Sachsen-Anhalts Lehrer müssen pro Woche eine Stunde länger arbeiten: Oberverwaltungsgericht fällt Entscheidung zur “Vorgriffstunde”

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35 Antworten

  1. PaulusHallenser sagt:

    „„Die katastrophale Unterrichtsversorgung im Land Sachsen-Anhalt kann offensichtlich einfach dadurch beseitigt werden, dass die Unterrichtsverpflichtung aller Lehrkräfte per Dekret erhöht wird,“ so die Klägerin Anke Prellwitz.“

    Es verwundert mich nicht, dass eine GEW-Gewerkschaftsfunktionärin ein Problem mit dem Leistungsprinzip hat, denn mit einem solchen Hintergrund fehlt oft die privatwirtschaftliche Erfahrung.

    Ein Lehrer, der nicht damit klarkommt, eine Stunde pro Woche zum Wohle der Schüler mehr zu arbeiten, sollte sich fragen, ob er nicht den falschen Beruf gewählt hat. Dazu kommt, dass die reguläre Wochenarbeitszeit bis zu 48 Stunden betragen kann, wovon die Lehrer in Sachsen-Anhalt noch meilenweit entfernt sind.

    Vielleicht sollte man überlegen, mehr Quereinsteiger als Lehrer arbeiten zu lassen, denn die kennen das Leistungsprinzip aus der Privatwirtschaft und sind von daher oftmals die motivierteren Lehrkräfte.

    • Linde sagt:

      … werden die überzähligen Ferientage (30 Tage Urlaub haben Lehrer in der Regel) gegengerechnet, haben Lehrer eine regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit von zirka 46 Zeitstunden während der Unterrichtszeit.

      Die Mehrbelastung gleicht sich theoretisch in der Schülerferienzeit aus.

      Daher bedeutet eine Erhöhung des Deputats um eine LWS eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit während der Unterrichtszeit von 46h auf 47,5h.

      Ich sehe die „Meile“ nicht.

    • typisch Paulusviertel sagt:

      Du hast wirklich keinerlei Ahnung, wovon du sprichst. Eigentlich also wie immer. Du würdest also Mehrarbeit leisten, die du dann in 10 !!!!!!!!! Jahren vielleicht abbummeln darfst?

      • Gerd sagt:

        Das ist in der Industrie durchaus üblich. Nennt sich Arbeitszeitkonto. Bei Selbstständigen auch Einkommen. Ist nicht einfach, soweit verständlich. Eine Katastrophe, die 100 Ausrufezeichen erfordert, ist was anderes. Das wäre z.b keine Rente, weil die Jugend später zu dumm ist um noch mit den Chinesen oder Indern mitzuhalten.

        • typisch Paulusviertel sagt:

          Ich kenne Arbeitszeitkonten, solche Belehrungen kannst du dir sparen. Aber die werden jährlich ausgeglichen. In diesem Fall können sie die Zeit frühestens nach 10 Jahren abbummeln. Ich bin mir sicher, dass auch du das nicht akzeptieren würdest.

    • Daniel M. sagt:

      Dir scheint der Hintergrund der Lebenserfahrung zu fehlen. Lehrer sind nicht weit von einer 48h- Woche netfernt und haben ein ungleich höheren Belastungspegel. Quereinsteiger verfügen häufig weder über pädagogische noch über lehrspezifische Qualifikationen. Deswegen kann der Lehrermangel, der aufgrund der extremen Belastungen auftritt, nicht adäquataufgefangen werden.
      Wenn es nach dir ginge, wäre unser Bildungssystem spätestens in 5 Jahren irreversibel zerstört.
      Lehrkräfte sind erfahrungsgemäß hoch motiviert. Zumindest in den ersten Jahren. Politik, Eltern, Menschen wie du und solche unsinnigen Zwangsmaßnahmen wie o.g machen diese Motivation systematisch kaputt.
      Wenn man etwas von leistungsprinzip schreibt, sollte man schon eine wenig Ahnung davon haben, aus welchen Komponenten sich eine „Leistung“ im Arbeitsleben besteht und erbringen lässt.
      Vielleicht selbst mal „Arbeit“ ausprobiern und danch nochmal melden… deal?!

    • Maria sagt:

      Ein Lehrer oder eine Lehrerin, die nicht eine Stunde mehr pro Woche unterrichten will, tut dies zum Wohle ihrer Kinder.

      Gerne soll man mehr Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen einstellen. Ich habe sie kommen und gehen sehen. Ich habe gesehen, wie ihre Träume vom leichten LehrerInnenleben zerplatzt sind, sie unter der Last zerbrochen sind und dann gekündigt haben. Soviel zum Leistungsprinzip.

