Seelsorgerin des Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau in den Ruhestand verabschiedet

Mehr als 30 Jahre war Pastorin Sabine Schober Seelsorgerin im Diakoniewerk Martha-Maria – davon 14 Jahre im Krankenhaus in Halle-Dölau. Jetzt wurde sie in den Ruhestand verabschiedet. Dabei würdigte Dr. Hans-Martin Niethammer, der Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerk Martha-Maria, ihr außergewöhnliches Engagement.
Niethammer würdigte Schobers jahrzehntelanges Wirken: „Du bist ein Mensch, der sich kümmert – um die Dinge, vor allem aber um die Menschen“, betonte er. Schober habe ein hohes Maß an Empathie, aber auch die nötige professionelle Distanz, um in schwierigen Situationen ein Ankerpunkt zu sein. Dabei habe die Seelsorgerin nie „Fälle“, sondern immer Menschen wahrgenommen.
Begleiterin in Krisen, Förderin von Veränderung
Sabine Schober wurde 1960 in Stuttgart geboren. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Tübingen und Straßburg war sie ab 1986 Pastorin der evangelisch-methodistischen Kirche. 1993 wechselte sie in die Krankenhausseelsorge des Diakoniewerks Martha-Maria Nürnberg, ab 2011 wirkte sie im Krankenhaus Halle-Dölau.
Patientinnen und Patienten, Angehörigen wie Mitarbeitenden stand sie in seelsorglichen Gesprächen, in Krisensituationen und in persönlichen Umbrüchen zur Seite. Neben der Einzelbegleitung etablierte sie unter anderem gemeinsam mit ihrem Ehemann und Kollegen Pastor Winfried Bolay, der seit 2014 in der Seelsorge mitarbeitete, die Trauerarbeit. Sie gestaltete die Sterbebegleitung in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden, führte Fortbildungen für Mitarbeitende durch, initiierte die Gottesdienstarbeit neu, war am Aufbau der Palliativstation beteiligt und an Projekten wie dem Jonas-Projekt.
Wertvolle Impulse für das Krankenhaus
In der Arbeitsgruppe Ethik setzte Sabine Schober wichtige Impulse für eine bewusste Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen im Krankenhausalltag. Besonders betonte sie eine offene, interdisziplinäre Haltung und die Sensibilität für Grenzsituationen.
Ein zentrales Anliegen ihrer Arbeit war es, Menschen zu befähigen und in ihrem Können zu bestärken. „Ich habe immer versucht, Räume zu schaffen, in denen andere ihre Gaben entfalten können – und dann wieder einen Schritt zurückzutreten“, beschreibt Sabine Schober ihren Ansatz. Viele Projekte im Haus tragen bis heute ihre Handschrift.
Wertschätzung durch das Diakoniewerk
„Seelsorge ist nicht laut, nicht spektakulär – aber sie wirkt tief. Sabine Schober hat vielen Menschen in schwierigen Momenten beigestanden, mit großer Wärme und klarem Blick. Dafür gebühren ihr unser Dank und unsere Anerkennung für mehr als 30 Jahre in unserem Diakoniewerk. Sie hat Themen angestoßen, Menschen gefördert und dabei nie sich selbst in den Mittelpunkt gestellt. Mit großer Achtsamkeit, geistlicher Tiefe und menschlicher Nähe hat sie Spuren hinterlassen – bei Patientinnen und Patienten ebenso wie bei Mitarbeitenden. Sie wird uns sehr fehlen “, sagte Dr. Hans Niethammer im Rahmen der Verabschiedung.
Dankbarkeit und ein Blick nach vorn
Der Abschied fiel ihr nicht leicht – besonders in einer Zeit des Umbruchs und bevorstehender Veränderungen: „Ich gehe mit Freude und Wehmut. Es ist das erste Mal, dass ich ohne konkreten Auftrag an einen neuen Ort ziehe. Aber ich werde mich weiter engagieren – etwa in der Seelsorgeausbildung oder der Trauerbegleitung.“ Zugleich richtete sie einen Wunsch an ihre Kolleginnen und Kollegen: „Nehmen Sie Ihre großartigen Kompetenzen bewusst wahr. Gerade jetzt braucht es diese Kraft, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.“
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