingmann. „Mit dem nun vorliegenden Ressortplan Klima haben wir ein wichtiges Koalitionsvorhaben umgesetzt.“
Vorfahrt für Erneuerbare, Schub für die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft
Um keine Zeit zu verlieren, wurden zahlreiche Maßnahmen, die Eingang in den Ressortplan Klima gefunden haben, bereits in Angriff genommen oder auch schon umgesetzt. Ein zentrales Handlungsfeld bildet dabei der weitere Ausbau erneuerbarer Energien. Bereits im Februar 2023 hat das Ministerium für Infrastruktur und Digitales (MID) neue Teilflächenziele für Windenergie in Sachsen-Anhalt festgelegt, damit das Land den bundesweit vorgegebenen Windflächenanteil von 2,2 Prozent bis 2032 erfüllen kann. Sollte die Landesfläche entsprechend mit Windkraftanlagen bestückt werden, könnten jährlich etwa 5,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-äq) eingespart werden. Bis 2026 will das MID zudem den überarbeiteten Landesentwicklungsplan vorlegen.
Um die klimaneutrale Transformation weiter zu beschleunigen, hat das Energieministerium (MWU) unter anderem mehrere Förderprogramme auf den Weg gebracht. Seit Jahresbeginn unterstützt das Ministerium mit dem Landesprogramm „Sachsen-Anhalt Zukunftsenergien“ private und öffentliche Unternehmen bei Investitionen in die intelligente Kopplung der Energiesektoren Strom, Gas und Wärme mit 115 Millionen Euro. Im April hat das Ministerium das Programm „Sachsen-Anhalt Energie“ mit 42 Millionen Euro neu aufgelegt, mit dem Energieeffizienz in Unternehmen unterstützt wird. Und ganz frisch heute an den Start gegangen ist das Landesprogramm „Sachsen-Anhalt Öffizienz“, mit dem Energieeffizienz in Kitas, Schulen, Museen und weiteren öffentlichen Gebäuden unterstützt wird. 88,9 Millionen Euro stellt das MWU hierfür aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereit. Das MWU hat ferner wichtige Weichen für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gestellt. So wurden Anfang 2024 die Ergebnisse einer Wasserstoff-Potenzialstudie veröffentlicht. Im Weiteren fördern Bund und Land den Aufbau des Wasserstoffkernnetzes in den kommenden Jahren mit rund 180 Millionen Euro.
Treibhausgasneutrale Landesliegenschaften bis 2045
Auf Initiative des für Liegenschaften zuständigen Finanzministeriums (MF) wurde ein weiteres Ziel im Bereich Gebäude aufgenommen. So strebt das MF nunmehr den treibhausgasneutralen Betrieb aller Landesliegenschaften bis zum Jahr 2045 an, rechnet hierfür mit erforderlichen Sanierungsmaßnahmen in nahezu allen Landesliegenschaften. Um einen Überblick zu erhalten, hat das MF in einem ersten Schritt den Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (Landesbetrieb BLSA) mit einer Zustandsbewertung aller Landesliegenschaften im Mieter-Vermieter-Modell (MVM) bis Ende 2024 beauftragt. Derzeit bewirtschaftet der BLSA insgesamt 226 Liegenschaften mit etwa 1.049 Gebäuden.
Ausstoß von Treibhausgasen in Sachsen-Anhalt geht zurück
Auch wenn es noch viel zu tun gebe, zeichneten sich bereits erste Erfolge ab, betonte Willingmann im Weiteren. Der Minister verwies auf eine aktuelle Schätzung des Landesamtes für Umweltschutz (LAU), wonach die Treibhausgasemissionen in Sachsen-Anhalt das dritte Jahr in Folge zurückgegangen sind. Demnach wurden 2023 insgesamt 26,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-äq) ausgestoßen. Das waren 8,3 Prozent weniger als 2022 mit 28,8 Millionen Tonnen CO2-äq und 14,0 Prozent weniger als im Jahr 2021 mit 30,6 Millionen Tonnen CO2-äq. Wesentlichen Anteil am Rückgang der Emissionen hatte dabei der fortschreitende Ausbau erneuerbarer Energien. 2023 wurde deutlich weniger Kohle-Strom produziert, weshalb allein die Energiewirtschaft 1,2 Millionen Tonnen CO2-äq einsparen konnte und mit insgesamt 9,9 Millionen Tonnen CO2-äq den niedrigsten Wert seit rund einem Vierteljahrhundert erzielte. „Das Ziel der Deutschland-Koalition, in dieser Legislaturperiode 5,65 Millionen Tonnen CO2-äq einzusparen, rückt damit in greifbare Nähe“, so Willingmann.