      Und das Schlimme an der Sache ist nicht nur, dass sie mal wieder den wichtigen Beruf des Lehrers/der Lehrerin in den Dreck ziehen, sondern, dass es bei den Kündigungen der QuereinsteigerInnen nicht bleiben wird, sondern das hunderte gelernte Lehrkräfte folgen werden!

    • NG81 sagt:

      @Paulushallenser
      Absolut dämlicher Kommentar. Mal abgesehen davon, dass ihre Kommentare prinzipiell dummes Gequatsche darstellen. Die motivierten Seiteneinsteiger, von denen Sie so schwärmen, scheiden übrigens zu Hauf nach kurzer Zeit wieder aus, weil sie es absolut unterschätzt haben, was da auf sie wartet. Da nützt denen ihre Erfahrung aus der Privatwirtschaft nämlich gar nichts. Und wer keine Ahnung von der Arbeitszeit einer Lehrkraft hat, sollte an der Stelle entweder die Klappe halten oder sich schnellstens als Seiteneinsteiger bewerben. Sie sind herzlich eingeladen, diese Erfahrung zu machen. Für jede gehaltene Stunde wird pauschal eine Stunde für Vorbereitung/Nachbereitung veranschlagt. Kurze Nachhilfe:
      27 (mit Vorgriffstunde 28) mal 2= 54 Stunden. Irgendwie deutlich über 40 Stundenwoche. Wie gesagt- dummes Gequatsche kann jeder, unterrichten zum Glück nicht, sonst hätten wir vielleicht tatsächlich solche Menschen wie Sie vor den Kindern stehen. Da lebe ich lieber mit dem Lehrermangel.

    • Emmi sagt:

      @ Paulus, immer nur „dagegen“ sein. Wir leben in einer Demokratie und da darf man schon anderer Meinung sein. Vielleicht war die Klage auch nur zur Feststellung der Rechtmäßigkeit gedacht. Quereinsteigern fehlt oft die pädagogische Komponente oder sie können nicht Kindgerecht erklären. Viele hören ja auch nach kurzer Zeit wieder auf, weil sie dem Stress mit den Kindern und Jugendlichen nicht gewachsen sind.
      Das ist die Realität, Paulus.

    • PaulusHallenser erzählt Unfug sagt:

      Hui, da bettelt aber wieder jemand um Gegenwind. Peinlich, wenn negative Zuwendung die einzige Zuwendung im Leben ist. Vielleicht nicht so ein riesiges Lügengespinst aufbauen? Träum schön weiter.

    • Der Alte Fritz sagt:

      Egal zu welchem Thema, deine Statements sind einfach genial.
      Sie zeugen von Unreife, Arroganz, vom Nichtverstehen und Nichtwissen, einfach von all dem, was Politiker ausmacht. Egal, ob so ein kleiner Hansel wie du palaverst, oder die, welche noch weiter oben agieren, ihre ungefragte Meinung in den Ring werfen, es kommt überall nur etwas zum Schaden der Bürger heraus.
      Versuch dich einfach mal an produktiver Arbeit und erspar den Leuten hier deine (un)geistigen Ergüsse.

    • Torsten sagt:

      Leistungsprinzip:
      Das heißt, dass sich diese Leistung lohnt. Nicht nur in Form einer zusätzlich bezahlten Stunde, sondern darüber hinaus.
      In der Privatwirtschaft, sofern das alles so klappt, ist mit hoher Leistung ein Aufstieg verbunden, der sich auch auszahlt, wenn man danach nicht mehr übermäßig leistet.
      Beim bloßen bezahlen einer Mehrleistung, ohne jeden nachhaltigen Aufstieg dadurch, grundsätzlich ohne Aufstieg dadurch … das hat überhaupt nichts mit dem Leistungsprinzip zu tun.

  2. Torsten sagt:

    Das soll also die Lösung dafür sein, dass den Job keiner machen will. Soso ..
    Ich habe ja keine Ahnung, aber um den Job attraktiver zu machen, war das jetzt sicherlich kein Beitrag.
    Wenn die Decke zu klein ist, kann man an jedem Zippel ziehen, es wird immer etwas anderes darunter hervorgucken.

  3. Dumm & Dümmer sagt:

    Alles nur Flickschusterei. Und Abbau der Mehrzeiten ab 2033/34 soll wohl nen schlechter Witz. Bis dahin sind die Lehrenden vermutlich in der Klapse oder verstorben. Und die Begründung des Gerichts hier 1:1 reinzukopieren, finde ich auch etwas schwach. Liest sich doch kein Schwein durch.

