Schießerei im Baumarkt: Pannen bei Großübung in der Dieselstraße

In der Dieselstraße fand am Samstag eine Großübung von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst statt. Im Szenario geht es um eine Schießerei in einem Baumarkt mit vielen Verletzten.
Rund 50 Studenten und Schüler mimten in der Übung die Verletzten. Die Notfalldarsteller des Deutschen Roten Kreuzes sorgten für das passende „Outfit“. Verletzungen wurden angeschminkt, Kunstblut verteilt. Und auch ein gutes Stimmorgan war gefragt, immerhin mussten die „Verletzten“ auch laut um Hilfe schreien. Für zusätzlichen Stress bei den Einsatzkräften sorgte das Dauerpiepen der Alarmanlage.
Die Übung sei auf Überforderung angelegt gewesen, sagte der leitende Notarzt Karsten zur Nieden. Man habe das geübt, was man nicht jeden Tag mache, sagte Daniel Schöppe von der Berufsfeuerwehr. Gut sei, dass man einmal mehr das Zusammenspiel und die Alarmierung geübt habe. Doch es gab auch einige Kritikpunkte. Die Kommunikation zwischen Einsatzleitung und Unterabschnitten müsse verbessert werden. Auch den Behandlungsplatz müsse man besser konstruieren. Zwischenzeitlich waren die Tragen für die Verletzten am Einsatzort ausgegangen, die wurden dann teilweise auf das Bodenpflaster gelegt. Schöppe sagte, so etwas könne im Ernstfall auch passieren, dass man mehr Bedarf als Einsatzkapazitäten habe. In dem Fall müsse der Einsatzleiter mehr Tragen organisieren. Alternativ gehe auch ein Tragetuch oder „vier Mann, vier Ecken“, so Schöppe. Eigentlich standen genügend Tragen bereit. Doch ein entsprechend zur Verfügung stehender Einsatzcontainer wurde zunächst nicht geleert.
Doch das war nicht der einzige „Fehler“. So wurde im Baumarkt ein Verletzter übersehen und erst bei der letzten Begehung anderthalb Stunden nach Alarmauslösung gefunden. Doch auch im Ernstfall kann sich ein Verletzter aus Angst vor einem Attentäter verstecken, sagt Schöppe. Während der Übung gab es auch Probleme mit dem Funk-Kontakt. Dies wolle man in den kommenden Wochen aufarbeiten.
Und auch das Zusammenspiel mit der Polizei muss besser geübt werden. So haben offenbar absprachen untereinander nicht geklappt. So standen mehrere Freiwillige Feuerwehren längere Zeit auf der Dieselstraße und wurden nicht zum Einsatzort vorgelassen, obwohl ihre Hilfe – zum Beispiel beim Heraustragen von Patienten – dringend nötig gewesen wäre.
Doch genau dazu ist solch eine Übung da, um etwaige Schwachstellen aufzudecken.
Daniel Schöppe von der Berufsfeuerwehr:
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