Kabinett verständigt sich auf neues Monitoring für Klimaschutzmaßnahmen
Um Fortschritte beim Klimaschutz und der Energiewende sowie bei der Umsetzung des Ressortplans Klima in Sachsen-Anhalt in den kommenden Jahren nachvollziehen zu können, soll ein neues Klimaschutzmonitoring aufgelegt werden. Das Kabinett verständigte sich am Dienstag darauf, dass eine interministerielle Arbeitsgruppe hierzu die Details ausarbeiten soll.
Der Ressortplan Klima ist unter folgendem Link abrufbar: https://lsaurl.de/ressortplanklima
„Um keine Zeit zu verlieren, wurden zahlreiche Maßnahmen, die Eingang in den Ressortplan Klima gefunden haben, bereits in Angriff genommen oder auch schon umgesetzt.“
Richtig so! Ganz, ganz schnell ganz viele Dinge tun!
Wir haben keine Zeit, wir müssen JETZT das Klima retten…
Is nur doof, wenn die in China dieses Jahr 20 Kohlekraftwerke in Betrieb nehmen.
Sonst heisst es doch immer: Wir brauchen eine europäische Lösung. Und jetzt rettet Sachsen-Anhalt das Erdklima ganz alleine?
Respekt, das nenn´ ich mal eine Leistung!
Nein, eine Leistung ist es, Erfolge klein zu reden und madig zu machen. Jede eingesparte Tonne CO2 hilft. Auch wenn China dieses Jahr 20 neue Kohlekraftwerke in Betrieb nimmt (hab deine Zahl nicht überprüft), baut das gleiche China auch die größten Solarparks und das gleiche China überschwemmt den Weltmarkt mit billigen, weil subventionierten Solarpanels. Aber das lässt du mal alles besser weg, denn du willst deine Welt ja nur schwarz sehen.
Was China macht, kann uns hier völlig egal sein.
In China werden Menschen aus politischen Gründen gefangen genommen, gequält und zur Zwangsarbeit gezwungen.
Nach deiner Logik sollten wir das hier jetzt auch machen, weil China das so macht.
Ich bin erstaunt dass sich CDU Minister so für das Klima einsetzt. Vielleicht ist ja doch noch nicht alles verloren und man besinnt sich auf die wichtigen Zukunftsfragen und rührt nicht im Pott der Vergangenheit herum. Natürlich ist es wichtig die Umwelt und das Klima zu schützen. Und natürlich geht es nicht darum von Sachsen Anhalt aus das Klima zu retten. Unseren Lebensraum zu erhalten ist eine der wichtigsten Dinge, die wir angehen müssen. Energieerzeugung ohne giftige und/oder Strahlende Abfälle am laufenden Band, ist doch eine super Sache. Wenn wir diese erst einmal haben, werden wir in der Zukunft viele Fragen der Entsorgung einfach nicht mehr haben. Keine hochgiftigen Stäube, keine Abgase, kein Atommüll und auch keine Luftverschmutzung mehr. Was kann man dagegen einwenden? Perfekt ist auch diese Erzeugung nicht, aber alle mal effizienter und sicherer als alles, was wir bisher hatten.
Daraus wird sich auch wieder ein Standortvorteil für Sachsen Anhalt ergeben.
Geht ja im nächsten Jahr schon los, damit dass wir die bescheuerten Ausbaubeiträge endlich an die abgeben, die nichts bzw. zu wenig machen.
Ob die Anbieter diese Preis dann auch an die Kunden weitergeben, weiß man nicht. Aber da ist dann auch keine Politik Schuld, sondern die Gier der großen Konzerne.
Der Weg ist auf jeden Fall der Richtige. Nur so gehts und nicht anders.
„Ich bin erstaunt dass sich CDU Minister so für das Klima einsetzt. Vielleicht ist ja doch noch nicht alles verloren“
Willingmann ist nicht bei der CDU.
Sie sind doch der Zwilling von BüfüHa .. der schreibt auch immer so einen Müll zusammen.