  4. ALLE sagt:

    Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie andere den Lehrerberuf beurteilen und genau einschätzen können, wie wenig Lehrer*innen arbeiten. Natürlich endet deren Arbeitszeit mit dem Verlassen der Schule. Unterricht wird einmalig vorbereitet und dann jährlich einfach wiederholt. Es gibt keinerlei Verwaltungsaufgaben zu erledigen und Elternarbeit macht sich so nebenbei in der Freizeit. Lehrer*innen dürfen auch regelmäßig auf Klassenfahrt fahren und sich dann im 24-Stunden-Dienst um fremde Kinder mit all ihren Bedürfnissen und Sorgen kümmern. Erstaunlich, dass fast niemand mehr diesen Traumberuf ergreifen will.

    Vor allem auch wegen des geringen Korrekturaufwands von Klassenarbeiten und Klausuren, insbesondere der Oberstufe. Da ist eine Stunde keine Seltenheit – pro Exemplar versteht sich. So ist man dann allein mit Abiturprüfungen mindestens 25 Stunden zusätzlich beschäftigt, neben der ansonsten stressfreien Tätigkeit im Unterricht mit immer aufmerksamen, fleißigen, disziplinierten und wertschätzenden Schüler*innen.
    Abschließend fordere ich neben der Verpflichtung zur Vorgriffsstunde auch die Verringerung der Ferienzeit auf ein Mindestmaß, um die Lehrer*innen in Sachsen-Anhalt von ihrer Langeweile zu befreien und die Unterrichtsversorgung zu steigern.

  5. Hallenser55 sagt:

    Die aaaarmen Lehrer mit dem weeeeeeenigen Geld und den weeeenigen Ferien. Die tun mir ja soooo leid !!! Fangt mal bei Papenburg auf dem Bau an oder in Leuna im Schichtdienst ! Dann habt ihr evtl. einen Grund zu jammern.

    • Pressesprecher sagt:

      Ist doch nicht das Problem; man hat seine Arbeitszeit, seinen Feierabend, gesetzliche Überstundenregelung, keine außerbetrieblichen Aufgaben und Betreuungen, Alles, was außerhalb von Tarif- und anderen Verträgen absolviert werden soll, ist mitbestimmungspflichtig. Und Betriebsräte haben schon eine starke macht, wie auch die Gewerkschaften IG BAU und IG BCE

  6. Lehrer sagt:

    1 Stunde mehr ist aber auch mehr Vor- und Nachbereitungzeit mehr.

    In gewissen Kernfächern knabbern die Lehrer schon jetzt am Limit in diesem Punkt.

    Und in den schwachen Klassen zerrt die eine Stunde noch mehr an den Nerven.

    Am Ende wird vermutlich der höhere Krankenstand diese Idee zunichte machen.

    Problem ist, mehr Geld brauchen die Lehrer nicht bei 13 und aufwärts, Stundenkonto ist eine Wette auf die Zukunft.

    Also die Lehrer wollen alle eher in die Entlastung als in eine weitere Belastung.

    • Radfahrer sagt:

      Genau. Und selbst wenn man auf Teilzeit umstellen würde, hätte man das Problem von Lehersprechtagen und Sitzungen mit der Schulleitung, die deshalb nicht anteilig kürzer werden. Und die Vogriffsstunde würde ich bei Teilzeit in voller Höhe erfolgen.

      Das nicht vor 2033 abbaubare Stundenkonto ist vor allem eine versteckte Schuld, die das Land Sachsen-Anhalt anhäuft. Vor dem Hintergrund der Schuldenbremse und möglichen Zahlungsschwierigkeiten wegen der vielen Beamtenpensionen und Altersversorgung der Abgeordneten in der Zukunft, sollte das juristisch und politisch geprüft werden.

  7. Maria sagt:

    Einfach die Arbeitszeit zu erhöhen, die Arbeitsbedingungen weiter zu verschlechtern und das Ansehen des Lehrerinnenberufes weiter zu beschädigen ist garantiert keine „innovative Bildungspolitik“…

    • t-haas sagt:

      Ganz und gar nicht; sie wird das Level der Anwärter auf Burnout und EU massiv erhöhen. Schon jetzt sind Lehrkräfte häufige Besucher bei den entsprehenden Fachmedizinern…

  8. Umgeschaut sagt:

    Klar, Quereinsteiger sollen die Lösung sein… Von Pädagogik, Methodik, Didaktik NULL Kenntnisse. Da hilft auch das „Leistungsprinzip“ der freien Wirtschaft nicht im öfffentlichen Dienst. das ist dort nämlich ausgehebelt. Und die Arbeitsfreude wird nicht gesteigert durch Aufdrücken von Mehrarbeit. Im Übrigen ist die Absprungquote von unbedarften Quereinsteigern jenseits der 50%; allein das sollte zu denken geben. Und beim Rest haben wird dann die berufsunfähigkeit durch BurnOut… Fein gemacht, liebes Land.
    Achja, das wollt ich noch sagen: Die Lehrer, die „zum Wohle der Schüler“ arbeiten, kannste an einer hand abzählen…

  9. Jim Knopf sagt:

    So sieht der schlanke Staat aus . Keine Beamten bei Bahn . Post und Lehrern sowie keine Wehr-oder Dienstpflicht .

