Schwarzfahrerin tritt Bundespolizistin und wird einen Tag später erneut erwischt
Am Samstag, den 1. August 2020 wurde die Bundespolizei über die Notfallleitstelle der Bahn um 15.45 Uhr um Unterstützung gebeten. In einem Intercity, der auf der Strecke Magdeburg – Halle eingesetzt war, befand sich eine Frau, die keine gültige Fahrkarte vorweisen konnte. Die Reisende stieg in Köthen in den besagten Zug.
Nach Ankunft des Intercitys im Hauptbahnhof Halle stand eine Streife der Bundespolizei bereit und nahm die Tatverdächtige in Empfang. Da sie sich nicht ausweisen konnte und auch keine Angaben zu ihrer Person machen wollte, wurde sie für die Identitätsfeststellung mit zur Dienststelle genommen. Dort wurde die 36-Jährige und ihre Sachen durchsucht. Bei dieser polizeilichen Maßnahme verhielt sie sich sehr unkooperativ und kam zunächst mehrfach den Aufforderungen der beiden Beamtinnen nicht nach. Anschließend trat die Deutsche eine der Bundespolizistinnen mit dem beschuhten Fuß gegen das Schienbein.
Die 53-jährige Beamtin erlitt ein Hämatom, konnte ihren Dienst aber fortführen. Nachdem sich die Tatverdächtige beruhigt hatte, ihre Personalien feststanden und ihr die Tatvorwürfe wegen der begangenen Leistungserschleichung, der gefährlichen Körperverletzung, des Widerstandes gegen sowie eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte gemacht wurden, konnte sie die Dienststelle wieder verlassen und erhielt einen Platzverweis für den Hauptbahnhof Halle. Doch damit nicht genug.
Nur einen Tag später nutzte die Frau erneut einen Zug. Diesmal auf der Strecke Aschersleben – Magdeburg. Auch hier hatte sie keine gültige Fahrkarte erworben. Die sich im Zug befindliche Streife übernahm den Sachverhalt und die Frau erhält eine weitere Strafanzeige wegen der zweiten Leistungserschleichung.
Entweder zahlen lassen oder in den Bau, und zwar sofort. Sonst hilft nichts bei solchen Gestalten. Es wird auch ein drittes und viertes mal geben.
Aber dann im Knast arbeiten lassen. Kost und Logie sowie sichere Unterbringung kosten auch Geld.
Ich frage mich immer, warum solche Gestalten immer am Bahnhof oder im Zug erwischt werden ? Hatte die Zugfahrt irgendeinen Grund ? Manchmal hinterfrage ich, ob es einen sinnhaften Zweck der Fahrt gibt. Auch die Gestalten, wo ein Haftbefehl vorliegt – wissen die davon nix ? Lesen die ihre Post nicht ? Es kommt einem immer so vor, als sei das ne riesengroße Überraschung für die Betroffenen.
Wo würdest du denn hingehen, wenn du nicht vor Aufregeung vor dem Briefkasten auf den nächsten Haftbefehl wartest?
Stell dir vor, du hast hier und da ein paar Probleme und willst nicht in deiner leeren Wohnung rumhängen. Wo gehst du hin?
Irgendwo hin, wo ich nicht auffalle, vielleicht? Es gibt viele tolle Dinge, die man tun kann. Aber noch ein paar Straftaten mehr begehen, um sinnlos quer durchs Land zu fahren, ist nicht gerade die klügste Idee. Aber solche Leute sind anscheinend ohnehin nicht ganz helle in der Birne, sonst wären sie nicht da, wo sie jetzt sind.
Du näherst dich langsam dem Problem. Nun stell dir vor, du bist nicht ganz helle und allein geht es dir noch schlechter, weil dann das Grübeln anfängt. Und für all die tollen Dinge hast du kein Geld. Wo würdest du hingehen, wenn du nicht allein sein willst?
Auch wenn man nicht ganz helle in der Birne ist, wird man doch wohl ein paar Freunde in der Nähe haben? Der nächste Trinkertreff wäre doch mal eine Möglichkeit, sich kostenlos und mehr oder weniger unauffällig und ohne Straftaten zu begehen mit anderen zu treffen.
Aber natürlich! Der stabile Freundeskreis voller Fürsorge und Halt. Gerade bei diesen Leuten hilft so ein stabiles soziales Umfeld dabei, nicht abzurutschen und womöglich noch kriminell zu werden.
Halt, ähm, merkst du was?
Am Bahnhof wird auf Betreiben der Bahn regelmößig kontrolliert. Woanders leider kaum.
Personenkontrollen im Bahnhof erfolgen nicht auf Betreiben der Bahn.