„Is nur doof, wenn die in China dieses Jahr 20 Kohlekraftwerke in Betrieb nehmen.
Sonst heisst es doch immer: Wir brauchen eine europäische Lösung. Und jetzt rettet Sachsen-Anhalt das Erdklima ganz alleine?“
Wo in Europa liegt China?
Hat irgendwie nichts miteinander zu tun, was du da faselst.
„weitere Anstrengungen beim Klimaschutz in Sachsen-Anhalt “
Soll das ein Witz sein? Welche Anstrengung? Es fahren mehr als 95% Verbrenner im Land. Die Ladeinfrastruktur reicht für 10%. Der ÖPNV wird zunehmend ausgedünnt.
Finde den Fehler!
Starkregen, Hochwasser und Hitzewellen…
Hat er Schnee und Kältewellen 🥶vergessen.
Schwere Hochwasser,Starkregen,Hitzewellen gab es in Deutschland auch schon im 17.,18. und 19. Jahrhundert schon. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) gibt es jedoch wissenschaftliche Prognosen, die mit einer Zunahmen von Starkregen und somit Überschwemmungen in Deutschland rechnen. Die Zunahme sei bedingt durch den Klimawandel. Der DWD betont, solche extremen Wetterereignisse seien dennoch insgesamt selten und werden auch in 100 Jahren nicht rasant zunehmen.
Hast du das beim letzten AfD Parteitag erzählt bekommen? Wo bitte steht solch eine unhaltbare Behauptung des DWD ? Das hast du gerade erfunden. Die Publikationen des DWD kommen alle samt zu einem anderen Ergebnis.
Kannst dir gerne mal das aktuelle Faktenpapier zum Extremwetter des DWD durchlesen. Hier ist mit Nichten die Rede von dem was du hier fabulierst. Selbstverständlich nehmen Extreme Wetterereignisse stetig zu und wir sind alle dran Schuld.
Glaub ruhig daran
„Hitzewellen gab es in Deutschland auch schon [früher]“
Das Faktenpapier 2023 zu Extremwetter in Deutschland, das man beim DWD herunter laden kann, liest sich so:
Selbst die Zusammenfassung ist eher dramatisch.
„In den zurückliegenden 9 Jahren traten mit 2022 fünf Jahre mit einer Jahresdurchschnittstemperatur größer 10 Grad Celsius auf. So hohe Werte wurden vor 2014 in Deutschland noch nie erreicht. Die Folgen waren erneut Hitzewellen und sehr trockene Bedingungen in den Sommermonaten mit Auswirkungen insbesondere auf die Land- und Forstwirtschaft, ähnlich wie in den Jahren 2018, 2019 und 2020 sowie ein ausgesprochen warmer Jahreswechsel 2022/23 mit vielfachen neuen Monatsrekorden.“
„Die Anzahl Heißer Tage (Tagesmaximum der Lufttemperatur mindestens 30 Grad Celsius), über
ganz Deutschland gemittelt, hat sich seit den 1950er-Jahren von etwa drei Tagen pro Jahr auf
derzeit durchschnittlich neun Tage pro Jahr verdreifacht“ und für 2024: „Der Sommer 2024 legte einen regelrechten Frühstart hin. Bereits am 6. April wurde der erste Hitzetag des Jahres registriert, so früh wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn der Wetterdaten in Deutschland.“ und selbst für den im Frühsommer verregneten Osten lag die Zahl der Hitzetage bis Mitte Juli bei 15 im Schnitt. In Städten teilweise deutlich mehr.
Verdreifachung ist eine rasante Zunahme, 15 Hitzetage sind keine Seltenheit, schon weil alle Tage im Jahr dramatisch wärmer sind im Schnitt und was in 100 Jahren passiert, darüber hat sich der DWD garantiert nicht ausgelassen. Ansonsten bring doch bitte mal eine Quelle dazu.
Solange die Klimakleber und FfF-Prediger nicht einen auf die Nerven gehen
@ Sachsen-Anhalt rettet das Erdklima“
Nein, Sachsen-Anhalt Anhalt allein rettet das Erdklima nicht. Aber es leistet einen Beitrag. Und nur so geht es. Vor Ort tun was möglich ist.
Und auch, wenn da nach oben noch Luft ist, es ist gut, dass der Kampf gegen den Klimawandel endlich auf der Agenda steht.