  10. warum? sagt:

    Warum Lehrer überhaupt Beamte sind, erschließt sich niemandem.

    • Frodo sagt:

      Es sind größtenteils keine beamten in Sachsen-Anhalt, weil dem land das damals zu teuer war. Man hat nachgezogen, und Schulleiter etc nachverbeamtet. In Einzelfällen(?) werden auch Gymnasiallehrer jetzt verbeamtet… (Aber da lasse ich mich gern korrigieren). Real- und Sekundarlehrer sind Angestellte, mit allen Vor- und Nachteilen.

  11. Ha sagt:

    Die Richter sind nicht neutral und entscheiden im Sinne der Bildungspolitik. Dadurch wird der Lehrermangel nicht behoben. Die arbeitenden Lehrer werden noch mehr belastet. Aber das interessiert das OVG nicht

    • t-haas sagt:

      Nun, nicht umsonst ist man auf hoher See und vor Gericht in Gottes Hand. Ban bekommt bei Gericht auch nicht recht, sondern nur ein Urteil.

  12. Robert sagt:

    Während Lokführer für weniger Arbeitszeit kämpfen dürfen und unser Land lahmlegen, bekommt ein anderer Berufsstand einfach eine höhere Arbeitszeit aufgebrummt.
    Bis heute wurde diese Zusatzstunde in vielen Fällen noch nicht einmal bezahlt, weil der Verwaltungsaufwand dafür viel zu groß ist.
    Kritiker könnten einwenden, dass die Lehrerstunde nur 45 Minuten hat. Auch diese Rechnung geht nicht auf. Es gibt Tage, da ist die erste Pause am Ende des Arbeitstages. Täglich 15 oder gar 30 Minuten Pause (eine Zeit ohne jegliche Verpflichtungen) sind utopisch.

    • Radfahrer sagt:

      Wenn mein Arbeitgeber die Auszahlung mir nach Mehrarbeit zustehender geldwerter Vorteile verzögert, würde ich diesen er- und abmahnen. Wahrscheinlich würde ich den Fall direkt nach einem ersten Schreiben dem Rechtsschutz meiner Gewerkschaft übergeben.

  13. Hansi sagt:

    „Mit der Einführung der Vorgriffsstunde haben wir in Sachsen-Anhalt ein wirksames Instrument gefunden, um die Unterrichtsversorgung deutlich zu verbessern.“
    Und wenn man die Stundenzahl verdoppeln würde – da würde sich erst die Situation entspannen! So eine Milchmädchenrechnung! Lehrer belegen sowieso schon Spitzenplätze bei den Burnout-Patienten. Die Vorgriffsstunde wird einfach den Krankenstand und die Kündigungsrate der Lehrer erhöhen, bis es sich wieder auf dem vorigen Niveau einpegelt.
    Übrigens verfolgt das Land immer noch mit aller Härte Jugendliche und Eltern, die das Schulangebot nicht wahrnehmen wollen.

  14. Hansi sagt:

    Vor 20 Jahren hat Sachsen-Anhalt die hier ausgebildeten Lehrer in den Westen ziehen lassen. Hier wurden sie damals nicht gebraucht und dass die damals aktiven Lehrer irgendwann in Rente gehen würden, konnte damals wirklich keiner ahnen. Vermutlich gingen die Planer von einer Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 80 aus. Lustig zu hören, wenn die Ausforschung jedes einzelnen Bürgers beim Zensus mit Planungssicherheit begründet wird. Die Wahrheit ist: Niemand in der Regierung plant irgendwas. Die sind immer von allen Entwicklungen total überrascht.

    • Pressesprecher sagt:

      Ja, die Dorgerloh-Bullerjahn-Politik wird uns noch über Jahre beschäftigen. Was die kaputt gemacht haben, ist so schnell nicht zu kittten.

  15. Gs sagt:

    Streikt doch auch mal richtig So wie die Lokführer

  16. Radfahrer sagt:

    Macht das Land Sachsen-Anhalt mit der Vorgriffsstunde und einer Abbaumöglichkeit nicht vor 2033 versteckte Schulden? Warum greift hier die Schuldenbremse nicht?